Horst Sahrbacher über das Angebot der Agentur für Arbeit
Berufsberatung künftig vorrangig in der Schule

Horst Sahrbacher  | Foto: Agentur für Arbeit

Ein zentraler Ansprechpartner bei der Suche nach Lehrstellen und Auszubildenden ist die Agentur für Arbeit. Rembert Graf Kerssenbrock sprach mit Horst Sahrbacher, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenburg.

Wie unterstützt die Arbeitsagentur Offenburg Jugendliche bei der Berufsorientierung?
Die Experten der Berufsberatung werden zukünftig vorrangig an den Schulen sein. Die Schüler haben somit kurze Wege und müssen nicht mehr für jeden Termin in die Arbeitsagentur kommen. Die Anwesenheit wird mit den Schulen abgestimmt und veröffentlicht. Die Berufsorientierung startet ein Jahr früher: Die Präsenz an den Schulen beginnt in der Klassenstufe 8 und an den Gymnasien ist die Berufsberatung ab der Klasse 9 unterwegs. Das schafft Zeit, um sich mit dem Wunschberuf intensiver zu beschäftigen und auszuprobieren, um dann den gut vorbereiteten Weg zu gehen. Auch Eltern werden noch stärker in die Beratung einbezogen, denn sie sind weiterhin wichtige Ratgeber, wenn es um die Berufsausbildung ihrer Kinder geht.

Die Agentur bietet eine Woche der Ausbildung an. Was wird dort geboten?
Alles ist möglich, die unterschiedlichsten Ausbildungsangebote stehen reichlich zur Verfügung. Die diesjährige Woche der Ausbildung findet vom 16. bis 20. März statt. Diese bundesweite Aktionswoche der Bundesagentur für Arbeit soll Jugendlichen die Vorteile und Chancen einer beruflichen Ausbildung aufzeigen. So findet am Mittwoch, 18. März, von 14 bis 16 Uhr im Berufsinformationszentrum eine Veranstaltung unter dem Motto "Schatzsuche im Dschungel der Ausbildungsberufe" statt. Ausbildungsunternehmen stellen auch weniger bekannte und ungewöhnliche Ausbildungsberufe vor. Im Dschungel der Ausbildung verbergen sich Schätze, die auf einer Safari entdeckt werden können. Bei dieser Safari stehen die Berufsberater mit Tipps zum Bewerbungsverfahren zur Seite und checken die Bewerbungsunterlagen. Auch professionelle Bewerbungsfotos können direkt und kostenfrei vor Ort gemacht werden. Damit steht einer sofortigen, erfolgreichen Bewerbung nichts mehr im Wege. Darüber hinaus geben die Berater in einem individuellen und vertrauensvollen Beratungsgespräch Hilfestellungen bei der Suche des eigenen Wegs zum Wunschberuf oder Studiengang.

In welchen Branchen ist der Azubi-Mangel am größten?
Nicht alle Berufe sind aus Sicht junger Menschen attraktiv. Wie jüngst eine Studie ergeben hat, wählen Berufsersteinsteiger meist aus sehr wenigen und den eher bekannten Berufen aus. Jugendliche tun sich auch manchmal sehr schwer mit beispielsweise besonderen Arbeitszeiten, wenn es etwa Überschneidungen mit privaten Interessen gibt. Die Berufe wie Koch, Bäcker, aber auch Altenpfleger oder Berufe im Hotel- und Gaststättenbereich stehen auf der Berufs-Wunschliste der Jugendlichen nicht ganz oben. Auch im Bau- und Elektrohandwerk sowie im Einzelhandel gibt es sehr viel mehr Ausbildungsstellen als Bewerber.

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