Tombola im E-Center Offenburg
Warum die Hilfe für krebskranke Kinder wichtig ist

Prof. Dr. Charlotte Niemeyer (Mitte) will das Beste für die kranken Kinder in der Universitätsklinik Freiburg. | Foto: Britt Schilling
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  • Prof. Dr. Charlotte Niemeyer (Mitte) will das Beste für die kranken Kinder in der Universitätsklinik Freiburg.
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Offenburg/Freiburg (djä). Seit Montag werden im Offenburger E-Center wieder Lose für die alljährliche Weihnachtstombola zugunsten des Fördervereins für krebskranke Kinder e. V. Freiburg verkauft. Die Verlosung mit zahlreichen flankierenden Aktionen läuft bis zum 7. Dezember. Ein Los kostet zwei Euro. Die kommen 1:1 direkt den Kindern und ihren Eltern zugute. Bereits zum 21. Mal unterstützen unzählige Spender und viele ehrenamtliche Helfer damit schwerkranke Kinder, die in der Universitätsklinik Freiburg behandelt werden, und ihre Familien.

Förderverein für krebskranke Kinder

Der Förderverein betreibt mit den Spendengeldern das Elternhaus direkt neben der Kinderonkologie, unterstützt die Krebsforschung in Freiburg und finanziert zusätzliche personelle Verstärkung in der Klinik. Die Universitätsklinik baut derzeit eine neue Kinderklinik. Da diese zu weit vom bisherigen Elternhaus entfernt liegt, wird der Förderverein direkt nebenan ein neues Elternhaus errichten.

Prof. Dr. Charlotte Niemeyer

"Ohne das Elternhaus direkt neben der Kinderklinik wäre für uns die intensive Behandlung der Kinder kaum möglich", sagt Prof. Dr. Charlotte Niemeyer, Ärztliche Direktorin der Universitäts-Kinderklinik. Die Krebstherapie belaste die kleinen Patienten stark, verlange aber auch den Eltern einiges ab. "Es gibt Untersuchungen dazu. Wenn ein Elternteil direkt im Krankenzimmer seines Kindes übernachtet, wird es zwischen 22 und 6 Uhr schon im Zuge der Behandlungsmaßnahmen bis zu acht Mal geweckt. Zur Sorge kommt so auch noch Schlafentzug. Diese zusätzliche Belastung hält kein begleitendes Elternteil lange unbeschadet durch", sagt Niemeyer. Das Elternhaus sei dazu nicht nur eine Übernachtungsmöglichkeit mit kurzen Wegen zum Krankenbett des Kindes: "Eltern brauchen eine Rückzugsmöglichkeit, ein Refugium, um nicht 24 Stunden am Tag dem Medizinbetrieb ausgeliefert zu sein. Das Elternhaus ist ein Zuhause auf Zeit, oft auch für Geschwisterkinder." Die Eltern fänden dazu im Elternhaus nicht nur ein offenes Ohr für ihre Sorgen, sondern auch ganz reale Unterstützung für die ganze Familie, um die schwierige Zeit meistern zu können.

Magnetresonanztomographen

Auch mit der Anschaffung medizinischer Geräte hilft der Förderverein. So hat er gerade zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Jahren die Kosten für einen Magnetresonanztomographen (MRT) in der Kinderklinik übernommen. Das erspart den Kindern anstrengende Transportwege. In Freiburg wird nicht nur behandelt, sondern auch intensiv geforscht. Prof. Dr. Charlotte Niemeyer gilt als internationale Kapazität für Krebs im Kindes- und Jugendalter. "Die Spenden helfen uns, die nötige Infrastruktur für unsere Krebsforschung vorzuhalten", sagt sie. Das sei enorm wichtig, denn: "Fördergelder für unsere Forschung gibt es nur, wenn wir die geforderten Voraussetzungen vorweisen können." Der Förderverein biete mit seiner zuverlässigen und kontinuierlichen Unterstützung eine solide Basis – auch, um qualifizierte Mitarbeiter halten zu können.
Die Krebsforschung entwickelt ständig neue Behandlungsmöglichkeiten. "Da gibt es intelligente, schonendere Therapien als die Chemotherapie. Letztere unterscheidet nicht zwischen kranken und gesunden Zellen", so Niemeyer. Das Problem: Diese neuen Therapien werden für Erwachsene erforscht und dort für die häufigsten Krebsformen. Krebs bei Kindern sei anders als bei Erwachsenen, sagt Niemeyer: "Leider stehen die Kinder nicht im Fokus der industriellen Forschung, die nach wirtschaftlichen Kriterien erfolgt." Deshalb werde es in Freiburg nun eine Einheit für klinische Studien geben, welche die Anwendbarkeit sanfterer Therapien auf Kinder untersuche – unterstützt vom Förderverein: "Es kann nicht sein, dass Kinder einfach so unter den Tisch fallen."

Prof. Dr. Charlotte Niemeyer (Mitte) will das Beste für die kranken Kinder in der Universitätsklinik Freiburg. | Foto: Britt Schilling
Vertreter der Klinikleitung, des MRT-Herstellers und der Vorstand des Fördervereins für krebskranke Kinder e. V. Freiburg mit dem „Mini-MRT“ als symbolische Vertretung für das "Echte" | Foto: FvkK

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