Messe Offenburg
Ausstellungserlebnisse sind endlich wieder live möglich
Offenburg. Zwei Jahre musste der Messebetrieb in Offenburg bis auf eine Ausnahme – die Hochzeitsmesse "Ja, ich will" – aussetzen. Das ändert sich am Freitag, 29. April, wenn sich die Pforten auf dem Messegelände für die "Forst live" öffnen. Christina Großheim sprach mit Sandra Kircher, Geschäftsführerin der Messe Offenburg, über das anstehende Veranstaltungsjahr.
Was ist es für ein Gefühl, wenn der Messebetrieb nach der Pandemie wieder startet?
Es gab in der Zeit der Pandemie andere Formate, bei denen wir gefragt waren. Aber nun wieder in unserem originären Arbeitsfeld arbeiten zu können, das fühlt sich gut an. Die Leidenschaft für Veranstaltungen ist von hoher Bedeutung für uns. Solche Formate wieder anbieten zu können, ist erfüllend.
Wie haben sich die beiden Pandemiejahre auf die Messe Offenburg ausgewirkt?
Es war eine Zeit, in der wir mit starken Einschränkungen konfrontiert waren. Die Verordnungen haben Veranstaltungen lange nicht möglich gemacht. Und gerade das Messewesen hat eine lange Vorlaufzeit. Wir können nicht in einer Minute sagen, wir machen eine Messe und vier Wochen später findet sie statt. Wir mussten uns stets fragen, was wird zu einem späteren Zeitpunkt möglich sein und wann beginnen wir mit den Planungen. Ich werde diese beiden Jahre nicht so schnell vergessen: Den Moment im März 2020, als wir alles heruntergefahren haben, oder die Einrichtung und der Betrieb des Impfzentrums. Wir haben ganz andere Tätigkeitsfelder erschlossen oder auch digitale Formate entwickelt. Parallel haben wir das analoge Jahr 2022 vorbereitet und sind froh, dass wir nun endlich wieder durchstarten können.
Wie viele Messen soll es in diesem Jahr in Präsenz geben?
Im Moment werden es zwölf Eigenmessen sein. Die Eurocheval im August konnte das letzte Mal 2018 stattfinden und unsere neue Messe "Bio Agrar" gab es nur als digitales Format. Sie läuft 2022 erstmals in Präsenz.
Wie ist die Resonanz der Aussteller auf Präsenzveranstaltungen?
Es hängt von den Vorläufen ab, die die Aussteller für ihre Bereiche benötigen. Per se überwiegt bei ihnen die Vorfreude, dass sie endlich wieder mit den Kunden in den direkten Dialog treten können. Es ist gut, sich weiterzuentwickeln und zu sehen, was digital alles möglich ist. Aber es gibt auch Grenzen des digitalen Messeplatzes. Wir haben festgestellt, der persönliche Kontakt, der direkte Austausch ist das, was Vertrauen aufbaut.
Wurden die aktuellen Messeangebote an die Situation angepasst?
Wir haben uns zwei Jahre lang ständig angepasst, an das, was möglich war und mussten uns neu erfinden. 2021 haben wir beschlossen, die Terminierung zu verändern und zwei Wochen später zu beginnen. So findet die "Forst live" erst Ende April – nach Ostern statt – weil in den Vorjahren zu diesem Zeitpunkt mehr möglich war. Die Terminfindung ist nicht einfach: Es waren viele Formate von Verschiebungen betroffen und es gilt, die alle unterzubringen. Für alle Veranstaltungen den besten Termin zu finden, gleicht einem Puzzle.
Wie können Sie Besuchern und Ausstellern ein Gefühl der Sicherheit bei den Veranstaltungen vermitteln?
Wir halten uns an die aktuell geltende Corona-Verordnung des Landes. Diese sieht derzeit keine Einschränkungen vor. Aber wir haben zum Beispiel die Gänge verbreitert, sodass Abstand gehalten werden kann. Es stehen Desinfektionsmittel für die Besucher bereit und natürlich darf jeder selbst entscheiden, ob er einen Mund-Nasen-Schutz tragen möchte. Die Berufsinfomesse im Mai, die immer in der Oberrhein- und Ortenauhalle sowie der Baden Arena stattfindet, wird beispielsweise um die Halle 1 und das Freigelände erweitert. Zudem wird sie zwei Eingänge haben, so dass es vom ersten Moment an weniger eng zugehen wird.
Was ist, wenn die Infektionszahlen wieder ansteigen? Wie kurzfristig kann die Messe Offenburg dann reagieren?
Stand heute planen wir fest damit, dass wir etwa die Oberrheinmesse durchführen können. Die Kunden können sicher sein, dass wir wie in den vergangenen beiden Jahren rechtzeitig Planungssicherheit für alle herstellen werden. So wird den Ausstellern eine sehr kulante Stornofrist eingeräumt, wir sind sehr kundenorientiert und wollen Flexibilität und Sicherheit für die Aussteller bestmöglich abbilden. Aber irgendwann muss eine Entscheidung getroffen werden. Ich glaube, wir haben sie immer zur rechten Zeit getroffen.
Welche Neuheiten wird es 2022 auf dem Messegelände geben?
Wie schon erwähnt, findet die Messe "Bio Agrar" erstmals in Präsenz statt, auch die Comtech wird erst zum zweiten Mal nicht digital an den Start gehen.
Was ist für Sie persönlich der Messehöhepunkt 2022?
Keine besondere Messe – für mich wird es der Moment sein, wenn ich auf 2022 zurückblicken kann und wir wieder unser Kerngeschäft erleben durften. Ich freue mich, wenn wir unserer Leidenschaft für Veranstaltungen wieder gerecht werden können.
Einen Programmüberblick gibt es unter www.messe-offenburg.de.
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