Diesen Sport schon mal ausprobiert?
Meerjungfrauen schwimmen im Freizeitbad Stegermatt
Offenburg (tf). Meerjungfrauen gibt es nicht? Weit gefehlt! Donnerstags kann man sie im Offenburger Freizeitbad Stegermatt treffen. Das Wasser schäumt, sprudelt und aus den Tiefen tauchen sie auf, die Nixen mit den glitzernden Schwanzflossen. Geschmeidig gleiten sie durch das Wasser, klatschen mit den Flossen auf das nasse Element, schwimmen vorwärts und rückwärts, mal auf dem Bauch, mal auf dem Rücken. Das einzige, was die Meerjungfrauen aus Offenburg von ihren mythischen Verwandten unterscheidet: Taucherbrillen.
Trainerin Bianka Sagan
"Unser Training findet überwiegend unter Wasser statt, daher ist eine Taucherbrille Pflicht", erklärt Bianka Sagan, die das Team der acht jungen Mädchen seit vergangenem Jahr trainiert. Die Jugendlichen zwischen acht und 13 Jahren sind in schillernde Ganzkörper-Badeanzüge gehüllt, unter denen sich eine Monoflosse versteckt. "Es sieht natürlich viel schöner aus, mit solch einem Kostüm zu schwimmen", so Sagan lächelnd.
Monoflosse
Das Training ist allerdings kein Zuckerschlecken, denn das Schwimmen mit der Monoflosse benötigt einen hohen Kraftaufwand. Wer wie eine Meerjungfrau durch das Wasser gleiten möchte, braucht daher viel Training. Die Bewegungen müssen fließend und synchron ausgeführt werden, damit eine hohe Geschwindigkeit erreicht werden kann. Zudem üben die Mädchen das Schwimmen auf dem Rücken, ebenso wie rückwärts oder auch Kombinationen in allen Lagen und mit allen Richtungen. Dabei sammeln sie spielerisch Bälle ein.
Behindertensportgruppe Offenburg
Als Melanie Schultz, Tochter der Geschäftstellenleiterin der Behindertensportgruppe Offenburg (BSG), vor zwei Jahren eine Monoflosse geschenkt bekam, stellte sich heraus, dass in Freiburg Kurse angeboten wurden. So hat die BSG eine eigene Abteilung gegründet. Sofort zeigten viele Mädchen Interesse – die Warteliste ist gewachsen. "Wir könnten eine weitere Trainerin gebrauchen“, so Sagan.
Offenburger Nixen
Inzwischen üben die Offenburger Nixen das geschmeidige Tauchen durch Unterwasserbögen und das Rückwärtsschwimmen – natürlich mit elegantem Flossenschlag. "Teresa fehlt nur, wenn sie wirklich krank ist, das Training hat für sie absolute Priorität", freut sich Eva Ulrich über die Begeisterung ihrer zehnjährige Tochter, die seit zwei Jahren aktiv dabei ist. "Ich war früher beim normalen Schwimmen, aber das war irgendwann langweilig. Als ich die Nixen gesehen habe, wollte ich sofort mitmachen", erzählt diese lachend – und mit einem Platschen ist sie wieder in den Tiefen ihres anderen Elements verschwunden.
Ausrüstung
Die Ausrüstung müssen die Mädchen selbst mitbringen. "Aber die kann man überall und in allen Farben bekommen", so die Trainerin. Auch Anfragen von Erwachsenen gibt es inzwischen. Doch für sie fehlt ein Trainer. "Dabei ist gerade das Meerjungfrauenschwimmen eine wunderbare Verbindung von Spaß und wirklich hartem Training", wirbt Sagan.
Weitere Informationen gibt es auf der vereinseigenen Homepage www.bsg-o.de.
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