Hohe Ehrungen bei der Fliegergruppe Renchtal e.V.
Luftfahrtverband ehrt Ludwig Treier und Dieter Steggemann am Dollenberg
Als erfreulicher Schwerpunkt in der Jahreshauptversammlung der Fliegergruppe Renchtal e.V. (FGR) durfte der erste Vorsitzende Klemens Schmiederer gleich zu Beginn die Fliegerkameraden Ludwig Treier und Dieter Steggemann ehren. Beide waren über viele Jahre im Vorstand der FGR ehrenamtlich tätig.
Präsidialrat Arno Breitenfeld aus Müllheim, als Vertreter des Baden Württembergischen Luftfahrtvernades BWLV, übereichte Ludwig Treier die Ehrennadel in Gold. Das ist die höchste Auszeichnung, die der Luftfahrtverband vergibt.
Dieter Steggemann erhielt die Wolf Hirth Medaille in Gold vom BWLV. Ergänzend erhielten die beiden geehrten Piloten Urkunde und Weinpräsent überreicht in Anerkennung der Verdienste um den Luftsport.
Das Schwarzwald Resort Hotel Dollenberg bot mit dem kleinen Spiegelsaal den Ehrungen einen würdigen Rahmen, die Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln und später auch einen sehr außergewöhnlichen kulinarischen Ausklang.
Bereits 2013 taufte Förderer Meinrad Schmiederer den topmodernen Doppelsitzer DUO DISCUS XL auf Hotel Dollenberg.
Ludwig Treier ist bereits seit 1966 Mitgglied der Fliegergruppe und schaffte beachtliche 31 Jahre aktive Vorstandstätigkeit, davon 25 Jahre als erster Vorsitzender. Die Fliegergruppe entwickelte sich stetig weiter und zählt derzeit 100 Mitglieder, bestehend aus 16 aktiven Segel-und Motorfliegern, davon fünf Flugschüler, fünf Ehrenmitglieder und 79 passive Fördermitglieder. Zu Treiers Verdiensten zählt die Gründung der Schulungs- und Nutzungsgemeinschaft mit der Fliegregruppe Freudenstadt. Darin bilden inzwischen vier Renchtäler Fluglehrer ehrenamtlich junge Leute, bereits schon ab 14 Jahren, individuell und persönlich zur Fluglizenz aus. Die stetige Modernisierung und Standardisierung auf leistungsfähige Flugzeuge in Kunststoffbauweise wurde konsquent vorangetrieben und umgesetzt. So zählen derzeit zwei einsitzige Segelflugzeuge DISCUS CS (15 Meter Spannweite) und DISCUS 2C (18 Meter) sowie dem Doppelsitzer DUO DISCUS XL (20 Meter) zum topmodernen Flugzeugpark. Dabei sind auch die Fluginstrumente und Navigationssysteme, genannt Avionik, standardisiert. Ludwig Treier leitete auch die Organisation und Durchführung von öffentlichen Veranstaltungen zur aktiven Verankerung der Fliegergruppe in der lokalen Gesellschaft (Stadtfeste Oppenau und Oberkirch, 1.Maifest in Ramsbach-Höfle).
Um die Vereinskasse aufzubessern koordinierte Treier „arbeitsintensiven Lohnarbeiten“ wie Mattenkleben von Skisprungschanzen, montieren von Solaranlagen, etc.
Dabei war er stets offen für innovative Ideen und neue Strategien, so können derzeit einige Vereinsflieger auch auf dem zweiten Standbein der FGR dem Flugplatz Offenburg fliegen, wo der eigenstartfähige Motorsegler SUPER DIMONA stationiert und jederzeit gut verfügbar ist. Heimatflugplatz ist seit 1982 das Segelfluggelände Musbach bei Freudenstadt.
Ludwig Treier fliegt derzeit noch aktiv selbst Reisemotorsegler und kümmert sich um dessen Wartung. Besonders gerne fliegt er in die Alpen bis nach Zell am See. Der längste Flug ging bis zur Nordseeinsel Wangerooge – gemeinsam mit Fluglehrer Martin Kiefer. Auch als „Hausmeister“ der Fliegerwerkstatt in Ramsbach-Höfle leistete Treier wertvolle Dienste, insbesondere in den Wintermonaten wenn die Wartungsarbeiten an den Flugzeugen für die jählich Nachprüfungen durchgeführt werden.
Als Vorsitzender fungierte Treier schließlich auch 24Stunden und 365 Tage als Vereinsvertreter zu den Verbänden, Kommunen, Banken, Versicherungen, Flugzeughersteller, Luftfahrtbehörden usw.
Kurzum, Ludwig Treier war über Jahrzehnte „das Zugpferd“ der Fliegergruppe Renchtal.
Dieter Steggeman ist bereits seit 1957 Passives Mitglied in dem ehemaligen Luftsportclub Oberkirch. 1976 enstand aus der Fusion mit Oppenau die Fliegergruppe Renchtal e.V. Erst im reifen Alter von 47 Jahren began Steggemann die Segelflugausbildung.
Dieter war ein aktives Mitglied in der ‚Rentnergruppe‘ und organisierte eigenständigen Segelflugbetrieb in Musbach während der Woche für die älteren Fliegerkameraden.
Inzwischen hat Dieter Steggemann stolze 80Jahre erreicht und fliegt noch gelegentlich bei Vereinskameraden mit. Als Radio- und Fernsehtechnikermeister übernahm Steggemann die Betreuung der Avonik des gesamten Flugzeugparks. Ebenso übernahm er die Elektroinstallationen für mehrere Anbauten der Fliegerwerkstatt in Ramsbach-Höfle .
Dieter Steggeman engagierte sich an mehrjährigen und intensiven Planungen zur Schaffung eines vereinseigenen Segelfluggeländes (Hengsthof, Sohlberg, Ettigswald..) im vorderen Renchtal. Das aussichstreichste Projekt Segelfluggelände Ettigswald beim Kugeleck, inklusiver einer geplanten Marktscheune etc., wurde letztendlich durch Negativbescheid der Stadt Oberkirch gestoppt.
Über jahrelange aufwändige Recherchen von historischem Bildmaterial und Dokumenten, Interviews von alten Fliegerkameraden und professionelle Zusammenfassung erstellte Dieter eine wertvolle Vereinschronik in Form einenes gebundenen Buches „Vom Drahtverhau zur FGR“. Damit ist die Entwicklung des Luftsportes im Renchtal spannend dokumentiert und für die Zunkunft festgehalten.
Dieter Steggemann wird für seine kompetente und sachlich ruhige Art in der Fliegergruppe sehr geschätzt.
Neben der ehrenamtlichen Tätigkeit im Verein haben Ludwig Treier und Dieter Steggemann immer eine außergewöhnliche Motivation: Als Pilot muss man permanent Entscheidungen treffen und setzt sich immer wieder neue Ziele – das ist sehr spannend und bietet unvergesslich schöne Flugerlebnisse.
Text und Fotos: Martin Kiefer
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