Hubert Grimmig
Amateurfotograf aus Leidenschaft

Hubert Grimmigs große Leidenschaft ist die Landschaftsfotografie. Der Amateurfotograf ist dabei immer "auf der Jagd nach dem schönen Licht". | Foto: Michael Bode
  • Hubert Grimmigs große Leidenschaft ist die Landschaftsfotografie. Der Amateurfotograf ist dabei immer "auf der Jagd nach dem schönen Licht".
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Oberkirch-Stadelhofen. Wenn Hubert Grimmig am Fenster steht und versonnen die Wolkenformation betrachtet, dann weiß Partnerin Kirsten: Gleich schnappt er sich die Kamera und zieht los. Der Amateurfotograf ist immer "auf der Jagd nach dem schönen Licht".

"Das Licht verändert sich ständig", erklärt der 48-Jährige. Dadurch kann eine Landschaft völlig unterschiedlich wirken: "Es ist, als würde man sie mit anderen Augen sehen." Sein Lieblingsmonat ist deshalb der April. "Da kann jede halbe Stunde das Wetter wechseln. Die Wolken verändern sich, der Himmel ebenfalls. Das macht das Ganze interessant", erklärt er.

Fotografiert Landschaften

Hubert Grimmig fotografiert Landschaften, manchmal auch Architektur. Porträts interessieren ihn dagegen nicht. "Ich bin kein Menschenfeind", betont er lachend. "Es ist einfach ein anderes Genre, mit dem ich mich nie beschäftigt habe." Bislang hat es ihn einfach nicht gereizt. Das Privileg eines Hobbyfotografen ist: "Ich fotografiere, wann, was und wie ich will."

Hubert Grimmig hatte nie Ambitionen, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen. "Es ist ja nicht so, dass du als Profi nur durch die Welt reist und anschließend reißen dir alle deine Fotos aus der Hand", so der Stadelhofener. "Es müssen Kompromisse geschlossen werden und da ist der Druck, abliefern zu müssen."

In Zeitschrift Geo abgedruckt

Seine Brötchen verdient der gelernte Schreiner deshalb lieber im Vertrieb eines Handwerksbetriebs. Das heißt aber keineswegs, dass es ihm als Fotograf in Bezug auf perfekte Bilder an Ehrgeiz mangelt. "Ich möchte in meinem Hobby weiterkommen", betont er.
Sein bislang wohl gelungenstes Bild entstand im Schweizer Jura. Dort fotografierte er aufsteigenden Nebel, der über Gipfel "schwappte". Durch Langzeitbelichtung sieht das Ganze wie gigantische Wellen aus. "Darauf bin ich heute noch stolz", gibt Hubert Grimmig offen zu. "Es ging richtig durch die Decke" und wurde sogar in der Zeitschrift Geo abgedruckt. Anschließend wurde der Fotospot rege besucht, weil auch andere eine so spektakuläre Aufnahme machen wollten.

Er nimmt Jahreszeiten intensiver wahr

Grimmig fotografiert digital und bearbeitet seine Bilder auch: "Aber die sehen doch noch so aus, wie ich die Landschaft wahrgenommen habe. Es geht mir nicht darum, Kunstobjekte zu schaffen. Der Künstler ist die Natur, ich lichte sie nur ab." Neben tollen Aufnahmen ist es das Naturerlebnis, was er an seinem Hobby so reizvoll findet. Durch dieses nimmt er die Jahreszeiten viel intensiver wahr. Seine Augen leuchten richtig, wenn er erzählt, wie er noch vor Sonnenaufgang loszieht. Die Finger sind klamm und alles scheint noch um ihn herum zu schlafen. Doch dann bahnt sich das erste Licht den Weg durch die Dunkelheit und langsam erwacht die Natur zum Leben. Das sind unendlich kostbare Momente für Hubert Grimmig. Er genießt sie mit allen Sinnen und versucht, sie eben auch in seinen Bildern festzuhalten.

Heimatentdecker und Ortenaut

An diesen lässt er alle teilhaben. Auf www.hubertgrimmig.com kann sie jeder anschauen. Da ist die Welle, das Bild mit den Reben, das den Titel unserer Sonderbeilage Heimatentdecker zierte und viele andere wundervolle Aufnahmen aus Straßburg, Holland, Island, von den Färöer Inseln, dem Pfälzerwald, Schwarzwald, der Schwäbischen Alb, dem Berchtesgadener Land sowie Reblandschaften. Letztere sind sein besonderes Steckenpferd. Auch auf dem Guller-Titel durfte die Redaktion schon Landschaften von Hubert Grimmig abdrucken, der als Ortenaut auf stadtanzeiger-ortenau.de bereits Beiträge veröffentlichte. Und jedes Jahr bringt er einen Kalender heraus.

Seine ersten Bilder knipste er in den 80er-Jahren, als er mit Interrail-Ticket durch Europa reiste. Doch dann spielte er lieber Klarinette in der Trachtenkapelle Stadelhofen, mit der er viel unterwegs war. Erst 2012 widmete er sich wieder intensiv der Fotografie. Hin und wieder zu zweit, meist ist er jedoch alleine auf Motivsuche in seinem Wohnmobil. Er nennt es mit einem Augenzwinkern sein Fotomobil. Darin fährt er auch mit Partnerin Kirsten in Urlaub. Dabei wird jedoch nicht nur fotografiert. Allerdings weiß sie: Die Stunde vor und nach Sonnenauf- beziehungsweise -untergang, da schnappt er sich die Kamera und zieht los, vor allem bei entsprechender Wolkenformation.
Anne-Marie Glaser

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