Tombola im E-Center unterstützt Elternhaus
Fachkundige Hilfe mit Herz für Familien krebskranker Kinder
Offenburg/Freiburg (djä). Noch bis zum 7. Dezember läuft im Offenburger E-Center die jährliche Weihnachtstombola zugunsten des Fördervereins für krebskranke Kinder e. V. Freiburg. Zwei Euro kostet ein Los – zwei Euro, die direkt den Kindern und ihren Eltern zugute kommen. Bereits zum 21. Mal unterstützen damit unzählige Spender und viele ehrenamtliche Helfer schwerkranke Kinder, die in der Universitätsklinik Freiburg behandelt werden.
Förderverein für krebskranke Kinder
"Ohne Eltern funktioniert der Klinikalltag einfach nicht. Auch die Heilungschancen werden positiv beeinflusst", sagt Bernd Rendler, Vorstandsmitglied im Förderverein. Mit der Diagnose "Ihr Kind hat Krebs" bricht die Welt der Eltern und der Geschwister zusammen. Zur Sorge um das kranke Kind kommen praktische Probleme und die Frage: Wie kann unsere Familie diese schwere Zeit überstehen?
Elternhaus
Seit 24 Jahren ermöglicht der Förderverein den Eltern schwerkranker Kinder, direkt neben der Universitätskinderklinik Freiburg zu wohnen. Nur ein paar Schritte sind es von dort zum Krankenbett ihres Kindes. Der Förderverein hat das Elternhaus erbaut und trägt den Unterhalt – alles finanziert aus Spendengeldern. Über 18.000 Übernachtungen im Jahr zählt man hier. Derzeit baut die Uni-Klinik eine neue Kinderklinik. Der Förderverein nimmt die große Herausforderung an: Er wird ein neues Elternhaus in direkter Nachbarschaft bauen und das alte abgeben. Rund zwölf Millionen Euro soll das neue Haus kosten, die komplett aus Spendengeldern finanziert werden müssen.
Geschwisterkinder
Das Elternhaus ist jedoch weit mehr als eine bloße Übernachtungsmöglichkeit. Es ist ein Refugium, in dem die Familien, die um das Leben ihres Kindes bangen müssen, aufgefangen und ganzheitlich betreut werden. Dabei verbindet das Elternhaus-Team hohe Professionalität mit viel emotionaler Wärme. Eltern und Geschwister wohnen oft monatelang hier, während das kranke Kind behandelt wird. Sie finden im Elternhaus ein Zuhause auf Zeit, Unterstützung, menschliche Wärme und Geborgenheit.
Spielstube
Der schockierenden Diagnose folgt immer ein innerer wie äußerer Klärungsbedarf der betroffenen Familien, weiß das Elternhaus-Team. Alles muss jetzt organisiert und im Blick behalten werden. "An erster Stelle steht die stationäre Behandlung mit allen Ängsten und Unsicherheiten. Ein möglicher Wohnortwechsel, die altersgemäße Betreuung der Geschwisterkinder, die Arbeitssituation, finanzielle Fragen und die Entscheidung, wer von den Eltern beim Kind bleibt: All dies helfen wir zu klären", erläutert Annette Hoeger von der psychosozialen Betreuung. "Die gesunden Geschwister fühlen sich oft weniger gesehen und reagieren häufig mit ganz unterschiedlichen Gefühlen", sagen Anneka Haigis und Sabine Beißwenger aus der Geschwisterspielstube. Sie begleiten sie deshalb individuell, fürsorglich und achtsam, um seelische Nöte möglichst frühzeitig zu erkennen: "In erster Linie geht es ums Ankommen, Vertrauen schaffen, sich Wohlfühlen und Raum geben für Aufarbeitung."
Zuhören, auffangen, helfen, empathisch sein, mitfühlen: So beschreiben Sonja Schmidt und Renate Schneider ihre Aufgaben in der Hauswirtschaft und der Belegungsplanung. "Keiner unserer Gäste ist freiwillig hier. Keiner weiß vorher, wie lange er bleiben muss. Jeder ist belastet", wissen sie und schaffen deshalb eine freundliche und warme Atmosphäre.
Trauerbegleitung
Zwei von zehn an Krebs erkrankten Kindern können heute noch nicht geheilt werden. Auch die Trauerbegleitung verwaister Familien gehört deshalb zum Hilfsangebot des Elternhauses. Den Rücken stärken, um das Leben zu meistern: Das ist das Ziel.
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