Startschuss für Projekt in Oberkirch
Terrassenpaten für blühende Reblandschaft

Durch blühende Böschungen entsteht schon in wenigen Jahren ein mustergültiges Beispiel von Biodiversität. | Foto: Winfried Köninger
  • Durch blühende Böschungen entsteht schon in wenigen Jahren ein mustergültiges Beispiel von Biodiversität.
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Oberkirch (kö) Ende der 70er-Jahre waren es zwei findige Winzer in Sasbachwalden, die erstmals in der Ortenau Rebzeilen mit einfachem Gerät horizontal in den Hang einbauten. Es war der Startschuss für eine Erfolgsstory im Ortenauer Weinbau. Heute sind über zehn Prozent der Rebflächen zwischen Baden-Baden und Gengenbach mit der arbeitswirtschaftlich effizienten Querterrassierung angelegt.

Nutznießer sind nicht nur die Winzer, sondern die Natur und die Landschaft. Mit der hohen Böschungsfläche werden unberührte Areale geschaffen, auf der Pflanzen und Kleintiere sich ungestört entwickeln können. Wissenschaftler der Hochschule Geisenheim resümieren, dass bei Terrassenweinbergen wirtschaftliche und ökologische Vorteile zusammenkämen. Das helfe, den Steillagenweinbau zukunftsfähig zu gestalten.

Ökologisches Gleichgewicht

„Oberkirch ist die Hauptstadt der Querterrassen“, so Sebastian Hill, Vorstand der Oberkircher Winzer eG. Er gilt als der geistige Vater der neuen Terrassenpatenschaft. „Mit einer Terrassenpatenschaft wird man Teil eines von Biotopen eingebunden Weinbergs. Damit hilft man mit, die Artenvielfalt und das ökologische Gleichgewicht zu erhalten“, erläutert Projektleiter Frank Männle. Mit einem Euro pro Tag oder 365 Euro jährlich ist man dabei. Damit werden Winzer darin unterstützt, mit umweltfreundlichen Anbaumethoden Spitzenweine zu produzieren. Der Pate erhält als Gegenleistung jährlich 24 Flaschen Wein. Darüber hinaus darf er an einem geführten Weinbergsrundgang teilnehmen und kann bei der Weinlese mithelfen. Startschuss ist am heutigen Sonntag, 4. Juni, beim „Fest der Sinne“ in Oberkirch.

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