Frauenmilchbank Ortenau Klinikum
Angebot wird von Eltern gut angenommen

Neugeborene profitieren von der neu eingerichteten Frauenmilchbank an der Kinderklinik Ortenau in Offenburg. | Foto: Ortenau Klinikum
  • Neugeborene profitieren von der neu eingerichteten Frauenmilchbank an der Kinderklinik Ortenau in Offenburg.
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Offenburg (st) Ein Jahr nach dem Aufbau einer Frauenmilchbank an der Kinderklinik Ortenau kann das Ortenau Klinikum Offenburg-Kehl eine positive Bilanz ziehen. In den vergangenen zwölf Monaten haben 32 Frauen Muttermilch für die Frauenmilchbank gespendet. Insgesamt konnten so 257 Liter Frauenmilch für eine optimale Versorgung von Früh- und Neugeborenen gewonnen werden, schreibt das Ortenau Klinikum in einer Pressemitteilung. „Wir freuen uns sehr über den erfolgreichen Aufbau der Frauenmilchbank und die große Zahl an Spenderinnen, denen wir sehr herzlich für die Zusammenarbeit danken“, betont Professor Dr. Patrick Gerner. „Zum ersten Mal ist es uns dadurch gelungen, allen Frühgeborenen Frauenmilch zur Verfügung zu stellen. Frauenmilch ist nicht nur am gesündesten, sie schützt auch vor schweren Komplikationen und wirkt langfristig präventiv auf Allergien, Asthma und Adipositas."

Muttermilch sei nachweislich die beste Ernährungsform für alle Früh- und Neugeborenen. Wenn nicht genügend oder keine eigene Muttermilch vorhanden sei, stelle gespendete Frauenmilch die beste Alternative zur eigener Muttermilch dar. An der Kinderklinik Ortenau habe es im Zeitraum des vergangenen Jahres einen Bedarf an 51 Liter Frauenmilch gegeben, die an Frühgeborene mit Einverständnis ihrer Mütter verfüttert worden sei. Keine Frühchen-Mutter habe das Angebot der gespendeten Frauenmilch als Ernährung ihres Kindes, bis sie genügend eigene Muttermilch gebildet hat, abgelehnt. Das Ortenau Klinikum Offenburg trage somit nicht nur zur bestmöglichen Ernährung der Früh- und Neugeborenen in Offenburg bei, so Professor Dr. Gerner, sondern konnte durch die hohe Menge an gespendeter Frauenmilch auch vielen weiteren Frühgeborenen anderer Kliniken in Baden-Württemberg helfen, die keine eigene Frauenmilchbank führen.

Spenderinnen

Muttermilch spenden könnten Mütter, die nach einer Geburt mehr Muttermilch produzieren, als sie für ihr eigenes Baby benötigen. Die Spende erfolge freiwillig und anonym und kommt insbesondere Frühchen oder kranken Säuglingen zugute. Nach Absprache mit den verantwortlichen Ärzten würden die potenziellen Spenderinnen vor der ersten Spende anhand eines Fragebogens zu Risikofaktoren bei der Spende befragt. Zudem werde das Blut der Mütter auf verschiedene Krankheiten untersucht. Ihre Muttermilch spenden könnten Frauen, die keine Vorerkrankungen hätten, keine Medikamente nähmen, keinen Alkohol tränken und nicht rauchen würden.

„Pro Tag sollten zirka 150 bis 200 Milliliter Milch übrig sein. Die spendenden Mütter haben die Möglichkeit, die Milch bequem zu Hause abzupumpen, einzufrieren und die tiefgefrorene Milch anschließend bei uns in der Klinik vorbeizubringen. Das Angebot der Muttermilchspende findet in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Freiburg statt. Wir senden die Milch an die Frauenmilchbank des Universitätsklinikums Freiburg, wo sie auf Bakterien oder andere Krankheitserreger untersucht und pasteurisiert wird“, erklärt Katrin Litterst, Pädiatrische Intensivpflegefachkraft an der Kinderklinik Ortenau. Da der Bedarf an Muttermilch meist höher sei als das Angebot, sei die Milch teuer und teilweise nicht verfügbar. Durch die Muttermilchspenden sei das Ortenau Klinikum Teil eines Netzwerkes von Frauenmilchbanken in Baden-Württemberg. Für die Eltern der Empfängerkinder sei die Spendermilch kostenlos.

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