Klinikneubau in Offenburg
Grünes Licht für den Standort Holderstock

Die Ausschussmitglieder sprechen sich mehrheitlich für den Standort Holderstock aus.  | Foto: gro
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Offenburg (gro). Die Wahrscheinlichkeit, dass im Holderstock das neue Zentralklinikum in Offenburg gebaut wird, ist noch einmal deutlich gestiegen. Am Dienstag sprach sich der Ausschuss für Gesundheit und Kliniken des Ortenaukreises mehrheitlich – mit einer Gegenstimme und vier Enthaltungen – für den Standort aus.

Landrat Frank Scherer wies darauf hin, dass die Umsetzung der Agenda 2030 im Zeitplan liege. Er machte noch einmal deutlich, dass seine Präferenz auf dem Standort nördlich Windschläg gelegen habe, weil durch einen neuen Bahnhalt dort die Mobilität im Kreis profitiert hätte. Nachdem dieser Bahnhalt nicht komme, sei der Holderstock eine gute Alternative.

Die Spinne im Netz

Offenburgs Oberbürgermeister Marco Steffens stellte das Ergebnis des Suchlaufs von Stadt und Kreis vor. Der Holderstock sei gut zu erreichen, sowohl über die B3 als auch die B33. Der Bahnhof könne durch einen Shuttleverkehr ebenfalls angebunden werden. "Der Holderstock liegt wie die Spinne im Netz", warb Steffens für den Standort.

Dennoch wurde die Verlagerung des neuen Klinikums auf den Holderstock in dem Gremium kontrovers diskutiert: Gerade die Kreistagsmitglieder aus dem Raum Kehl und Renchtal sahen dies kritisch, da sie ihn als nicht gut erreichbar einstuften. Heinz Faulhaber, Kreisrat aus Kehl, beantragte, vom Standort Offenburg abzurücken und einen neuen Suchlauf im Norden durchzuführen. Dieser Antrag fand ebenso wenig eine Mehrheit wie der von Kreisrat Jürgen Mohrbacher aus Offenburg, der vorschlug, die geplante Klinik in Offenburg auf 600 Betten zu verkleinern und dafür den geplanten Neubau in Achern zu vergrößern, um die entsprechenden Fallzahlen für alle Kliniken zu generieren.

Kinzigtal nicht abhängen

Thorsten Erny, Bürgermeister aus Gengenbach, machte deutlich, dass die Diskussion um einen weiter nördlich liegenden Standort aus Sicht des Kinzigtals verfehlt sei. "Vom Verkehr her ist Kehl besser an den Holderstock angebunden als Gengenbach", stellte er fest. Offenburg sei für das Kinzigtal der bessere Standort.

Zuvor hatte Landrat Scherer noch einmal klar gestellt, dass die Schließung der Akutkliniken beschlossen sei. Die viel zitierte Überprüfungsklausel greife nur, wenn sich die Vorgaben, die den Beschlüssen zu Grunde gelegen hätten, verändern würden.

Ambulante Rehabilitation für Oberkirch

Deshalb beschäftigte sich das Gremium außerdem mit der Stärkung des Standortes Oberkirch: Dort wird geplant, ein ambulantes Rehazentrum für den nördlichen Teil des Ortenaukreises einzurichten. Die entsprechenden Abteilungen, die sich im Augenblick in Offenburg und Achern befinden, könnten nach einem Um- und Neubau ins Renchtal verlegt werden.

Der Hintergrund ist, dass bis Ende 2019 die Geburtshilfen Achern und Oberkirch als gemeinsame Hauptabteilung am Standort Achern geführt werden. Dadurch würde das Erdgeschoss des Oberkircher Klinikums frei werden. Diese Räume könnten zu Therapieräumen umgebaut werden, in einem Neubau sollen die erforderlichen Bäderbereiche verwirklicht werden. Der Baubeginn wäre bereits 2020 möglich, eine Inbetriebnahme schon im Januar 2023. Der Ausschuss sprach sich für diese Entwicklung aus.

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