Die Kulturlandschaft wird durch die Reben geprägt
Das Weinparadies ist ein Wirtschaftsfaktor
Ortenau (gro). 15 Winzergenossenschaften, sieben Erzeugergemeinschaften, 134 Weingüter und 118 Selbstvermarkter produzieren in der Ortenau Wein. "In der Summe sind das also 274 kleine und große Weinbaubetriebe in der Ortenau. Ungefähr 3.000 Winzerfamilien sind hierin vereinigt, die wiederum rund 2.700 Hektar Rebfläche bewirtschaften", stellt Stephan Danner, Vorsitzender des Weinparadieses Ortenau und Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Durbach, fest. "Dazu kommen noch rund 1.000 Mitabeiter, die in den Betrieben arbeiten, plus Aushilfen und Saisonarbeitskräfte. In 20 Kommunen in der Ortenau wird Weinbau betrieben, über den Landkreis Rastatt und den Ortenaukreis hinweg. Wenn man alles zusammenfasst, dann ist der Weinbau in der Ortenau ein echtes soziales und wirtschaftliches Schwergewicht."
Hinzu kommt, dass die Ortenauer Weine in nationalen und internationalen Wettbewerben sehr gut abschneiden. "Jede Prämierung und jeder Wettbewerb sorgen dafür, dass unsere herrliche Ortenau bekannter wird", ist Danner überzeugt. "Viele Weinfreunde achten auf solche Ergebnisse und nehmen diese oft als Entscheidungshilfe für den Einkauf. Und tatsächlich ist es auch so, dass der Tourismus davon profitiert", so Danner, denn viele Gäste besuchen das hoch prämierte Weingebiet, um sich selbst ein Bild von der Kulturlandschaft zu machen. "Sie ist vielfältig und einzigartig", gerät Danner ins Schwärmen. Die Besucher erwarten zwischen Rheinufern und Rebhängen malerische Winzerdörfer. "Die Rebhänge sind geprägt durch die Steillagen", betont Danner.
"Die Ortenau steht für den Riesling und den Spätburgunder", macht Stephan Danner deutlich. Als König der Weißweine genießt der Riesling Weltruf. Seit 225 Jahren ist der rassige, elegante Wein mit fruchtiger Säure und hochfeiner Blume in der Ortenau beheimatet. Der Spätburgunder, der als "Aristokrat" der Rotweine gilt, präsentiert sich in der Ortenau gehaltvoll und kräftig, mit leichtem Brombeerton. Weitere Rebsorten sind der Grauburgunder, Weißburgunder oder Müller-Thurgau.
Die Winzer passen sich dem Klimawandel an: "Die Sonnenstunden werden mehr und intensiver. Wir müssen als Winzer sowohl in der Auswahl der Rebsorten als auch bei der Wahl der Standorte genauer hinschauen", sagt Danner. "Weinfreunde müssen aber keine Angst haben, dass es keine Rieslinge oder Weißburgunder aus der Ortenau geben wird, nur weil das Klima wärmer wird."
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.