Protest gegen Kita-Reform

Eltern kündigen Aktion vor dem Salmen an

Offenburg Wenn am Montag, 30. Januar, der Offenburger Gemeinderat tagt, dann soll auch über die Reform der Betreuung in den Kindertagesstätten abgestimmt werden. Dazu rufen mehrere Eltern zum Protest ab 16.30 Uhr vor dem Offenburger Salmen, in dem das Gremium tagt, auf.

Gegen Reduzierung der Plätze

Mit der positiven Entscheidung des Stadtrats würden in drei Pilotkindertagesstätten die Kinder nur in der Zeit von 7.30 bis 14.30 Uhr von Fachkräften betreut werden. Danach gebe es eine Anschlussbetreuung durch sogenanntes mindestqualifiziertes Personal, angestellt bei einem bis dato nicht bekannten externen Anbieter. Kritisiert wird die Reduzierung von 120 auf 60 Ganztagsplätze für Kinder unter drei Jahren. Das Zeitmodell GT 50 werde aus dem Angebot der Stadt gestrichen und die Kita-Gebühren sollen stufenweise angehoben werden.
Für die Initiatorinnen, Maren Kiel, Caroline Wöltge und Ruth Granzow-Peiseler, sei vor allem die massive und unflexible Kürzung der Öffnungszeiten nicht vertretbar. Für sie stehe fest, dass dies vor allem Alleinerziehende, finanziell schwache und berufstätige Familien, hier vor allem die Mütter treffen werde.

Keine Abstriche bei Betreuung

Überzeugt sind sie ebenso, dass ausgebildetes Fachpersonal nicht durch mindestqualifiziertes Personal ersetzt werden darf und kann. Die Gefahr einer weiteren Abwertung der ausgebildeten Fachkräfte, die diesen Beruf aufgrund der fehlenden Wertschätzung oft schon schnell wieder verlassen, sei zu groß.

Online-Petition

Deshalb wollen sie es nicht nur bei dem Protest belassen, sondern haben auch eine Unterschriftenliste online unter gestartet, die bereits mehr als 200 Offenburger innerhalb von drei Tagen unterschrieben hätten. Darin fordern sie dazu auf, Kürzungen nochmal mit dem tatsächlichen Bedarf von Familien abzugleichen und flexiblere Lösungen zu erarbeiten. So sollen die Erzieher durch zusätzliches hauswirtschaftliches Personal entlastet werden und die Ausbildungskapazitäten schon zum nächsten Jahr um 30 Plätze zu erhöhen. Eine weitere Möglichkeit der Personalaufstockung könnte der sogenannte Quereinstieg in den Beruf, wie er etwas in Lahr praktiziert werde, sein. 224 Offenburger haben bereits unterschrieben Protest gegen Kita-Reform