Zukunftswerkstatt geöffnet
Frisches Popcorn aus Wirbelschichtreaktor
Offenburg Es riecht nach frischem Popcorn und von drinnen ist leise das Summen einer Carrerabahn zu hören. Das sind keine Eindrücke von einem Rummel, sondern von der Zukunftswerkstatt der Hochschule Offenburg, die gestern erstmals ihre Pforten öffnete und sich noch bis zum 14. Dezember mit unterschiedlichen Schwerpunkten in der Steinstraße 21 präsentiert. Auf rund 130 Quadratmetern steht im Oktober das Thema Nachhaltigkeit auf dem Programm, im November die Digitalisierung und im Dezember geht es um Gesundheit. Klein und Groß, Jung und Alt haben dort die Möglichkeit, die Forschung an einem ungezwungenen Ort praktisch zu erleben.
Kontakt zur Bevölkerung
Das Popcorn werde aber nicht mit Öl oder Fett zubereitet, sondern mit einem Wirbelschichtreaktor, der die Luft erhitzt und so die Maiskörner zum Aufpoppen bringe, erklärt Student Max Haut den interessierten Passanten, die hierbei das frisch zubereitete Popcorn essen. "Es macht Spaß, den Leuten so zu vermitteln, was wir an der Hochschule machen. Das ist mal etwas anderes", findet er. "Ich würde mir wünschen, dass es mehr solcher Konzepte gibt. Was die Hochschule hier präsentiert, ist wirklich spannend", sagt die Offenburgerin Regina Brockmann, die neugierig die Zukunftswerkstatt betritt.
Dort ist Emil Huber schon voll in Aktion. Er fährt ein Rennen auf der Carrerabahn. Allerdings nicht gegen seinen Vater Michael, sondern gegen ein von Künstlicher Intelligenz (KI) gesteuertes Fahrzeug. "Das hat richtig Spaß gemacht", so Emil. "Ich finde es super, dass hier Technik auf ungezwungene Weise veranschaulicht wird. Das Praktische kommt oft zu kurz", ergänzt sein Vater.
Wie die KI bei der Carrerabahn funktioniert, erklärt Professor Klaus Dorer. "Hierbei geht es um das sogenannte Deep Reinforcement Learning, also Lernen durch Ausprobieren. Das KI-gesteuerte Carreraauto hat gelernt, wie schnell es auf welchen Streckenabschnitten fahren kann", verdeutlicht er. Der Kontakt mit den Menschen vor Ort sei auch ein Ansporn für die eigene Arbeit, so Dorer. "Die Offenburger kriegen mit, was wir auf dem Campus tun."
Mit dem "Schluckspecht" ist ein weiteres Fahrzeug in der Zukunftswerkstatt zu bestaunen, das von Studenten gebaut, betrieben und gefahren wird und mit dem sie an Meisterschaften teilnehmen. "Das Ziel bei unserem Projekt ist es, Fahrzeuge zu bauen, die möglichst wenig Energie brauchen", erklärt Professor Claus Feig den Ansatz des Projekts, bei dem sämtliche Faktoren berücksichtigt würden – von der Aerodynamik bis hin zur richtigen Rennstrategie. "Ich finde es schön, dass wir unsere Arbeit bei der Zukunftswerkstatt einem breitem Publikum präsentieren können."
Das sei das Ziel der Zukunftswerkstatt, so Rektor Stephan Trahasch, der mit der Resonanz sehr zufrieden war, und sich über den Austausch freute.
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