Besuch beim E-Werk Mittelbaden
Erneuerbare Stromversorgung der Ortenau

Markus Schrimpf, Vorstand Bürger Energie Ortenau,  (v. l.), Martin Wenz, Prokurist E-Werk Mittelbaden und Geschäftsführer Wärmeversorgung Offenburg, Ole Wittko, kaufmännischer Leiter Überlandwerk Mittelbaden, Bernd Mettenleiter, MdL, Matthias Böhmann, technischer Geschäftsführer Überlandwerk Mittelbaden, Thomas Marwein MdL, Bernhard Palm, Vorstandsvorsitzender Elektrizitätswerk Mittelbaden und Domenic Preukschas, Vorsitzender Kreisverband Die Grünen | Foto: Wahlkreisbüro Thomas Marwein
  • Markus Schrimpf, Vorstand Bürger Energie Ortenau, (v. l.), Martin Wenz, Prokurist E-Werk Mittelbaden und Geschäftsführer Wärmeversorgung Offenburg, Ole Wittko, kaufmännischer Leiter Überlandwerk Mittelbaden, Bernd Mettenleiter, MdL, Matthias Böhmann, technischer Geschäftsführer Überlandwerk Mittelbaden, Thomas Marwein MdL, Bernhard Palm, Vorstandsvorsitzender Elektrizitätswerk Mittelbaden und Domenic Preukschas, Vorsitzender Kreisverband Die Grünen
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Ortenau (st) Mit einem klaren Bekenntnis zur Energiewende in der Region trafen sich die Landtagsabgeordneten Bernd Mettenleiter und Thomas Marwein von Bündnis 90/Die Grünen mit Vertretern des E-Werk Mittelbaden sowie des Überlandwerks Mittelbaden und Markus Schrimpf, Vorstand der Bürger Energie Ortenau eG. Das gemeinsame Ziel: Den Ausbau der Erneuerbaren Energie in der Region weiterhin kraftvoll voranzutreiben und die damit verbundene Wertschöpfung in die Ortenau zu bringen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Abgeordneten.

Bernhard Palm, Vorstand des E-Werks Mittelbaden, verdeutlichte in seinem Vortrag, dass die Ortenau von ihrer geografischen Lage profitiert: Die Rheinebene beschert der Region viel Sonne; der Schwarzwald eignet sich für Windenergie. Beide Formen der Energiegewinnung ergänzen sich laut Palm sehr gut. Der PV-Ausbau gehe auch kräftig voran: Im Jahr 2023 gab es in Deutschland doppelt so viel Zubau wie geplant. Damit das Potential voll ausgeschöpft werden kann, brauche es aber gleichzeitig auch mehr Windenergieanlagen. „Ihre Kritik ist nachvollziehbar.“, so Bernd Mettenleiter, der die nördliche Ortenau in Stuttgart vertritt. „Aber das Prüfen von Standorten und der damit verbundene gesellschaftliche Diskurs brauchen auch Zeit. Wenn sich dann – wie zum Beispiel im Juni in Lauf – ein Bürgerentscheid für die Windenergie ausspricht, lohnt sich der zeitliche Aufwand.“

Schlüsselfigur

Als regionaler Energieversorger mit einem Jahresumsatz über einer halben Milliarde Euro und einer Bilanzsumme von über 370 Millionen Euro im Jahr 2023 ist das E-Werk Mittelbaden eine Schlüsselfigur in der lokalen Energiewende. Das Engagement des Unternehmens liegt neben dem Ausbau der Erneuerbaren – hier insbesondere der Windenergie – beim Aufbau eines hochmodernen Rechenzentrums. Thomas Marwein, Abgeordneter für den Wahlkreis Offenburg, lobte dieses Engagement: „Die digitale Steuerung des Stromverbrauchs und der Netze sind ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende. Gut, dass Sie hier in die Zukunft investieren!“

In einer offenen Diskussion wurden die aktuellen Herausforderungen und die zukünftigen Ziele der Energiewende beleuchtet. Neben der zunehmenden Anzahl der Stromstunden mit negativem Strompreis wurde dabei auch der notwendige Umbau der Netze und der Bedarf an Speichertechnologien thematisiert. Insbesondere könnten Batteriespeicher schon kurzfristig einen Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung leisten. Bei Wasserstoff stünden wir erst am Anfang der Entwicklung. Martin Wenz, Prokurist des E-Werks und Geschäftsführer der Wärmeversorgung Offenburg, brachte zum Ausdruck, dass die KWK-Förderung auch in Zukunft benötigt werde, da dies die effizienteste Art der Energieversorgung sei und dies auch im Winter für Versorgungssicherheit sorge.

Herausforderungen

Für Mettenleiter, der Mitglied im Energieausschuss des Landtages ist, zeigte sich: „Die Herausforderungen sind groß, aber der Weg zurück ist eine Sackgasse. Die Kostensteigerungen der vergangenen zwei Jahre – auch wenn die Preise wieder gesunken sind – haben gezeigt: Wir müssen unsere Abhängigkeit von fossiler Energie reduzieren!“. Ole Wittko, Kaufmännischer Geschäftsführer des Überlandwerks Mittelbaden, betonte, dass durch die Umkehrung der Energieflüsse das heutige Stromnetz quasi noch einmal ausgebaut werden müsse. Dies koste enorme Ressourcen an Kapital und Mitarbeitern und benötige Zeit.

Markus Schrimpf, Vorstand der Bürger Energie Ortenau, ergänzte: „Für einen erfolgreichen Wandel ist entscheidend, dass wir nicht nur in Technologien investieren, sondern auch die Menschen in der Region aktiv mitnehmen. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir alle an einem Strang ziehen und die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, sich aktiv zu beteiligen und von den Fortschritten zu profitieren.“ Dies sei eine Hauptmotivation der Bürger Energie Ortenau Genossenschaft, deren erstes Projekt – die Anlage einer 300 kW PV-Anlage an einer Lärmschutzwand in Offenburg-Elgersweier – sich gerade in der Umsetzung befindet.
Schrimpfs Einschätzung schlossen sich alle Beteiligten an. „Die Energiewende ist nur als gemeinschaftliches Projekt realisierbar. Deren Erfolg ist nur zusammen mit der engagierten Beteiligung der Bevölkerung umsetzbar.“, hielt Marwein abschließend fest.

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