Ausbau der Rheintalbahn
Bahn stellt ihre Pläne vor
Offenburg (gro). Die "Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung" für den Planfeststellungsabschnitt 7.1 Appenweier – Hohberg endet am heutigen Mittwoch, 29. Juli. Von 16 bis 18 Uhr wird noch einmal eine Chatsprechstunde im Internet angeboten, bis zu diesem Tag liegen die Unterlagen in den Rathäusern aus. Wegen der Corona-Pandemie hatte die Deutsche Bahn diese Form der Information digital angeboten und nicht wie ursprünglich geplant in Vor-Ort-Veranstaltungen.
Am Montag besuchte Sven Adam, Projektabschnittsleiter, den Offenburger Gemeinderat und stellte die Planung vor. Dabei machte er deutlich: Bei der "Frühen Öffentlichkeitsbeteiligung" handelt es sich nicht um ein formelles Beteiligungs- und Genehmigungsverfahren. Es gehe darum, frühzeitig Meinungen und Hinweise zu dem Projekt einzuholen.
Der Zeitplan
Der Zeitplan sieht derzeit so aus: Die eingegangenen Anregungen der Bürger würden bis zum dritten Quartal gesichtet, bewertet und wenn möglich, in die Entwurfsplanung eingearbeitet. "Wir werden auch erklären, warum Anregungen nicht berücksichtigt wurden", so Adam. Im ersten Quartal sollen die Planfeststellungsunterlagen für den Tunnel Offenburg und die autobahnparallele Strecke bis Hohberg erarbeitet und voraussichtlich im zweiten Quartal 2021 eingereicht werden. Adam schätzt, dass die Anhörung dann im vierten Quartal nächsten Jahres erfolgen wird. Mit der Genehmigung rechnet er nicht vor 2024.
Die Neubaustrecke zwischen Appenweier wird rund 46 Kilometer lang sein, die bestehende Strecke von rund 35 Kilometer soll ausgebaut werden, so dass Geschwindigkeiten bis 250 Stundenkilometer auf Teilen möglich sind. Durch das Offenburger Stadtgebiet wird die Geschwindigkeit auf 180 Stundenkilometer erhöht werden. Adam präsentiert nicht nur kurz die Lage des Tunnels, sondern auch die der Kreuzungsbauwerke, die durch den Neubau der Strecke notwendig werden. Er betonte, dass feststeht, dass sowohl im Norden als auch im Süden der gleiche Lärmschutz gebaut wird. "Wir betreiben nicht nur Lärmvorsorge im Norden", so Adam. Anfang Mai hatte der Bund die notwendigen Mittel dafür zur Verfügung gestellt.
Baustelleneinrichtungen
Es werde Baustelleneinrichtungen geben: Im Norden handele es sich um relativ schmale Flächen neben den bestehenden Verkehrswegen. Im Süden seien größere Flächen geplant, da die Tunnelvortriebsmaschine vom Süden her arbeiten werde. "Wir arbeiten noch an der Konzeption, wie die Erdmassen abtransportiert werden", erklärte Sven Adam. Es werde sowohl über einen möglichen Gleisanschluss als auch über eine Auffahrt auf die A5 nachgedacht.
Wenn das Projekt genehmigt sei, können die Bauarbeiten voraussichtlich 2026 mit den neuen Brücken über die B28 und B3 beginnen. Bis 2030 sollen die Tunnelröhren gegraben werden, danach starte der Einbau der Technik. Die Neubaustrecke mit Tunnel soll 2035 fertiggestellt sein, dann gehe es an den Ausbau der bestehenden Strecke, um diese für Fahrtgeschwindigkeitn bis 250 Stundenkilometer zu ertüchtigen. Die Unterlagen finden sich im Internet unter www.dialog.karlsruhe-basel.de.
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