Kooperation mit Sprachschule USS
Guter Start für neuen Partner
Oberkirch/Karlsruhe (st). Mit der Karlsruher Sprachschule USS bietet die Stadt Oberkirch seit November 2021 Deutschkurse für Migranten an. Die Nachfrage nach den Kursen ist gut und das Engagement der Kursteilnehmer hoch, so die Stadtverwaltung Oberkirch in einer Pressemitteilung.
Ein Dienstagvormittag im Kasino in der Straßburger Straße. Zwei Sprachkurse finden an dem Tag statt. Eine Besonderheit ist der von Veronica Paszkiel geleitete Kursus. Denn ihre elf Teilnehmerinnen am Sprachkursus haben die Möglichkeit das gemeinsame Angebot von Stadt und Sprachschule für die Zeit des Sprachkurses zu nutzen. In der Kurszeit ihre Kinder durch Tagesmütter betreuen zu lassen. „Längst nicht allen Müttern kann ein Platz in einer Kita angeboten werden, daher ist dieses Angebot sehr wichtig, um Müttern mit kleinen Kindern den Besuch eines Sprachkurses zu ermöglichen“, berichtet Elvin Salman, bei USS zuständig für die Kurse in Oberkirch. „Das Angebot ist nicht neu in Oberkirch, aber es ist längst keine Selbstverständlichkeit für Kommunen.“ Laurence Mellet, Integrationsbeauftragte der Stadt, weiß zu berichten, dass acht Kinder durch die Tagesmütter parallel zu dem Sprachkurs betreut werden. „Damit ist es ein wirkliches Leuchtturmprojekt“, hebt die Integrationsbeauftragte hervor. „Ziel des Kurses ist das Sprachniveau B1“, erläutert Elvin Salman. Damit solle eine selbständige Sprachanwendung im Alltag vermittelt werden. „Der erfolgreiche Abschluss des Sprachkurses ist ein Schlüssel für die weitere gelungene Integration.“ Das Sprachniveau B1 ist etwa Voraussetzung für eine Ausbildungsstelle und den erfolgreichen Besuch der Berufsschule. Aber auch der ständige Aufenthaltstitel oder die Einbürgerung setzen dieses voraus.
Dabei ist der Ausgangspunkt unter den Kursteilnehmerinnen sehr unterschiedlich. „Manch eine musste erst das lateinische Alphabet lernen und manch eine hatte überhaupt keine Alphabetisierung.“ Doch nicht nur Deutschkenntnisse werden im Kursus vermittelt. „Landeskunde gehört auch dazu und wird auch mit einer separaten Prüfung abgefragt“, erläutert Salman. Kursabschluss ist dabei Ende Juni eine zehnminütige mündliche Prüfung sowie eine zweistündige schriftliche Prüfung. Für die Teilnehmerinnen ist der Sprachkursus kostenlos. Die Kosten übernimmt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – kurz BAMF. „Wird das Kursziel beim ersten Mal nicht erreicht, dann kann der Kursus und die abschließende Prüfung mit einem geringeren Stundenumfang noch einmal wiederholt werden.“
Sprache und Landeskunde stehen auf dem Stundenplan
Eine kleinere Gruppe unterrichten abwechselnd Heidi Vogel und Liane Pitz. Auch hierbei ist das Sprachniveau B1 das Kursziel. „Aber es ist keine lateinische Alphabetisierung notwendig“. Insgesamt 700 Unterrichtseinheiten stehen auf dem Programm der fünf Kursteilnehmerinnen. 600 Unterrichtseinheiten dienen dem Spracherwerb, in den verbleibenden 100 wird auch Landeskunde über Deutschland vermittelt. „Die Teilnehmerzahl mag gering sein, aber alle sind sehr fleißig“, erzählt Heidi Vogel im Gespräch. Dies mag daran liegen, dass die Teilnehmerinnen den Kursus selbst bezahlen. „Bei einer erfolgreichen Teilnahme kann aber das BAMF die Hälfte übernehmen“, schildert Salman. Auch dieser Kursus startete Anfang November und soll im August diesen Jahres enden.
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