Neuer Glanz für Narrenkeller
Fastnachtsfiguren auf Fensterglas

Hans und Monika Pfitzmeyer (v. l.), ehemalige Eigentümer des Hotels "Drei König", Zunftmeister Thomas Decker und Patrick Elble, Vorsitzender des Fördervereins der Narrenzunft mit den Fensterbildern. | Foto: Althistorische Narrenzunft
  • Hans und Monika Pfitzmeyer (v. l.), ehemalige Eigentümer des Hotels "Drei König", Zunftmeister Thomas Decker und Patrick Elble, Vorsitzender des Fördervereins der Narrenzunft mit den Fensterbildern.
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Offenburg (st). Die Althistorische Narrenzunft Offenburg e.V. ist bekannt für ihre traditionellen Brauchtumsveranstaltungen wie beispielsweise die Redoute oder die stets ausverkauften Kellerabende, heißt es in einer Pressemitteilung. Im Jahr 2020 konnten diese zuletzt in ihrer gewohnten Form stattfinden, danach blieb auch der historische Gewölbekeller in der Ritterstraße nicht von der pandemiebedingten Zwangspause verschont. Die vergangenen beiden Jahre musste die beliebte fünfte Jahreszeit auf andere Weise und in anderer Form gefeiert werden. Die Ruhepause im Narrenkeller nutzte die Althistorische Narrenzunft daher sinnvoll und verpasste ihrem Vereinsheim ein umfassendes „Facelifting“. Die Tische erhielten neue Tischplatten, die Stühle wurden aufbereitet, die Küche modernisiert sowie das „Scharfe Eck“, die Bar des Narrenkellers, durch eine neue, moderne Holztheke ersetzt.

Ein ganz besonderer Blickfang befindet sich nun an der Rückwand zum sogenannten „Ehrentisch“. Dort haben zwei historische Fensterbilder, die einst im kleinen Nebenzimmer des Restaurants im ehemaligen Hotel "Drei Könige" in Offenburg hingen, eine neue Heimat gefunden. „Es freut uns sehr, dass die Fenster hier im Narrenkeller einen neuen Platz haben und nicht auf dem Speicher, wo sie keiner sieht, verstauben“, sagen Hans und Monika Pfitzmayer. Ihnen gehörte das ehemalige Hotel und sie haben der Althistorischen Narrenzunft die beiden Fenster verkauft.

Ganz besondere Motive

Die Fenster zeigen „D´alt Offeburger Fasent un ihri Gschtalte“ wie eine Inschrift verrät. Neben Spättlehansele, Alt Offenburgerin (D´alt Schnaig), Ranzengardist, Hexe und Büttel sind Veef und Andres alias Senator Franz Burda und der als Elferrat engagierte Karl Pfitzmayer zu sehen. Er war der Großvater von Hans Pfitzmayer. Seit dem Verkauf und Abriss des Hotels in der Offenburger Innenstadt im Jahr 2012 waren die Fenster in seinem Privatbesitz und zierten die Privaträume der Pfitzmayers.

Gestaltet wurden die geätzten Fenster im Jahr 1950 vom bekannten hiesigen Kunstglasmaler und Gründer der Offenburger Hexenzunft Karl Vollmer. Im Hotel "Drei Könige" fanden bis 1958 Offenburgs größte Fastnachtsbälle statt. So lag es nahe, dass auch im Restaurant ein Bezug zur fünften Jahreszeit hergestellt wurde und die Fenster zum Innenhof närrisch verziert wurden. Dort hingen sie bis zur Schließung des Restaurants im Jahr 1980. „Mit dem Einbau im Narrenkeller sind die Fenster nun wieder einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Wir sind stolz, dieses Stück Geschichte gesichert zu haben. Mein Dank gilt der Familie Pfitzmayer sowie dem Förderverein unserer Narrenzunft, der den Erwerb und Einbau der Fenster ermöglicht hat“, so Zunftmeister Thomas Decker.

Die Althistorische plant trotz anhaltender Pandemielage optimistisch die kommende Fastnachtssaison 2023 und hofft, wieder zahlreiche Gäste in ihrem neu gestalteten Narrenkeller begrüßen zu dürfen.

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