"Wohnen an der Wiede" ausgezeichnet
Flächenrecyclingpreis für die Stadt Offenburg
Offenburg (st). Bereits zum sechsten Mal ist der Flächenrecyclingpreis des Landes Baden-Württemberg vergeben worden. Das Offenburger Projekt „Wohnen an der Wiede“ gehört zu den drei herausragenden Projekten – unter 22 Bewerbungen.
Der Flächenrecyclingpreis steht für gute Beispiele der Innenentwicklung und für eine effiziente Flächennutzung. Ausgelobt wird er vom Altlastenforum Baden-Württemberg, der Architektenkammer Baden-Württemberg, dem Städte-, Gemeinde- und Landkreistag Baden-Württemberg, dem Sparkassenverband und dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau. Der Preis liefert Argumente für das Recycling und die Aufwertung baulich vorgenutzter Flächen. Die Projekte zeichnen sich dadurch aus, dass sie jeweils die Chancen und den Mehrwert einer zukunftsfähigen Innenentwicklung aufzeigen.
Knappe Ressource Boden
Gesucht waren Projekte, die verantwortlich mit der knappen Ressource Boden umgehen und bei denen auf ehemals bebauten Grundstücken neue Verdichtungen entstanden sind. Christine Fabricius vom Städtetag erläuterte in der Preisverleihung: „Auf innerörtlichen Bauflächen kann und sollte die doppelte Innenentwicklung gezielt umgesetzt werden. Dazu gehören neben langlebigen Gebäuden, die eine flexible Nutzung zulassen, auch ansprechende und funktionale Grünflächen, die den Herausforderungen des Klimawandels und der Biodiversität Rechnung tragen.“
Für den Flächenrecyclingpreis 2019 gab es insgesamt 22 Bewerbungen. Daraus wurden drei he-
rausragende Projekte nominiert und zur Preisverleihung nach Stuttgart eingeladen. Neben dem Offenburger Projekt „Wohnen an der Wiede“ waren der erste Bauabschnitt des Rosenstein-Quartiers in Stuttgart sowie das Quartier am Stadtgarten in Aalen nominiert.
Den Flächenrecyclingpreis 2019 erhalten hat das Stuttgarter Rosenstein-Quartier. Dort errichtete das Siedlungswerk auf ehemaligen Gleisanlagen, die im Zuge von „Stuttgart 21“ zurückgebaut worden waren, rund 130 neue Wohnungen.
Attraktives Wohnen in Offenburg
In einer ganz anderen Dimension bewegt sich dagegen das Offenburger Projekt „Wohnen an der Wiede“, wo die Stadtbau Offenburg mit K9 Architekten Freiburg auf einer ehemaligen, mit Altlasten belasteten Gewerbebrache in vier attraktiven Mehrfamilienwohnhäusern 45 Wohneinheiten mit 49 Tiefgaragenplätzen errichtet hat.
Baubürgermeister Oliver Martini drückte seine Freude über die Auszeichnung aus. „Ich freue mich natürlich, dass unser Offenburger Projekt in Baden-Württemberg so positiv wahrgenommen wird. Uns ist die Qualität unserer Projekte sehr wichtig, und das kommt dadurch auch zum Ausdruck.“
Die Jury würdigt das Offenburger Beispiel mit den Worten: „Das Projekt leistet eine gelungene Konversion eines innerstädtischen Gewerbegrundstücks in ein qualitätsvolles Wohnquartier. Die aus der Vornutzung stammenden Altlasten wurden sachgerecht erkundet und behandelt. Die Baukörper interpretieren die in der Nachbarschaft vorhandenen Blockstrukturen zeitgemäß neu und ergänzen sie in wohltuender Weise. Die Baukörper sind mehrfach geknickt, was in einer ungewöhnlichen Dachsilhouette seine gestalterische Entsprechung findet. Die Bauform ermöglicht ruhige Innenhöfe mit kleinen Gärten.
So entsteht im Quartier wie außerhalb eine differenzierte Abfolge neu definierter Räume, die unaufgeregt und doch mit ganz eigenem Charakter die vorhandenen Strukturen der Umgebung aufnehmen und bereichern.“
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