Malteser Offenburg feiern
60 Jahre im Dienst der Menschlichkeit

Leitungsteam der Malteser Offenburg mit der Diözesanleitung und den Ehrengästen | Foto: Malteser Hilfsdienst e.V. Offenburg/Stefan Jörger
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  • Leitungsteam der Malteser Offenburg mit der Diözesanleitung und den Ehrengästen
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Offenburg (st) Vor sechs Jahrzehnten entstanden die Malteser in Offenburg nach einem Erste-Hilfe-Kursus der katholischen Jugend. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelten sich die Malteser zu einer Hilfsorganisation, die aus Offenburg und der Ortenau nicht mehr wegzudenken ist. Am vergangenen Sonntag luden die Malteser in Offenburg zu sich in den Drachenacker ein, um dort gemeinsam ihr 60-jähriges Bestehen zu feiern.

Den Auftakt des Jubiläumsfestes bildete ein feierlicher Festakt in der eigenen Fahrzeughalle. Bei seiner Begrüßung bedankte sich der Stadtbeauftragte der Malteser in Offenburg, Wolfgang Brucker, insbesondere bei seinem Vorstands- und Organisationsteam des Festwochenendes, das in Vorbereitung und Umsetzung einmal mehr gezeigt hat, dass ein Team zusammenarbeitet und der Teamgedanke gelebt wird.

Sie sind dort, wo Nöte sind

Diözesanleiter Freiherr von und zu Mentzingen hob hervor: „Malteser gehen dorthin, wo die Nöte sind.“ Ebenso lobte er die Entstehung des neuen Dienstes der Malteser – das Offenburger Modell – welches inzwischen bundesweit an Malteser-Standorten eingeführt wird. Das Modell ermöglicht zwischenzeitlich an sechs Standorten in Offenburg Ganztagsbetreuungen an Kindergärten mit Hilfe von bis zu zwei Stunden Spielzeitbetreuung durch die Malteser am Nachmittag. Oberbürgermeister Marco Steffens betonte in seiner Ansprache insbesondere die Mithilfe der Malteser in den Krisen der jüngsten Vergangenheit. Sei es die Mitarbeit im zentralen oder im Kreisimpfzentrum an der Messe Offenburg und in Oberkirch oder die Alltagsbetreuung in den Notunterkünften zu Beginn des Ukraine-Krieges und in den vergangenen zwei Wintern für die LEA Freiburg an der Messe Offenburg.

Dem Staatssekretär Volker Schebesta war es ein Anliegen, insbesondere die Arbeit des Ehrenamts hervorzuheben und dankte besonders für die Mitarbeit im Katastrophenschutz, bei dem die Helfenden mit viel Engagement für Menschen in Notlagen da sind. Wie zum Beispiel bei der Flutkatastrophe im Ahrtal, bei der auch die Malteser aus Offenburg im Einsatz waren. Zum Abschluss des Festakts dankte Nils Schulze, Kommandant der Feuerwehr Offenburg, im Namen aller Offenburger Blaulichtorganisationen den Maltesern für ihren Einsatz, bei dem immer der Mensch im Mittelpunkt steht. Dabei stellte er heraus, dass die Malteser in und um Offenburg ein zuverlässiger Partner in der Blaulichtfamilie sind, was nicht zuletzt den Ehrenamtlichen zu verdanken ist, die mit sehr viel Herzblut an ihrer Sache arbeiten und Projekte angehen.

Herzenswunsch-Krankenwagen

Bei einem anschließenden Rundgang über das Gelände wurde den Ehrengästen die Dienste der Malteser in Offenburg vorgestellt. Hierbei ging es von Station zu Station des Tages der offenen Tore. Beginnend beim Rikscha-Dienst der Malteser aus Windschläg ging es anschließend zur Vorstellung des neuesten Dienstes, dem Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen. Der Herzenswunsch-Krankenwagen erfüllt Wünsche von unheilbar kranken Menschen. Speziell geschulte Ehrenamtliche bringen Menschen dorthin, wo sie allein nicht mehr hinkommen. Die Menschen können Abschied nehmen, schöne Momente genießen oder sich einfach noch einmal wie früher fühlen. Im Anschluss wurde über die hauptamtlichen Dienste, beginnend beim ärztlichen Bereitschaftsdienst und dem Hausnotruf (bei denen jeweils Personen zu Hause geholfen wird, wenn sie krank sind oder Hilfe brauchen) informiert. Für Fälle, in denen schnelle Hilfe benötigt wird, zeigten die Auszubildenden des Rettungsdienstes mit ihrem Praxisanleiter einen Rettungswagen und stellten die Aufgaben des Rettungsdienstes und Krankentransportes vor. Wie das Ehrenamt in Großschadenslagen helfen kann, wurde bei den Einsatzdiensten (Bevölkerungsschutz und Sanitätsdienste) vorgestellt. Neben Teilen der Ausstattung des Bevölkerungsschutzes des Landes Baden-Württemberg wurden auch die eigenen Rollwagen, die die Arbeit der Ehrenamtlichen erleichtern, vorgestellt. Besonders stolz sind die Malteser auch auf ihren Tankanhänger für 1.000 Liter Diesel und das „große“ Notstromaggregat mit 30 kVA, unter anderem zum Versorgen der kompletten Fahrzeughalle mit allen Anbauten am Drachenacker bei Stromausfällen.

Den Abschluss des Rundgangs bildeten die Stationen des Schulsanitätsdienstes und der Ausbildung im neuen, speziell auf die Bedürfnisse der Erste-Hilfe-Ausbildung abgestimmten Ausbildungsraum. Dort konnten die Ehrengäste einen Einblick in die Ausbildung der Schulsanitäter und die gute Kooperation mit den Schulen in der Ortenau erhalten.

Tag der offenen Tore

Nicht nur die geladenen Gäste waren eingeladen, sondern auch die Bevölkerung konnte sich im Anschluss an den Festakt über die Arbeit der Malteser informieren. Nachdem es am Sonntagmorgen beim Aufbau noch sehr frisch und neblig war, zeigte sich das Herbstwetter pünktlich zum Tag der offenen Tore von seiner besten Seite. So konnten die zahlreich gekommenen Besucher bei Sonnenschein und angenehmen herbstlichen Temperaturen die Leckereien der Verpflegungsgruppe genießen. Highlight war die Malteser-Grillwurst und das erstmals gekochte vegane Malteser-Chili in verschiedenen Variationen. Die Verpflegungsgruppe zeigte wieder einmal, dass sie ihren „Feuerwehr-Michelin-Stern“, der ihnen zuvor beim Festakt von der Feuerwehr Offenburg verliehen wurde, zurecht erhalten hat. Überwältigt vom Interesse der Gäste am Tag der offenen Tore machten sich die Malteser am Sonntagabend zufrieden an den Abbau.

Leitungsteam der Malteser Offenburg mit der Diözesanleitung und den Ehrengästen | Foto: Malteser Hilfsdienst e.V. Offenburg/Stefan Jörger
Von links: Nils Schulze (Kommandant Feuerwehr Offenburg), Wolfgang Brucker, Michael Quarti und Stephan Ehrhard (alle drei Stadtleitung Malteser Offenburg) bei der Übergabe des „Feuerwehr-Michelin-Stern“ | Foto: Malteser Hilfsdienst e.V. Offenburg/Stefan Jörger

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