Salvatore Corriere wollte es nochmal wissen

Salvatore Corriere hat wieder Spaß an der Leichtathletik gefunden.
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Oberkirch. Aus dem Sport aussteigen und Jahre später in einer Altersklasse wieder einsteigen, das
ist gerade in der Leichtathletik nicht einfach. Der 43-jährige
Salvatore Corriere hat es gewagt. Vor drei Jahren stieg er wieder ein
und gewann 2014 und 2015 insgesamt sechs baden-württembergische
Meistertitel. Mit den Erfolgen macht er quasi dort weiter, wo er als
Jugendlicher aufgehört hatte. 

Zurückgebracht zur Leichtathletik hat Salvatore Corriere der Spaß am Sport. Ganz ohne Sport ist die Zeit von rund 20 Jahren zwischen seinem letzten Wettkampf als 21-Jähriger und
dem ersten Wettkampf nach dem Wiedereinstieg nicht. „15, 16 Jahre habe
ich Fußball gespielt. Das ist mir auf die Gelenke gegangen und hat mir
nicht gut getan“, sagt Corriere. „Der Wiedereinstieg in die
Leichtathletik war anfangs nicht einfach, die Beanspruchung der Muskeln
ist ganz unterschiedlich, so musste ich zwei Muskelfaserrisse
auskurieren.“ Der 1971 geborene Italiener wollte sich selbst beweißen,
„dass ich es noch kann“. 

Zum Laufen gebracht hat ihn sein Vater Rocco im Alter von neun Jahren. „Mein Vater war immer sportlich und er war Langstreckenläufer“, so Salvatore Corriere. Der Apfel fiel nicht
weit vom Stamm, denn Salvatore wurde auch ein Läufer. Ein erfolgreicher:
Sech Mal wurde Corriere badischer Jugendmeister und drei Mal
baden-württembergischer Jugendmeister. „Ich bin ein in Deutschland
lebender Italiener“, so Corriere. Entsprechend erklären sich seine
Starts in Großstädten Deutschlands bei italienischen Qualifikationen für
Meisterschaften von in Deutschland lebenden Italienern, dabei wurde er
acht Mal italienischer Jugendmeister in Deutschland, auf der Bahn, beim
Waldlauf und Cross. So wurde er auch einmal zu den Endausscheidungen um
die italienische Meisterschaft eingeladen, die er dann auch gewann (2000m Bahn).

„Meine Siege kann ich kaum noch zählen, zum Beispiel bei Kreismeisterschaften, Langstreckenmeisterschaften, Volksläufen und Ortenaumeisterschaften.“ Die Zeiten sind heute noch in Bestenlisten zu finden, beispielsweise bei seinem Stammverein der LG
Offenburg (LGO). Bei der LGO ist Corriere in der U20-Bestenliste als
16-Jähriger über 5000m mit 15:30,05 Minuten geführt, in der
U18-Bestenliste über 3000m mit 9:06,18 Minuten, ebenfalls als
16-Jähriger. Persönliche Bestzeiten waren bei er U16 die 2000m in 5:47
Minuten, bei der U18 über 1000m in 2:32 Minuten, bei der U20 die 5000m
in 15:30 Minuten und später über 1500m in 4:11 Minuten sowie über 3000m
in 8:45 Minuten. „Diese Zeiten sind sehr schnell, leider war ich sehr
trainingsfaul, sonst hätte ich dies noch weiter nach oben schrauben können“, sagt er.

„Im Alter von 21 Jahren machte ich meinen letzten Wettkampf auf der Bahn in Gengenbac  über 10000m auf der Bahn. Die Urkunde habe ich noch. Damals war ich in der Männer-Klasse im ersten
Jahr. Die Zeit war 31:51,7 und damit wurde ich Ortenaumeister in der
Männer-Klasse.  Das bedeutete die Quali für die
Deutschen-Männermeisterschaften“, sagt Salvatore Corriere. „In
 Agrigento Sizilien lief ich Monate später die 5000m auf der Bahn in
14:57 Minuten. Zwei Wochen später hörte ich mit der Leichtathletik auf.
Mit dem Kopf war ich einfach nicht mehr bei der Sache“, so der Athlet,
der sich heute noch fragt: „Wer weiß was da aus mir noch geworden wäre?“
Zweifelsohne war er bereits damals ein großes Lauftalent. 

In diesem Jahr wurde er deutscher Vizemeister über 3000m auf der Bahn in
der Altersklasse M40, in dieser Altersklasse gewann er auch den
Kinzigtallauf und den internationalen Hornisgrinde-Lauf in diesem Jahr.
Bei seinem letzten Lauf in dieser Saison in Ötigheim wurde Salvatore
Corriere vor kurzem baden-württembergischer Meister im Waldlauf (5900m)
in einer Zeit von 20:05 Minuten vor Marco Utz (Running Team
ortenau/20:45) und Stefan Sauer (LG Ortenau Nord/21:10). Im vergangenen
und diesen Jahr hat er mehrere persönliche Bestleistungen seit seinem
Wiedereinstieg aufgestellt, über 1500m in 4:27,42 Minuten, über 3000m in
9:35,07 Minuten, über 5000m in 16:59,70 Minuten, über 10000m in 35:36,7
Minuten und über 10km auf der Straße in 34:42 Minuten. 

Diese Zeiten will der Oberkircher weiter verbessern und er hat noch weitere
Ziele: „Mein Ziel für nächstes Jahr ist Deutscher Meister zu werden.
Dieser Titel ist der einzige, der mir noch fehlt und ich werde mich
darauf intensiv vorbereiten. Da ist ein Spezialtraining in meiner Heimat
vorprogrammiert. „Die Europameisterschaft der Senioren in Portugal,
Vila Real de Santo António, an der Algarve sind im nächsten Jahr ein
weiteres Ziel, in der Hoffnung auf eine Medallie“, sagt Salvatore Corriere.

Autor: Daniel Hengst

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