Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau
Grenzüberschreitende Buslinie verlängert

Der Ortenaukreis, die Region Grand Est, die Collectivité européenne d'Alsace und der Gemeindeverband Canton d'Erstein, haben im Rahmen einer Partnerschaftsvereinbarung nun die Fortführung des Regellinienverkehrs beschlossen.  | Foto: Eurodistrikt
  • Der Ortenaukreis, die Region Grand Est, die Collectivité européenne d'Alsace und der Gemeindeverband Canton d'Erstein, haben im Rahmen einer Partnerschaftsvereinbarung nun die Fortführung des Regellinienverkehrs beschlossen.
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Straßburg / Offenburg (st) Das grenzüberschreitende Busangebot auf der Achse Erstein-Lahr im Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau wird laut Pressemeldung des Landratsamtes Ortenaukreis fortgesetzt.

Fortführung des grenzüberschreitenden Regellinienverkehrs

Die 2017 zunächst als Sonderlinienverkehr für Arbeitnehmende eröffnete grenzüberschreitende Buslinie 280 wurde am 1. September 2020 in eine öffentliche Linie für alle Bürger umgewandelt. Getragen wird die sowohl in das französische Busverkehrsnetz Fluo67 als auch in das deutsche TGO-Netz integrierte Linie von dem Conseil régional der Region Grand Est in Verbindung mit den deutschen Partnern. Der Ortenaukreis, die Region Grand Est, die Collectivité européenne d'Alsace und der Gemeindeverband Canton d'Erstein, haben im Rahmen einer Partnerschaftsvereinbarung nun die Fortführung des Regellinienverkehrs beschlossen. Insbesondere der Erfolg der Linie und ihre Relevanz für die grenzüberschreitende Mobilität, haben zur Aufrechterhaltung des Angebots beigetragen.
Nachdem die alten Betriebsverträge im August 2024 ausgelaufen sind, ist das im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung ausgewählte Busunternehmen Royer seit dem 1. September 2024 der neue Betreiber für die nächsten zwei Jahre. Der aktuelle Vertrag kann zweimal um jeweils ein Jahr verlängert werden, d. h. bis längstens August 2028.
In Nonnenweier und Lahr wurden zusätzliche Haltestellen eingerichtet und auch die Fahrpläne der Linie wurden angepasst. Die Linie 280 pendelt somit weiterhin sechsmal täglich zwischen den Bahnhöfen Erstein und Lahr.
Heute wird das grenzüberschreitende Pilotprojekt vollständig vom Ortenaukreis, der Région Grand Est, der Collectivité européenne d'Alsace und dem Gemeindeverband Canton d'Erstein finanziert. Anteilig an den Verlauf der Strecke übernimmt der Ortenaukreis 60% der Kosten auf deutscher Seite; während 40% von der französischen Seite finanziert werden. Dieser Beitrag wird zwischen der Region Grand Est (28%), der Collectivité européenne d'Alsace (6%) und dem Gemeindeverband Canton d'Erstein (6%) aufgeteilt.
Mit der gemeinsamen Buslinie ist den Partnern daran gelegen, nicht nur den deutsch-französischen Pendlerverkehr, sondern auch den grenzüberschreitenden Tourismus- und Freizeitverkehr in der Region zu erleichtern und zu stärken.

Politische Statements der Kooperationspartner

Frank Scherer, Eurodistrikt-Vizepräsident und Landrat des Ortenaukreises, begrüßte die Laufzeitverlängerung: „Grenzüberschreitende Mobilität ist für unsere Region von besonderer Bedeutung. Mit dem Ausbau des grenzüberschreitenden öffentlichen Nahverkehrs können wir die Vernetzung im Eurodistrikt langfristig stärken. Ich freue mich, dass der Ortenaukreis mit seiner frühen Finanzierungszusage einen wichtigen Beitrag zur Realisierung der Linie leisten konnte und danke allen Partnern für ihr Engagement zum Erhalt dieser wichtigen Busverbindung“. Scherer wies erneut darauf hin, dass der Ausbau solcher Buslinien deutlich einfacher wäre, wenn der Eurodistrikt selbst als Träger dieser Linien fungieren könnte. Während diese von ihm angestrebte Mandatierung auf deutscher Seite bereits umgesetzt wurde, werde sie derzeit auf französischer Seite noch geprüft, wobei die Signale positiv seien.
Auch Franck Leroy, Präsident der Region Grand Est, unterstreicht die Bedeutung des gemeinsamen grenzüberschreitenden Projekts: „Das Grenzüberschreitende ist die Realität unserer Einwohner. Große Reden und schöne Erklärungen reichen nicht mehr aus: Hier bei uns muss Europa Realität werden. Aus diesem Grund setzt die Region Grand Est 1 Milliarde Euro für den grenzüberschreitenden Verkehr ein. Konkrete Lösungen zur Überwindung der Hindernisse vorzuschlagen und eine für alle zugängliche Buslinie zwischen Erstein und Lahr einzurichten, ist ein echtes Beispiel für unsere Entschlossenheit und das Engagement, das wir mit unseren deutschen Nachbarn teilen“.
Frédéric Bierry, Präsident der Collectivité européenne d'Alsace, erklärt: „Die Mobilität der Bürger auf beiden Seiten des Rheins zu erleichtern, ist eine Notwendigkeit, wenn wir mit dem Alltag unserer Mitbürger Schritt halten wollen. Deshalb bündeln wir unsere Ressourcen, um ein Europa der Konkretheit und der Nähe zu schaffen. Durch diese Partnerschaft stärken wir den besonderen Status des Oberrheintals als Laboratorium der deutsch-französischen Freundschaft und des europäischen Aufbauwerks.“
Stéphane Schaal, Präsident des Gemeindeverbands Canton d’Erstein bekräftigt: „Die Linie 280 ist ein wichtiges Element für unsere lokale Mobilität und eine schöne Verbindung zwischen unseren beiden Bevölkerungen, so wie wir sie ebenfalls mit unserem Vis-à-Vis-Projekt, der Umweltverbundbrücke zwischen Ottenheim und Gerstheim, stärken möchten, von der auch die Buslinie Erstein-Lahr profitieren würde.“

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