Spende an Prof. Dr. Charlotte Niemeyer
50.000 Euro für die Forschung

Prof. Dr. Charlotte Niemeyer (l.) und Dr. Joachim Schraeder bei der Scheckübergabe in Offenburg | Foto: gro
  • Prof. Dr. Charlotte Niemeyer (l.) und Dr. Joachim Schraeder bei der Scheckübergabe in Offenburg
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Offenburg (gro). Seit 1988 sammelt der Offenburger Arzt Joachim Schraeder Spenden für die Tour de Hoffnung. Dabei handelt es sich um eine Spendenaktion, die mit einer großen Radtour verbunden ist. Gegründet wurde sie 1983 in Gießen. Gesammelt werden Mittel für die Krebsforschung. 

Schraeder wurde durch einen Studienfreund auf die Aktion aufmerksam und widmet sich ihr seitdem mit vollem Einsatz. Was ihn so fasziniert, ist nicht nur die Tatsache, dass damit nicht nur wichtige Gelder für die Krebsforschung gesammelt werden, sondern auch, dass sich zwischen den Aktiven Freundschaften darüber hinaus entwickelt haben. Zwei Mal führte die Tour de Hoffnung bereits durch die Ortenau: 2003 machte sie in Kehl Halt, 2015 ging es via Offenburg über den Rhein bis ins Straßburger Münster. Dort wurden die Teilnehmer mit einem Radsegen am Hochaltar, den Schraeder organisiert hatte, empfangen.

Doch seit zwei Jahren ist auch bei der Tour de Hoffnung nichts, wie es war: Aufgrund der Coronapandemie konnte die Ausfahrt weder 2020 noch 2021 stattfinden. "Das spüren wir natürlich beim Spendenaufkommen", gibt Schraeder zu. Dennoch kann er auch in diesem Jahr wieder eine stattliche Summe, die aufgrund seiner guten Kontakte zu Unternehmen und anderen Spendern in der Region zustande kam, an Prof. Dr. Charlotte Niemeyer von der Kinderkrebsklinik in Freiburg übergeben. 50.000 Euro fließen erneut in das Projekt der Hilda-Biobank, das seit 2018 läuft. Die Spenden, die Dr. Schraeder sammelt, gehen seitdem exklusiv in dieses Forschungsprojekt.

"Unsere Biobank ist ein Kühlschrank, in dem wir Tumormaterial, aber auch Blutproben oder Knochenmarkentnahmen von Patienten einlagern", beschreibt Prof. Charlotte Niemeyer. Es geht nicht nur darum festzustellen, um welche Art von Krebs es sich bei den jungen Patienten handelt, sondern auch, welche Therapie sich eignet. "Wir bekommen Material und Anfragen aus der ganzen Welt", beschreibt die Forscherin, die Wichtigkeit dieser Biobank. Nicht nur Mediziner stellen Anfrage, auch ehemaligen Patienten wollen, wenn sie erwachsen sind, wissen, welchen Krebs sie hatten. Denn mittlerweile steht fest, dass es Krebsarten gibt, die vererbbar sind. Die Biobank steht nicht nur der Krebsforschung von Kindern zur Verfügung, auch andere Fachbereiche nutzen die Möglichkeit, Material sicher zu verwahren. 

Dabei wird natürlich der Datenschutz streng beachtet. Genau dafür benötigt die engagierte Ärztin und Forscherin die Mittel, die die Tour de Hoffnung zur Verfügung stellt. "Für die Kosten der reinen Forschung gibt es Fördermittel, aber die notwendige Verwaltungsarbeit, die damit verbunden ist, wird nicht gefördert", so Niemeyer. Dank Joachim Schraeder kann sie Mitarbeiter beschäftigten, die sich um alle Arbeiten rund zum die Biobank kümmern. Denn es wird nicht nur Material aus aktuellen Fällen überführt, auch die Altbestände sollen - anonymisiert - dort aufgenommen werden.

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