Deutscher Buchpreis für Anne Weber
2008 den Übersetzerpreis gewonnen
Offenburg (st). Die Autorin und Übersetzerin Anne Weber erhielt am Montag, 12. Oktober, für ihr Werk „Annette, ein Heldinnenepos“ den renommierten Deutschen Buchpreis 2020. Bereits im Jahr 2008 wurde Weber mit dem von der Stadt Offenburg und der Hubert Burda Stiftung ins Leben gerufenen Europäischen Übersetzerpreis Offenburg für ihre Übersetzungen aus dem Französischen ausgezeichnet.
Die Offenburger Kulturchefin und Geschäftsführerin des Übersetzerpreises Carmen Lötsch gratuliert der Preisträgerin: „Wir freuen uns sehr für und mit Anne Weber. Mich freut ganz besonders, dass sie mit dem Heldinnen-Epos genau den richtigen Ton getroffen hat. Wer sich hinein begibt in den Erzählrhythmus, ist fasziniert, wie gut moderne Erzählform und Epos harmonieren.Anne Weber gelingt damit eine Übersetzung im eigentlichen Sinne, eine Übertragung nämlich des Epos ins Heute. Anne Weber als begnadete Übersetzerin wurde bereits 2008 in Offenburg geehrt. Anne Weber als hervorragende Autorin mit einem großen Übersetzer-Gen wird nun mit dem deutschen Buchpreis geehrt. Wie passend.“
Französische Literatur stand im Zentrum
Die Findungskommission des Europäischen Übersetzerpreises Offenburg hatte sich 2007 dafür ausgesprochen, die französische Literatur und Sprache ins Zentrum der Preisverleihung 2008 zu stellen. Sie benannte Peter Handke, einen der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren der Nachkriegsgeneration, als Juror.
Dem renommierten Autor und seit 2019 Literaturnobelpreisträger, der selbst als Übersetzer aus dem Französischen eine wichtige Vermittlerfunktion einnimmt, kam die Aufgabe zu, die Hauptpreisträgerin des Europäischen Übersetzerpreises Offenburg 2008 auszuwählen.
Der mit 15.000 Euro dotierte Hauptpreis wurde im April 2008 von der damaligen Offenburger Oberbürgermeisterin Edith Schreiner im Salmen an Anne Weber als Anerkennung ihrer besonderen Übersetzerleistungen unter anderem der Werke von Pierre Michon und Marguerite Duras überreicht. Weber wurde 1964 in Offenbach geboren und lebt seit Anfang der 1980er-Jahre in Paris.
Erster Übersetzerpreis im Jahr 2006
Der erste Übersetzerpreis wurde im Jahr 2006 vergeben. Der damalige Juror und Laudator Karl Dedecius prägte das Motto des Preises: „Wenn wir aufhören, uns zu übersetzen, hören wir auf, uns zu verstehen, und dann hören wir auf, miteinander zu leben.“
So wird mit dem Europäischen Übersetzerpreis Offenburg nicht nur die Leistung von Literaturübersetzungen gewürdigt, er dient zusätzlich dem Abbau kultureller Barrieren und unterstützt den literarischen Austausch im Zeichen der europäischen Einigung.
Begleitet wird der Preis von einer Findungskommission, die sich aus Persönlichkeiten des Literatur-, Verlags-, und Übersetzerwesens sowie dem Offenburger Oberbürgermeister Marco Steffens und Kulturbürgermeister Hans-Peter Kopp zusammensetzt.Dotiert ist er mit insgesamt 20.000 Euro und wird alle zwei Jahre verliehen.
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