Oberkircher Winzer eG und Winzerkeller Hex vom Dasenstein
Positive Bilanz nach Verschmelzung

Franz Männle (v. l.), Herbert Vollmer, Olaf Sackmann, Stefan Hattenbach, Weinprinzessin Dorothée Vollmer, Markus Ell, OB Matthias Braun | Foto: suwa
  • Franz Männle (v. l.), Herbert Vollmer, Olaf Sackmann, Stefan Hattenbach, Weinprinzessin Dorothée Vollmer, Markus Ell, OB Matthias Braun
  • Foto: suwa
  • hochgeladen von Matthias Kerber

Oberkirch (st). Mit dem ersten gemeinsamen Bilanzbericht nach der Verschmelzung mit dem Winzerkeller Hex vom Dasenstein trat Geschäftsführender Vorstand der Oberkircher Winzer eG, Markus Ell, vor die Mitgliedswinzer beider Häuser. Das Umsatzvolumen liegt bei 18,3 Millionen Euro. Dahinter steht ein Abverkauf von Wein und Sekt in Höhe von fünf Millionen Litern.

Verschmelzung ist Herausforderung

Die volle Renchtalhalle in Oberkirch-Stadelhofen wertete der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Alois Huber als „Zustimmung zur neuen Genossenschaft. Wir wünschen uns, dass alles zusammen wächst.“ Eine besondere Herausforderung bedeutete die Verschmelzung beider Häuser vor allem für die Mitarbeiter im kaufmännischen und finanzbuchhalterischen Bereich. „Es wurde viel Zusätzliches geleistet. Ihr habt die Veränderung angenommen und geht gemeinsam diesen Weg“, lobte Geschäftsführender Vorstand Markus Ell die Leistung seines Teams. Auch zollte er den Gremien und den Winzern Anerkennung und Lob für diesen wichtigen Schritt zur Bündelung der Kräfte.

400 Winzerfamilien

Rund 400 Winzerfamilien bewirtschaften nun 671 Hektar Rebfläche. Damit gehört die Oberkircher Winzer eG zu einem der größten Genossenschaftlichen Erzeugerbetriebe in Baden. Freuen dürfen sich die Winzer über eine leicht erhöhte Traubengeldleistung. Mit der Auszahlungsleistung liegt man im oberen Drittel der Weinerzeuger in der Ortenau und deutlich im oberen Viertel des Weinbaugebietes Baden. Ziel der Verschmelzung ist es weiterhin, die Kostensätze zu verbessern im Sinne einer größeren Wertschöpfung. Entscheidend für die weitere geschäftliche Entwicklung ist nicht zuletzt das Käuferverhalten im vom Wettbewerbsdruck geprägten Lebensmittelhandel. Dort kaufen immerhin rund 78 Prozent der privaten Haushalte ihren Wein. Nachhaltig positiv verbessert hat sich auch der Umsatz im Bereich Gastronomie und Fachhandel. Das sei nicht zuletzt der guten Vertriebsarbeit und der reibungslosen Logistik zu verdanken. Einen Dank richtete Ell an die Weinland Baden GmbH als wichtige Vertriebskooperationsgesellschaft. Dort  werden 40 Prozent der Umsätze erwirtschaftet.

Weiterentwicklung der Marke

Die Erfolgsgeschichte der „Collection O“ als moderne Weinlinie setzt sich weiter fort. Auch die neuen „Collection O“ Sekte Weiß und Rosé kamen beim Verbraucher vom Start weg gut an. Die wichtige Gastro- und Fachhandelsserie „Vinum Nobile“ wird durch den ersten Lagrein Rotwein im Laufe des Jahres ergänzt. Auch die Weiterentwicklung der Marke Hex vom Dasenstein stand im Mittelpunkt der Aktivitäten. Dazu gehört auch ein neues Logo sowie neue Sortimentslinien, die im März auf der Pro Wein Düsseldorf der Fachwelt präsentiert werden. „Wir wollen den Ursprung der Hex wieder mehr in den Fokus stellen.“

Überzeugende Qualität

Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Vollmer ging neben seinem Tätigkeitsbericht vor allem auf die überzeugenden Weinqualitäten ein, die letztlich wieder zu hohen Auszeichnungen geführt haben. So hat der Betrieb den ersten gemeinsamen Bundesehrenpreis erhalten. Für das Vinotorium gab es den ersten badischen Architekturpreis und damit eine „schöne Anerkennung für unsere richtungsweisende Investition.“ Lob gab es von allen Seiten für die beiden Kellermeister Martin Bäuerle und Thomas Hirt sowie Qualitätsmanager Frank Männle. Wie der Prüfer des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes, Olaf Stockmann, aufzeigte, sind Absatz und Umsatz im neuen Geschäftsjahr 2019/20 entgegen dem Markttrend bereits um 2,5 Prozent gesteigert worden. Denn nach wie vor ist der Weinkonsum trotz wachsender Bevölkerung spürbar gesunken.

Vorstand bestätigt

Bei den turnusgemäß anstehenden Wahlen gab es keine Veränderungen. Franz Männle wurde als Vorstandsvorsitzender ebenso bestätigt wie Herbert Vollmer als Aufsichtsrat. Nicht mehr kandidiert für den Aufsichtsrat hat Martin Schappacher aus Nußbach. Da sich aus diesem Bereich kein Kandidat gefunden hat, bleibt der Sitz vakant. Im Amt bestätigt wurde auch Aufsichtsrat Patric Spraul aus Renchen-Ulm.

Weichen gestellt

Die Oberkircher Weinprinzessin Dorothée Vollmer hatte die mühevolle und wertvolle Arbeit der Winzer gewürdigt. Die beiden Ortsoberhäupter, Oberbürgermeister Matthias Braun, Oberkirch, und Bürgermeister Stefan Hattenbach, Kappelrodeck, unterstrichen die Bedeutung der Winzer für die Pflege der Kulturlandschaft. Mit der Verschmelzung habe man die Weichen für die Zukunft gestellt. „Heute kommt keiner mehr alleine ans Ziel“, so OB Braun. Vorstandsvorsitzender Franz Männle hatte durch die Versammlung geführt und dankte abschließend auch der Freiwilligen Feuerwehr Stadelhofen, die den Service übernommen hatte.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.