Thomas Zink ist es ein Herzensanliegen zu helfen
"Mir kamen damals in Freiburg die Tränen"

Bei der Eröffnung der Bogenschießanlage des Schützenvereins Oberkirch wurde Geld für eine nepalesische Bogenschützin gesammelt. Thomas Zink erfuhr davon und hilft nun ebenfalls mit. | Foto: Michael Bode
  • Bei der Eröffnung der Bogenschießanlage des Schützenvereins Oberkirch wurde Geld für eine nepalesische Bogenschützin gesammelt. Thomas Zink erfuhr davon und hilft nun ebenfalls mit.
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Oberkirch. Er war schon immer ein Hans Dampf in allen Gassen. Einfach in der Sonne liegen und faulenzen, das hält Thomas Zink nicht lange aus. "Ich kann nur sehr schlecht stillsitzen", räumt er selbst lachend ein. Dabei hat er eigentlich einen Beruf, der ihn genug fordert. Bei der Firma Auswuchtwelt ist der gelernte Maschinenschlosser nicht nur Vertriebs-, sondern auch Schulungsleiter, kümmert sich um das Marketing und ist darüber hinaus zusätzlich für den Maschineneinkauf zuständig. Außerdem engagiert sich Thomas Zink im Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V., kurz BRV genannt. Obwohl die Firma, für die er arbeitet, ihren Sitz im Raum Stuttgart hat, kann der 54-Jährige von seinem Büro in Oberkirch aus arbeiten. Trotzdem ist er aber beruflich auch über Deutschland hinaus ständig unterwegs. Das hindert ihn keineswegs daran, sich zusätzlich zu engagieren. Und wenn es darum geht, Spendengelder zu sammeln, ist Thomas Zink außerordentlich einfallsreich.

Der Förderverein für krebskranke Kinder e.V. Freiburg hat den Aktionen und Events des gebürtigen Oberkirchers manchen Scheck mit Summen auch im fünfstelligen Bereich zu verdanken. Warum er das tut? Thomas Zink weiß aus eigener leidvoller Erfahrung, was die Diagnose Krebs bedeutet.
Die Krankheit wurde 2004 bei ihm entdeckt. Als Thomas Zink in den Operationssaal geschoben wurde, glaubten noch alle, der Tumor wäre gutartig. Doch es gab ein schlimmes Erwachen. "Er war bösartig. Man musste mir einen Teil des Lungenflügels entfernen", erinnert er sich an diese dunkle Stunde. "Es war wie ein Schlag ins Gesicht." Die darauffolgende Zeit war nicht nur geprägt von Schmerzen, sondern auch von nackter Todesangst.

"Ich möchte etwas für Menschen tun

Thomas Zink überstand die tückische Krankheit und er schwor sich: "Ich möchte etwas tun für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen." Damals managte er nebenberuflich Julian Frank. Den Sänger hatte Thomas Zink auf einer Geburtstagsfeier kennengelernt. Man kam ins Gespräch, später ins Geschäft, denn Julian Frank suchte einen Manager. Zink übernahm den Job. Als er dann nach Überwindung seiner Erkrankung ein großes Event für einen guten Zweck plante, war der Sänger dabei. Überhaupt kam Thomas Zink bei der Organisation sein großes Netzwerk zugute. Die damals neue Halle einer Druckerei, die noch leer stand, gab es kostenlos, die Speisen wurden zum Selbstkostenpreis geliefert, Oldtimer, Pferde, sogar Flugzeuge zur Verfügung gestellt. Er kommt richtig ins Schwärmen, wenn er sich daran erinnert: "Das Ganze bekam eine unglaubliche Dynamik." Viele Unterstützer halfen mit, dass die Veranstaltung in Zusenhofen ein voller Erfolg wurde und die Besucher zu Tausenden strömten. "Wir konnten dem Förderverein für krebskranke Kinder anschließend 36.000 Euro überweisen", verrät der Veranstalter.

Der Kontakt zum Förderverein war durch Bernd Rendler zustande gekommen. Natürlich war Thomas Zink mit seiner Ehefrau Sabine auch in Freiburg, um sich mit eigenen Augen vor Ort davon zu überzeugen, wohin die Spendengelder fließen. Wenn er von seinen Begegnungen und Eindrücken dort erzählt, wird seine Stimme ganz leise: "Ich dachte immer, ich bin ein knallharter Geschäftsmann, aber mir kamen damals in Freiburg die Tränen."

Seither gewinnt Thomas Zink auch immer wieder Geschäftskunden für Spendenaktionen für die gute Sache. "Ich bin kein Millionär, der riesige Summen spenden kann", erklärt der Familien- und inzwischen auch Großvater. "Aber ich kann meine Manpower geben, ich bin gut im Marketing, kann organisieren und habe viele Kontakte."

Neben der Hilfe für krebskranke Kinder und deren Familien engagiert sich Thomas Zink derzeit zudem für ein Projekt des ebenfalls Oberkirchers Josef Erdrich. Dieser ist Mitbegründer der ASHA Schule in Nepal. Eine frühere Schülerin, Aisha Tamang, ist eine sehr talentierte Bogenschützin. Nun geht es darum, das bitterarme Mädchen zu fördern mit dem Ziel: die Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio. Wir haben übrigens auch schon auf unserer Homepage www.stadtanzeiger-ortenau.de darüber berichtet.
Anne-Marie Glaser

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