Klage um Persönlichkeitsrechte
Becker gegen Pocher vor dem Landgericht
Offenburg (rek). Boris Becker verklagt Oliver Pocher – und das vor dem Landgericht Offenburg. "Ich war frei in der Wahl des Gerichtsstands und habe mich für ein für mich heimatnahes Landgericht entschieden", erklärt Beckers Anwalt Samy Hammad mit Kanzleien neben Offenburg auch in Gengenbach und Zell am Harmersbach. Mit der Klage sollen die Persönlichkeitsrechte des früheren Tennis-Stars gewahrt werden, berichtet Hammad. Ein erster Termin war wegen Krankheit eines Prozessbeteiligten abgesagt worden, als neuen Termin für die öffentliche Verhandlung hat das Landgericht Dienstag, 26. Juli, um 12 Uhr im Sitzungssaal 2 mit Eingang an der Moltkestraße angesetzt.
Streit um eine vermeintliche Preisverleihung
Hintergrund des gerichtlichen Streits ist ein Filmbeitrag des Comedians Oliver Pocher für die nach ihm benannte RTL-Show "Gefährlich – ehrlich". Becker, inzwischen in London wegen Insolvenzverschleppung zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, die er aktuell dort absitzt, will durch die Klage erreichen, dass der Beitrag nicht mehr gesendet und auch aus dem Internet gelöscht wird. In dem Beitrag war Pocher nach London gereist, um Becker einen "Fashion Brand Award" zu verleihen. Diesen gibt es aber ebenso wenig wie den Verlag samt Zeitschrift. Beides hatte Pocher nur erfunden. Den Beitrag mit einem verdutzten Becker, der sich für den Preis höflich bedankte, strahlte Pocher aus.
"Es lag keine Einverständniserklärung meines Mandanten vor und somit sind Beckers Persönlichkeitsrechte verletzt worden", erklärt Hammad auf Anfrage. Ein Abmahnschreiben und eine Unterlassungserklärung des Ortenauer Anwalts hatte Pocher öffentlich gemacht, aber nie unterschrieben. Zudem fühlt sich Hammad ebenfalls aufgrund, wie er sagt, falscher Behauptungen Pochers beleidigt. Dabei geht es um Äußerungen Pochers zu Hammads Rolle in einer WDR-Rechtsserie.. "Wir haben dafür uns von den Protagonisten immer eine schriftliche Erlaubnis zur Ausstrahlung geben lassen", erklärt Hammad das Vorgehen des Kölner Senders.
"Ich hätte auch vor ein anderes Gericht mit der Klage ziehen können. Ich bin aber der Meinung, dass die Offenburger Juristen den Sachverhalt sehr klar einschätzen können", so Hammad zu dem Gang vor das Offenburger Landgericht. Dass er überhaupt als Anwalt des früheren Tennis-Stars auftritt, begründet Hammad damit, dass er für das Becker-Management regelmäßig juristisch tätig und ihm daher auch dieses Mandat übertragen worden sei.
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