Infoabend zum Klinikneubau Offenburg
2025 beginnen die Tiefbauarbeiten

Rund 150 interessierte Bürger informierten sich über den anstehenden Klinikneubau in Offenburg. | Foto: gro
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  • Rund 150 interessierte Bürger informierten sich über den anstehenden Klinikneubau in Offenburg.
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Offenburg (gro) Der Spatenstich für den Neubau des Ortenau Klinikums in Offenburg wird am 8. Juli sein. Am Dienstag, 2. Juli, nutzten rund 150 Interessierte die Gelegenheit, sich in der Festhalle in Offenburg-Bohlsbach über den Zeitplan für das weitere Vorgehen zu informieren. Darüber hinaus erhielten sie Einblicke in die konkrete Gestaltung des neuen Gesundheitscampus im Offenburger Nordwesten.

Christian Keller, Geschäftsführer des Ortenau Klinikums, fasste das Bauvorhaben zusammen: Es entstehe ein Haus der Maximalversorgung mit 724 Betten. "Das Gebäude ist modern, nachhaltig und klimatisiert", so Keller. "Wir werden eine sehr gute Medizin und Pflege bekommen."

Bebauung

Maximilian Ludes, Ludes Architekten, führte durch die geplante Bebauung des Gesundheitscampus: Der größte Baukörper ist das Klinikgebäude. Daneben befindet sich das Multi-User-Zentrum: Dort befinden sich alle Abteilungen, die mit der Ver- und Entsorgung des Ortenau Klinikums befasst sind. Diese Logistikzentrale bedient auch die Häuser in Achern und Lahr.  Der Tiefhof, in dem die Lastwagen ent- und beladen werden, befindet sich in Richtung Gewerbegebiet, so dass die Bewohner der Siedlung in Bohlsbach weniger durch Lärm beeinträchtigt werden. Ein weiterer Baustein ist ein Gebäude, in dem sich künftig die Labore, aber auch die Strahlentherapie sowie die Nuklearmedizin befinden. "Viele Patienten werden dort ambulant behandelt, deshalb macht es Sinn, die Abteilungen von der stationären Betreuung in Klinik zu trennen", so Ludes. Die Energieversorgungszentrale befindet sich ebenfalls in einem eigenen Gebäude wie auch die Verwaltung, das Ärztehaus sowie die Gebäude für das Wohnheim und ein Kindergarten. Im vorderen Teil - Richtung Eckener Straße - befinden sich Parkhäuser. 

Das Klinikgebäude hat einen zweigeschossigen Sockel, in dem die Behandlungs- und Funktionsräume liegen. Darüber befinden sich zwei mehrgeschossige Bettenhäuser mit einem gläsernen Verbindungsbau. "Das Gebäude besteht aus viel Holz und anderen natürlichen Materialen", so der Architekt. "Es sollen sich nicht nur die Patienten, sondern auch die Mitarbeiter wohlfühlen." 

Zeitplan

Der Zeitplan bis zur Eröffnung im Jahr 2030 sieht so aus: Am 8. Juli findet der offizielle Spatenstich statt. Bis Ende des Jahres laufen die Arbeiten zur Baustellenvorbereitung wie die Untersuchung auf Kampfmittel sowie der Abtrag der obersten Erdschicht. Mit den Tiefbauarbeiten für das Klinikgebäude, das Multi-User-Zentrum und die Energiezentrale startet Anfang 2025 die eigentliche Bauphase. Bereits 2028 soll das Multi-Funktions-Zentrum in Betrieb gehen. Die Fertigstellung der restlichen Gebäude ist für 2030 vorgesehen.

Simon Delpy, OSB Wasner, zeigte den Bauablauf auf: Ein Teil des Erdaushubs des Tiefbaus wird auf dem Gelände zwischengelagert, da er für die Geländemodellierung genutzt wird. Der Rest wird entsorgt. Auf welcher Deponie steht erst nach der Vergabe an einen Bauunternehmen fest. Die Baustellenzufahrt erfolgt über die Lise-Meitner-Straße.

In der zweiten Bauphase beginnen die Rohbauarbeiten für das Multi-User-Zentrum, das Klinikgebäude sowie die Energiezentrale. Der Ausbau der kleineren Funktionsgebäude startet vor dem des Klinikbaus. "Der Rohbau dafür dauert allein drei Jahre", so Delpy. Zeitlich versetzt beginnen die Rohbauarbeiten für die Schule, das Ärztehaus und die Verwaltung. Als erstes geht das Multi-User-Zentrum in Betrieb, gefolgt vom Klinikum. Die Eröffnung ist 2030 geplant.

Verkehrsführung

Auf großes Interesse stießen die Ausführungen von Marco Pastorini, Leiter der Verkehrsplanung der Stadt Offenburg. Nach seinen Ausführungen wird es fünf Zugänge für Radfahrer und Fußgänger geben. Der Autoverkehr läuft über die Eckener Straße. Der ÖPNV und Rettungswagen werden über eine neue Zufahrt von der B33/Kehler Straße geführt. Wie genau sichergestellt wird, dass diese Straße, die vor allen Dingen von den Bürgern aus Bühl kritisch gesehen wird, nicht durch Autofahrer genutzt wird, ist noch offen. "Entweder durch Beschilderung oder entsprechende technische Lösungen", so Pastorini. 

Sowohl die Lise-Meitner-Straße als auch die Eckener Straße werden neu gestaltet. Sie sollen Baumalleen werden, allerdings laufen noch Gespräche mit Grundstückeigentümern. Die Kreuzung Eckener Straße und Engler Straße wird zu einem Kreisverkehr umgebaut. Alle Straßen werden mit Geh- und Radwegen versehen. Nicht einfach wird die Phase, in der noch am Gesundheitscampus, aber ebenfalls bereits an den Straßen gebaut wird. Es kann zu kurzen Phasen kommen, in denen  die Baufahrzeuge auch über die Bühlerfeldstraße geführt werden müssen. Doch das soll die Ausnahme bleiben.

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