Bahn stellt Planung für Offenburger Tunnel vor
Erste Röhre beginnt bereits bei Appenweier
Offenburg (rek). Die Absenkung der Gleise für den Offenburger Tunnel der Rheintalbahn beginnt bereits an der Sander Straße in Appenweier. Dies erläuterten Sven Adam als Bahn-Projektleiter für den gesamten Abschnitt sowie die für den Offenburger Tunnel zuständigen Gabriele Schimke und Christoph Klenert bei einem Pressegespräch. Dies fand im Vorfeld der Bürgerinformation am Dienstag in der Reithalle statt, bei der rund 180 Interessierte den "Blick in die Werkstatt" durch die Bahn-Verantwortlichen zum Stand der Planung folgten.
Dabei, so Adam, werde das Tunnelportal für die eine Röhre südlich der B28 gebaut und eine Gesamtlänge von rund elf Kilometern aufweisen. Die zweite Röhre mit einer Länge von rund neun Kilometern beginnt wie ursprünglich geplant im Offenburger Güterbahnhof. Der Tunnel mit beiden Röhren endet in Höhe des Gewerbegebiets zwischen der Firma Alu Richter und der Autobahn. Daran wird sich die autobahnparallele Trasse Richtung Süden anschließen.
Für die Tunnel-Planung, so Adam, werden 13 Brücken sowie weitere Zwangspunkte wie Straßen, Kreuzungen oder Flüsse und Bäche in die Planung einbezogen. So wird etwa der Durbach bei Windschläg von einer Trasse unter- und von der anderen überfahren. Der Burgerwaldsee im Stadtteil Albersbösch, der mit 25 Metern tiefer als gedacht ist, stellt eine weitere Herausforderung da. Hier sollen nochmals zusätzliche Bohrungen Aufschluss über die Bodenverhältnisse geben.
Normalerweise haben die Röhren einen Außenabstand von rund 30 Metern. Dieser wird etwa am südlichen Tunnelportal aufgrund der örtlichen Begebenheiten auf zehn Meter reduziert. Die gesamte Vorplanung wird mit Ende des Jahres 2019 fertiggestellt sein, kündigen Adam und seine Mitarbeiter an. Dem schließt sich eine Beteiligung der Öffentlichkeit an, bevor das Planfestellungsverfahren beginnt und voraussichtlich bis 2024 andauert.
Für den eigentlichen Bau veranschlagt die Bahn zehn Jahre, so dass für 2035 die Inbetriebnahme geplant ist. Wenn die Züge durch Tunnel und über die autobahnparallele Trasse fahren, beginnt die Bauvorbereitung an der Bestandsstrecke. Hier wird die Trasse so ausgebaut, dass Züge mit 250 Stundenkilometern fahren.
"Lieber wäre es uns Planern, wenn auch schon die Entscheidung zum Ausbau der Autobahn gefallen wäre", blickt Projektleiter Adam für die Bahn voraus und greift damit die Debatte regionaler Bundestagsabgeordneten mit dem Landesverkehrsministerium auf. Aber auch hier liegt die Zuständigkeit beim Bundestag, zumindest die Mittel zur A5-Planung freizugeben.
Die Gemeinderäte der betroffenen Kommunen werden separat informiert. Die Termine sind für Durbach am 7. Juni, Appenweier am 11. Juni, Offenburg am 18. Juni, Schutterwald am 20. Juni und Hohberg am 25. Juni.
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