Kein Anspruch auf Aufnahme an einer bestimmten Schule
Bei Ablehnung bleibt nur der Widerspruch

Die Offenburger Gymnasien haben unterschiedliche Profile.  | Foto: gro
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Offenburg (gro). Eltern, deren Kinder der Grundschulempfehlung folgen, haben bis 13. und 14. März Zeit, ihren Nachwuchs an einer weiterführenden Schule anzumelden. Wessen Kinder an einem erweiterten Beratungsverfahren teilnehmen, kann diese bis zum 4. April an der Schule der Wahl anmelden. Ob sie dort dann angenommen werden, steht auf einem anderen Blatt. "Wenn die Kapazitäten einer Schule erschöpft sind, können Schüler abgelehnt werden", teilt die Schulabteilung des Regierungspräsidiums (RP) Freiburg mit. Dabei würden keine pauschalen Kriterien angewende werden, sondern es fände eine individuelle Abwägung der Zumutbarkeit, welche andere Schule des gleichen Typs erreichbar sei, statt.

Betroffene Eltern erhielten ein Informationsblatt. Darin werde unter anderem deutlich gemacht, dass kein Anspruch auf die Aufnahme in eine bestimmte Schule bestehe, solange der Besuch einer anderen Schule desselben Schultyps möglich und den Kindern zumutbar sei: "Ein wichtiges Kriterium für die Einschätzung der Aufnahmekapazität ist vor allem auch die Unterrichtsversorgung, das heißt, die im jeweils kommenden Schuljahr mögliche Ausstattung der Schule mit Lehrerwochenstunden, die sich an der Anzahl der zu bildenden Klassen, nicht nach der Anzahl der Schüler richtet."

Nicht nur eine Schule in der Stadt

In Offenburg haben Eltern die Wahl zwischen verschiedenen weiterführenden Schulen. Allein drei staatliche Gymnasien, der gymnasiale Zweig an den Klosterschulen Unserer lieben Frau, die Waldorfschule sowie verschiedene berufliche Gymnasien gibt es hier. Am Oken-Gymnasium können vier fünfte Klassen gebildet werden. Die Schule bietet Englisch als erste und Französisch oder Latein als zweite Fremdsprache an. In der Mittelstufe werden zwei naturwissenschaftliche Profile in Naturwissenschaft und Technik sowie Informatik, Mathematik und Physik, ein sprachliches oder ein Sportprofil angeboten. "Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Sportangebot in Kooperation mit Vereinen und Verbänden. Das Oken-Gymnasium ist Partnerschule des Olympiastützpunktes zur Förderung von Kaderathleten im Sport", stellt Schulleiter Stefan Joost fest.

Drei fünfte Klassen sind am Grimmelshausen-Gymnasium möglich. "Unser Gymnasium bietet in der Mittelstufe die Profilfächer Italienisch, Griechisch oder Naturwissenschaft und Technik", verrät Schulleiterin Susanne Self-Prédhumeau. "Darüber hinaus können Schüler ab der Klasse sieben den bilingualen Zug Französisch wählen. Ein besonderer Schwerpunkt ist das Theaterangebot in Kooperation mit der jungen Theaterakademie." Das Schiller-Gymnasium kann fünf fünfte Klassen aufnehmen. "Es gibt drei Züge: den Musikzug, den bilingualen Zug Englisch und den Normalzug", so Schulleiter Manfred Keller. "In der Mittelstufe gibt es vier Profile: Musik, Sprachen, Naturwissenschaft und Technik sowie Informatik, Mathematik und Physik."

Eine Frage der Gerechtigkeit

Als geschäftsführender Schulleiter der Offenburger Gymnasien erklärt Keller: "Die Entscheidung, ob eine Schule alle Schüler aufnehmen darf, fällt letzten Endes das Regierungspräsidium Freiburg." Kriterien dabei seien die traditionelle Zügigkeit der Schulen, die Ausschöpfung des Klassenteilers, aber auch die Anmeldesituation der Nachbarschulen. Darauf verweist auch das RP: Es sei eine Frage der Gerechtigkeit, wenn an einer Schule wenige, dafür übervolle Klassen gebildet werden müssten, während an der Nachbarschule zusätzliche, sehr kleine Lerngruppen eingerichtet werden sollten. "Grundsätzlich liegt die Schulwahl bei den Eltern", so Manfred Keller. Deshalb gebe es Eltern, die gegen die Entscheidung des RP Rechtsmittel einlegen würden. Allerdings haben laut RP nur wenige Eltern – ein bis zwei pro Anmelderunde – mit diesem Widerspruch Erfolg.

Um den Eltern die Entscheidung für die weiterführende Schule zu erleichtern, bieten alle Informationsabende oder Tage der offenen Tür an.

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