Theater an den Kaufmännischen Schulen
Cybermobbing spürbar gemacht
Offenburg (st) Mobbing, speziell auch Cybermobbing, ist ein großes Thema, nicht nur, aber gerade auch unter jungen Menschen. Das von Karl Koch verfasste Stück „Fake oder War doch nur Spaß“ , das das Berliner Ensemble Radiks an den Kaufmännischen Schulen Offenburg zur Aufführung brachte, beschäftigte sich mit genau diesem drängendem Problem.
In dem Zweipersonenstück, in dem die beiden Akteure sowohl die einzelnen Figuren spielen, aber auch die Erzählerposition einnehmen, geht es um die 17-jährige Lea, die von einer Karriere als Sängerin träumt und in einer Casting-Show teilnehmen darf. Im Stil des Dokumentartheaters werden blitzlichtartig Szenen gezeigt, die beleuchten, welche Auswirkungen Leas Erfolg auf ihr Umfeld hat, vor allem wie Neid und Missgunst, insbesondere auch von der vermeintlich besten Freundin ausgehend, um sich greifen. Wehrt sich Lea anfangs noch gegen die gerade auch im virtuellen Raum ausgeführten Attacken, zieht sie sich später zurück, leidet und sieht schließlich nur noch im Suizid, der gerade noch verhindert werden kann, einen Ausweg.
Den Schülern der anwesenden Klassen des Wirtschaftsgymnasiums, der BFW und des BK, die dem Stück beiwohnen durften, war erkennbar anzumerken, dass das Stück einen Nerv trifft, heißt es in einer Pressemitteilung. Auch der Umstand, dass die Darsteller sich nach der letzten Szene direkt an das Publikum wandten und dem Plenum die Gelegenheit gaben, die im Raum stehenden Fragen wie zum Beispiel „Wie hätte man all das vermeiden können?“, „Wer hat Schuld?“, „Wie hätte man eingreifen können?“ zu diskutieren. Betrachtet man diese Diskussion und auch die Rückmeldungen der Schüler, hat das Stück, das bundesweit schon an zahlreichen Schulen der verschiedensten Schularten auf die Bühne gebracht wurde, dann auch für jene Nachdenklichkeit gesorgt, die vielleicht helfen kann, dass aus dem fiktiven Fall des Stückes seltener Realität wird, als es aktuell der Fall ist.
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