Fußgängerzone in Oberkirch
Stadt für saisonale Variante

Der Gemeinderat entscheidet am Montag über die Variante der Fußgängerzone. | Foto: mak
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Oberkirch (mak). Die Stadtverwaltung hat sich richtig Mühe gemacht. Nachdem die neue Fußgängerzone im Dezember 2017 in Betrieb genommen wurde, beschloss der Gemeinderat seinerzeit eine Evaluierung der Erfahrungen einer langen und kurzen Variante der Fußgängerzone bei Gewerbetreibenden, Bürgern und Gästen, um abschließend die endgültige Länge der neuen Fußgängerzone zu beschließen. Die kurze Fußgängerzone erstreckt sich von der Bärengasse bis zur Schlossergasse/Kirchstraße und die länge Variante von der Bärengasse bis zum Südring. "Wir können es nicht jedem recht machen", erklärte Oberbürgermeister Matthias Braun zu Beginn der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am vergangenen Montagabend. Und weiter: "Wir haben die Bürger und Gewerbetreibenden befragt und können eine Entscheidung treffen."

Umfangreiche Ergebnisse

Und die Ergebnisse, die Nadine Klasen von der städtischen Wirtschaftsförderung dem Gremium präsentierte, waren äußerst umfangreich. Dabei wurden verschiedene Kriterien herangezogen: von der Wirtschaftlichkeitsentwicklung der der Gewerbetreibenden, über das Feedback von Kunden und Bürgern bis hin zur Entwicklung des fließenden und ruhenden Verkehrs sowie der Passantenfrequenz. Aufgrund dieser Kriterien wurden dann grundsätzlich drei Varianten der Fußgängerzone in Erwägung gezogen. Neben einer kurzen und langen wurde zusätzlich eine saisonale Fußgängerzone ins Spiel gebracht, die eine lange Fußgängerzone in der Außensaison vorsieht und eine kurze in der kalten Saison. "Bei den Gewerbetreibenden sprachen sich 42 Prozent für eine lange, 30 Prozent für eine kurze und 28 Prozent für eine saisonale Fußgängerzone aus", so Klasen. Dabei seien die Auswirkungen der einzelnen Varianten auf die Frequenz- und Umsatzentwicklung sehr unterschiedlich hinsichtlich des Standorts, des Sortiments und der Kundenstruktur.
Bei Bürgern und Gästen sei die Meinung zweigeteilt. Bei bummelnden Kunden überwiege die verbesserte Aufenthaltsqualität, bei bedarfsorientierten Kunden die Erreichbarkeit, so Klasen.

Keine Verkehrsverlagerung

Frank Niegeloh, Fachbereichsleiter für Bürgerservice und Ordnung, konnte berichten, dass die Verlängerung der Fußgängerzone nicht zu einer deutlichen Verlagerung des fließenden Verkehrs geführt habe.
Die erhöhte Passantenfrequenz bei der langen Variante könne als Zeichen der Attraktivitätserhöhung gewertet werden, so Klasen, die deutlich negative Beeinflussung des schlechten Wetters unterstreiche aber den wetterabhängigen Erfolg der Fußgängerzone und spreche vor allem im Winter für ein kurze Variante.

Stadt für saisonale Variante

Diese Sichtweise spiegelte sich auch in dem Beschlussvorschlag der Stadt wider, die sich für eine saisonale Fußgängerzone ausspricht, wobei die Fußgängerzone in ihrer jeweiligen Länge von versetzt aufgestellten Blumenkübeln begrenzt wird. Beibehalten werden soll auch die Einbahnstraßenregelung in der August-Ganter-Straße und der Lohstraße sowie die beidseitige Befahrbarkeit der Schlossergasse bei der kurzen Variante. Auch der Kirchplatz soll in das Parkleitsystem eingebunden werden.

Gemeinderat entscheidet

Die Ausschussmitglieder hatten trotz des umfangreichen Zahlenwerks noch Beratungsbedarf innerhalb der Fraktionen. Simone Kiefer (BfO) befürchtet durch die saisonale Fußgängerzone Unruhe in der Innenstadt. "Keiner weiß mehr genau, wo er reinfahren darf oder nicht." Hans-Jürgen Kiefer (SPD) glaubt, dass der Parkplatzsuchverkehr eine Rolle spielen werde. "Wir sollten eine Entscheidung treffen, denn wir haben jetzt die entsprechenden Daten", sagte Georg Wolf (CDU). Zu der kam es am Montagabend allerdings nicht, sondern bleibt dem Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am 21. Oktober vorbehalten.

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