OB-Besuch in Borehamwood-Elstree
Am Verbindenden weiterarbeiten

Oberbürgermeister Marco Steffens, Borehamwoods Bürgermeisterin Sandra Parnell, Kate Holland-Hibbert, Victor Eni und Esteban Le Rouzès aus Fontenay-aux-Roses | Foto: privat
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  • Oberbürgermeister Marco Steffens, Borehamwoods Bürgermeisterin Sandra Parnell, Kate Holland-Hibbert, Victor Eni und Esteban Le Rouzès aus Fontenay-aux-Roses
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Offenburg (st). Die Städtepartnerschaft zwischen Borehamwood-Elstree und Offenburg feiert in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag. OB Marco Steffens hat laut einer Pressemitteilung die Stadt im Norden Londons vom 2. bis 4. Juni erstmals besucht. Der Gegenbesuch ist am Wochenende der Landesfesttage im September vorgesehen.

Für Offenburgs Oberbürgermeister ist England vertrautes Terrain, hat er doch dort studiert und daher einen besonderen Bezug. Der Austritt Großbritanniens aus der EU habe ihn daher besonders berührt. „Es gibt jedoch viel mehr, was uns verbindet, als was uns trennt“, zeigte sich der Rathauschef optimistisch. Gerade über die Städtepartnerschaft soll am Verbindenden weitergearbeitet werden. Vor allem über die Musik, zum Beispiel über die Musikkapelle Rammersweier, entstanden viele Freundschaften: „Städtepartnerschaften bringen die Menschen zusammen“, ist nicht nur Steffens überzeugt.

Feiern zum Thronjubiläum

Offenburgs Rathauschef wurde herzlich empfangen und konnte in Borehamwood am „beacon lighting“ (Leuchtfeuer) teilnehmen, mit dem in ganz England das 70. Thronjubiläum von Queen Elisabeth gefeiert wurde. An den großen Veranstaltungen rund um das Thronjubiläum nahmen auch Gäste aus der französischen Partnerstadt Fontenay-aux-Roses teil – darunter der stellvertretende Bürgermeister, Esteban Le Rouzès. Zudem hatte Steffens die Möglichkeit, sich mit dem örtlichen Tory-Abgeordneten Oliver Dowden auszutauschen. Anwesend waren auch Kate Holland-Hibbert, die persönliche Repräsentantin der Krone in Hertfordshire, Victor Eni, Bürgermeister von Hertsmere, sowie Martine Eni, Beauftragte für Städtepartnerschaften in Borehamwood. Steffens war von der „sehr entspannten und friedlichen Atmosphäre“ beeindruckt.

Faszinierend war die Begegnung mit Bürgermeisterin Sandra Parnell, die für ein Jahr im Amt ist. Steffens gelang es, das 80-jährige Stadtoberhaupt für die Feierlichkeiten anlässlich der Heimattage im September zu gewinnen. Parnell ist Jüdin – für sie war von besonderem Interesse, dass ihre Glaubensgenossin Eva Mendelsson jüngst für ihre Versöhnungsarbeit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde: „Die Zeit reichte kaum, um den ganzen Gesprächsstoff unterzubringen“, resümierte Steffens.

Insgesamt sei ein Gefühl der Erleichterung spürbar gewesen, so der Oberbürgermeister. Nach dem ausgesprochen bewegten Jahr 2021 – sowohl für die britische Politik als auch für die Gesellschaft – war die Freude groß, wieder zusammenkommen zu können und sich auf die Gemeinsamkeiten zu besinnen.

Städtepartnerschaft Borehamwood

Offenburgs englische Partnerstadt seit 1982, ist Verwaltungssitz des Bezirks Hertsmere in der Grafschaft Hertfordshire. Diese nördlich von London gelegene Grafschaft wiederum gehört zur Verwaltungsregion „East of England“. Der Großteil von Hertfordshire wird von Pendlern nach London bewohnt. Das Londoner Stadtzentrum ist von Borehamwood aus per Bahn in 20 Minuten zu erreichen. Der Impuls zu dieser Städtepartnerschaft kam vom Schüleraustausch, der lange Jahre zwischen dem Schiller-Gymnasium und der „Haberdashers Askes School“ organisiert worden ist. Allerdings ist das Interesse seitens der Schule noch vor Corona erloschen. An den Feiern in Chelmsford zum 100. Geburtstag der von Robert Baden-Powell 1907 gegründeten Pfadfinder-Bewegung nahmen 2007 auch Offenburgs Pfadfinder teil. Sie nutzten die Gelegenheit zu einem Abstecher in Borehamwoods ständiges Pfadfinderlager „Well End Scouts Centre“.

Die „Elstree Film & Television Studios“ produzierten im 20. Jahrhundert insbesondere in den 1950er- und 60er-Jahren, aber auch später international erfolgreiche Filme wie etwa Kubricks „The Shining“ oder Spielbergs „Indiana Jones“-Triologie. Heute liegt der Schwerpunkt auf TV-Produktionen.

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