Protestaktion in Stuttgart
Deutsche Kliniken in finanzieller Notlage
Stuttgart/Ortenau (st) „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“: Unter diesem Motto haben die Beschäftigten die deutschen Krankenhäuser am Mittwoch, 20. September, bundesweit für einen umfassenden Inflationsausgleich und gegen die anhaltende Unterfinanzierung der Kliniken demonstriert, schreibt das Ortenau Klinikum in einer Pressemitteilung. Neben der zentralen Veranstaltung in Berlin fanden in zahlreichen Landeshauptstädten Protestaktionen statt.
Auch aus dem Ortenau Klinikum beteiligten sich gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Christian Keller über 200 Beschäftigte aus den verschiedenen Berufsgruppen des Klinikverbundes auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Unter insgesamt rund 5.000 Beschäftigten aller baden-württembergischen Kliniken machten sie auf die wirtschaftlich angespannte Lage der Kliniken aufmerksam und traten lautstark für die Forderungen der Krankenhäuser ein. Mit Plakaten wiesen die Beschäftigten des Ortenau Klinikums auf die schwierige Lage hin: „Wir helfen 24/7, uns hilft niemand!“ und „Erst systemrelevant, jetzt im Stich gelassen!“ stand auf den Transparenten.
Stark zu schaffen, macht den Kliniken nach den Einnahmeausfällen durch die Corona-Pandemie vor allem die im Zuge der Inflation stark gestiegenen Energiekosten, Sachkosten und Personalkosten. Trotz der großen Not vieler Kliniken lehnt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Forderungen der Kliniken nach einer finanziellen Stabilisierung weiterhin ab, heißt es in der Pressemitteilung. Von der Bühne auf dem Stuttgarter Schlossplatz bekräftigten der Vorstandsvorsitzende der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG), Heiner Scheffold sowie weitere Redner von Berufsverbänden und Gewerkschaften die Forderungen der Kliniken. „Die Kostensteigerungen durch Tarifverträge und Inflation müssen jetzt schnell ausgeglichen und die willkürlichen Budgetkürzungen aus dem vergangenen Jahr zurückgenommen werden“, unterstricht Scheffold. Die zentralen Forderungen der Redner lauteten dann auch „Genug Geld für faire Löhne“, „Ausgleich für die gestiegenen Preise“ und „Abbau von Bürokratie“. Der Bund müsse, unabhängig von der Klinikreform, kurzfristig unbedingt für finanzielle Stabilität bei den Kliniken sorgen.
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