Bad-Chef mit 26 in Offenburg
Empathie und Achtsamkeit als Maxime
Offenburg (st). Seit zwei Monaten leitet Tim-Niklas Hockenjos das Freizeitbad Stegermatt. Dazu braucht es Geduld und Konsequenz. Fußball und Schwimmen - das waren die Sportarten, für die sich Tim-Niklas Hockenjos schon als Kind begeisterte. Mit nur 26 Jahren ist er vor zwei Monaten Chef des Freizeitbades Stegermatt geworden – verbindlich im Auftreten, konsequent in der Sache.
Im Sportverein Waltersweier jagte der zweite von fünf Brüdern einst dem runden Leder hinterher. Schwimmen lernte er im alten, mittlerweile abgerissenen Stegermattbad. „Da konnte ich noch nicht ahnen, dass ich hier einmal beruflich lande“, schmunzelt er.
Vielleicht lag es am Sternzeichen Fische, dass Tim-Niklas Hockenjos nach der Mittleren Reife an der Offenburger Waldorfschule dem nassen Element treu blieb. Bei der „Badewelt“ im nordbadischen Sinsheim absolvierte er eine dreijährige Ausbildung als Fachangestellter für Bäderbetriebe. Damit qualifizierte er sich für ein Fernstudium und machte einen Abschluss im Fach „Wellness- und Spa-Management“. Der Fußballsport blieb in Sinsheim immerhin noch in Sichtweite. Die „Badewelt“ liegt in der Nähe des Dietmar-Hopp-Stadions, Spielstätte für zwei Bundesligisten, das Damen- und das Herrenteam der TSG 1899 Hoffenheim.
Die Chance auf einen Karrieresprung bot sich 2018. Das zum gleichen Unternehmen gehörende „Badeparadies Schwarzwald“ in Titisee-Neustadt suchte einen stellvertretenden Teamleiter. „In Sinsheim gab es diese Möglichkeit nicht. Und ich war umzugswillig“, bringt Hockenjos seine Entscheidung für die Leitungsposition auf den Punkt. Doch damit nicht genug. Kurze Zeit später rückte er in die Position des Teamleiters auf. Mit Anfang 20 trug er die Verantwortung für etwa 60 Mitarbeitende: „Es waren ganz unterschiedliche Menschen, die meisten viel älter und erfahrener als ich. Es ist ganz wichtig, dass man sich gegenseitig vertraut.“
Mit dieser Maxime, mit Achtsamkeit und Empathie hat er sich nach dem Wechsel ins Offenburger Bad darangemacht, die Gräben zu überwinden, die sich aufgrund langwährender Querelen aufgetan hatten. „Ich bin ganz neu. Für mich ist das Thema also abgeschlossen. Ansonsten sind wir auf einem guten Weg. Man muss auch Geduld haben“, fasst der junge Bad-Chef zusammen.
Unterstützung erfährt er von den beiden für Empfang und Aufsicht zuständigen Teamleiterinnen sowie vom Teamleiter für Technik. Ohnehin steht derzeit eher das Thema „Corona“ im Fokus. „Das Bad ist für alle Bürger da. Deshalb möchte ich möglich machen, was möglich ist.“ Dazu gehört auch, nicht geimpften Personen den Zutritt zu ermöglichen – sofern sie einen aktuellen Test vorweisen können. Dies allerdings steht immer unter dem Vorbehalt der jeweils gültigen bundes- und landesweiten Regelungen.
Als die Geschäftsführerstelle im Freizeitbad Stegermatt ausgeschrieben wurde, bewarb sich Tim-Niklas Hockenjos sofort. „Ich wollte ja zurück nach Offenburg. Es war ein Glücksfall.“ Mit seiner Wirkungsstätte hat er sich inzwischen vertraut gemacht – und ist begeistert: „Es ist kein Vergleich zum alten Stegermattbad.“
Sein bevorzugter Schwimmstil ist Kraul. „Da kommt man am schnellsten voran.“ Und nein: „Vom Fünf-Meter-Brett bin ich noch nicht gesprungen“, schmunzelt er und greift damit eine vor etlichen Monaten gestellte Reporter-Frage auf. Besonders begeistert er sich für die Sauna-Landschaft. Gerade für die kalte Jahreszeit gelte: „Ein Saunagang stärkt die Abwehrkräfte und steigert die Lebensqualität!“
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