Narrenzunft Oberkirch wird 77

Die Narrenzunft Oberkirch wird 77 Jahre alt. Gefeiert wurde schon immer gern – wie das undatierte Foto zeigt.  | Foto: Foto: NZ Oberkirch
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Oberkirch. Oberkirch steht Kopf am kommenden Wochenende – zumindest was die Narretei anbelangt.
Denn die Narrenzunft Oberkirch feiert ihr 77-jähriges Bestehen.
Höhepunkt dabei ist der große Jubiläumsumzug am Sonntag, der live im SWR
von 13.30 bis 16.45 Uhr übertragen wird.

„Ursprünglich ist die Idee, dieses närrische Jubiläum zu feiern, vor zwei Jahren aus einer
Bierlaune heraus entstanden“, berichtet Oberzunftmeister Stefan Bosch.
Schließlich habe man in Oberkirch vor drei Jahren bereits das
VAN-Jubiläum ausgerichtet, das man vier Jahre lang vorbereitet habe.
„Das hat wahnsinnig viel Kraft gekostet“, erinnert sich Bosch. Denn kein
Mitglied habe das Jubiläum selbst mitgekriegt, weil alle eingespannt
waren. „Somit war uns klar, dass, wenn wir was zum 77-Jährigen machen,
es auf der einen Seite ein Erlebnis für die Besucher sein soll, auf der
anderen aber auch für die eigenen Mitglieder“, so der Oberzunftmeister
weiter.

Das habe man in langer Vorbereitung auch weitestgehend geschafft, denn am Samstag hat die Narrenzunft viele Helfer und kann
selbst den närrischen Geburtstag genießen. „Der Förderverein der
Feuerwehr beispielsweise übernimmt den Einlass beim Gugge-Remmidämmi auf
dem Kirchplatz und spendet die Einnahmen für einen guten Zweck“, freut
sich Bosch schon auf die gute Zusammenarbeit. Am Sonntag steht dann der
„ganz normale Umzugswahnsinn“ an. Dann sind wieder alle Mitglieder
eingespannt. 20.000 bis 25.000 Besucher werden in Oberkirch erwartet –
fast 10.000 mehr als in „normalen“ Jahren. Diese dürfen sich auf 93
Gruppen und 4000 Hästräger freuen, die für jede Menge Abwechslung beim
dreistündigen Umzug sorgen werden.

Dass der SWR live übertragen wird, hat die Narrenzunft Oberkirch eher einem Zufall zu verdanken:
„Vereinsjubiläen werden sonst nicht übertragen, nur wenn es um die
Verbände geht“, weiß Bosch, „aber wir hatten das Glück, dass am
kommenden Wochenende nichts anderes ansteht.“ Für die Übertragung selbst
müssen die Oberkircher aber einige Voraussetzungen schaffen: So werden
auf einer Strecke von 200 Metern – vom Stadtbrunnen bis zum Eingang
Nordring – drei Kameras fest installiert, außerdem sind zwei mobile
Kameras im Einsatz. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Zuschauer
geordnet an der Strecke stehen, dafür stellen wird etwa 80 Strohballen
auf, das hat sich bisher schon bewährt“, sagt Stefan Bosch.

Dann muss die Narrenzunft dafür Sorge tragen, dass der SWR sein ganzes
Equipment  unterbringt, samt aller Übertragungs- und Technikwagen.
„Außerdem mussten wir Platz für eine Moderatorenkabine für drei Personen
finden und allen Beteiligten einen Aufenthaltsraum zur Verfügung
stellen.“ Stefan Bosch ist froh, dass die Zunft von der Stadt tatkräftig
unterstützt werde und auch die Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr
und DRK sei sensationell.

Derzeit sind die Aufbauarbeiten im Gange, die Mitglieder hätten ihre „Feierabendjobs“. „Wer Zeit hat,
hilft“, so der Oberzunftmeister. Auch wenn die Freude auf das
Jubiläumswochenende groß ist, nach der diesjährigen Kampagne soll dann
erst einmal Schluss mit der großen Feierei sein. „Fürs Erste wollen wir
durchschnaufen und wieder ganz normale Fasent feiern“, betont Bosch.
Doch bevor es soweit ist, steht am 26. und 27. September erst einmal das
40-jährige Bestehen des Fanfarenzugs an. „Das wird natürlich auch
gefeiert“, gibt Stefan Bosch lachend zu.

Autor: Daniela Räubig-Santo

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