Gemeinsam Älterwerden
Workshop für das Oberkirch der Zukunft
Oberkirch (st) Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen und attraktiven Stadt der Zukunft wurde vor wenigen Tage gegangen. Rund 60 Teilnehmer tauschten sich im offenen Workshop „Unsere Stadt – Deine Zukunft.“ in der Erwin-Braun-Halle über das Oberkirch von morgen aus. Bürgermeister Christoph Lipps freute sich über die rege Teilnahme aus der Bevölkerung. Die erarbeiteten Ideen und Vorschläge fließen nun in das gesamtstädtische Handlungskonzept ein.
Mit einem Expertentreffen startete im April das Projekt "Gemeinsam das Älterwerden in Oberkirch gestalten" als Teil des Förderprogramms "Quartiersimpulse" in die erste Runde. Der offene Workshop eröffnete nun auch allen interessierten Bürgern die Möglichkeit, die Zukunft Oberkirchs aktiv mitzugestalten. „Der demographische Wandel macht auch vor unserer Heimatstadt Oberkirch nicht Halt“, schildert Bürgermeister Christoph Lipps die gegenwärtige Situation. Als oberste Handlungsmaxime müsse die aktive Gestaltung der Entwicklung im Vordergrund stehen. „Wir wollen die damit verbundenen Herausforderungen als Chance begreifen“, verdeutlicht Lipps den städtischen Anspruch und freut sich auf den gemeinsamen Austausch. Mit einem Impulsvortrag führt Professorin Dr. Ines Himmelsbach in die Thematik ein. Die Leiterin des Studiengangs Angewandte Gerontologie der katholischen Hochschule Freiburg schilderte anschaulich welche Perspektive die Gesellschaft auf ältere Menschen hat, wie sehr sich diese von der tatsächlichen Wahrnehmung unterscheidet und wie Kommunen den Weg zu einer „sorgenden Gemeinschaft“ meistern können. „Wir sind selten in dem Alter, in dem wir uns gerade fühlen“, erklärt Himmelsbach das Spannungsfeld und hebt zugleich die wichtige Bedeutung der älteren Generation in unserer Gesellschaft hervor. „Wir wären als Gesellschaft schlecht dran, wenn wir sie nur als ‚zu Versorgende‘ betrachten. Sie sind auch und vor allem Sorgegebende“, weißt Himmelsbach auf die wichtige Rolle der älteren Generation hin. „Ich freue mich auf Ihre Ideen, die gleich an den Tischen entstehen werden“, schließt Himmelsbach ihren Vortrag und übergibt an ihre akademische Mitarbeiterin Marica Balestrieri, die das Projekt ebenfalls wissenschaftlich begleitet.
An fünf Thementischen erarbeiten die Teilnehmer im Anschluss bestehende, innovative und erwünschte Angebote in den Handlungsfeldern Mobilität, Versorgung, Pflege, Wohnung sowie soziale und kulturelle Teilhabe. Für rund zwei Stunden tauchen die Workshopteilnehmer intensiv in die selbstgewählten Themengebiete ein. Die Ergebnisse wurden anschließend im Plenum vorgestellt. Lipps bedankt sich bei allen Beteiligten für das hohe Engagement und lobt die rege Teilnahme am Workshop: „Die Beteiligung der Bürgerschaft ist für die erfolgreiche und zukunftsfähige Weiterentwicklung unserer Stadt von entscheidender Bedeutung“.
Nächste Runde im Herbst
Im Herbst geht das Projekt in die nächste Runde. Mittels einer Haushaltsbefragung der Bürgerinnen und Bürger werden die Themenfelder dann weiter vertieft. Im Sommer 2024 soll das Handlungskonzept stehen. „Mit dem gemeinsamen Handlungskonzept sollen wichtige Strukturen geschaffen und die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege gefördert werden“, hebt Sabrina Lusch, Seniorenbeauftrage der Stadt Oberkirch und Organisatorin des Workshops, die Zielsetzung des Projekts hervor.
Das Förderprogramm "Quartiersimpulse" der Allianz für Beteiligung und des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration ist Teil der Landesstrategie "Quartier 2030 - Gemeinsam. Gestalten." und wird finanziert aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat.
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