Ungewöhnliche Felsformationen
Engel, Teufel, Riesen und Hexen
Offenburg-Zell-Weierbach (st). Auf der Gemarkung des Offenburger Ortsteils Zell-Weierbach finden sich vier mächtige Felsgruppen, die zu Naturdenkmalen ernannt wurden.
Wer sich dem Talweg folgend Richtung Fritscheneck auf den Weg macht, kommt linker Hand am so genannten Hexenstein vorbei. Der aus Oberkirch-Granit bestehende Einzelfelsen zeigt eine von einer ausgeprägten Klüftung ausgehende beginnende Wollsackverwitterung. Im Jahr 1949 wurde von Karl Fritz eine Offenburger Hexe in den Stein gemeißelt. Dies gab ihm seinen Namen, der sich heute sogar in den topographischen Karten findet. Und Dank der Restaurationsarbeit zweier Mitglieder der Offenburger Hexenzunft erstrahlt die Hexe seit 2008 wieder in roten und weißen Farben. Seitdem bildet der Hexenstein auch das Ende des Offenburger Hexensteinwegs. Auch ein kleines Bambi, das in den 50er-Jahren dort eingemeißelt wurde, findet sich dort.
Eine weitere faszinierende Formation, der so genannte Gluckelestein, findet sich 200 Meter nördlich unterhalb des Gipfels des Eschholzkopfs. Die exponierte Felsgruppe, welche einen weiten Blick von Offenburg bis zum Durbacher Schloss gewährt, ist durch tief greifende Verwitterung in Einzelblöcke zerlegt, von denen manche wie von Riesenhand gestapelt erscheinen. Ihren Namen hat die Gruppe wohl daher, dass sie an geduckt hockende Kaninchen (Gluckeles) erinnert.
Wer sich von der Wolfsgrube aus auf macht, kann sogar gleich zwei beeindruckende Naturdenkmale ansteuern: den Riesenbiss und die Engelskanzel. Letztere ist eine Felsformation aus mehreren mächtigen Einzelfelsen, die aus weitgehend homogenem Oberkirch-Granit mit fortgeschrittener Wollsackverwitterung besteht. Manche Felsblöcke weisen zum Klettern angelegte Griff- und Trittlöcher auf. Der Sage nach hat sich hier ein Engel mit dem auf dem Teufelsstein stehenden Teufel ein Wortduell geliefert.
An den Biss eines Riesen erinnert die Felsformation Riesenbiss, welche aus zwei Felsrippen im Abstand von 40 bis 50 Meter unterhalb des Eschholzkopfs bestehen. Mit Phantasie lassen sich in der Felsformation zwei Reihen eines Riesengebisses erkennen. Die Felsen bestehen aus wollsackförmig verwitternden Blöcken aus Oberkirch-Granit. Die Westseite des „Kiefers“ scheint zudem durch einen hier verlaufenden schmalen Gang aus Granitporphyr mit „Zähnen“ bestückt.
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