Durbach und Oberkirch unterstützen Energiewende
Gemeinsamer Windpark

Andreas Markowsky, Ökostromgruppe Freiburg, (v. l.), Erik Füssgen, Stadtwerke Oberkirch, Oberbürgermeister Matthias Braun und Bürgermeister Andreas König geben bekannt, dass Oberkirch und Durbach einen interkommunalen Windpark planen. | Foto: gro
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  • Andreas Markowsky, Ökostromgruppe Freiburg, (v. l.), Erik Füssgen, Stadtwerke Oberkirch, Oberbürgermeister Matthias Braun und Bürgermeister Andreas König geben bekannt, dass Oberkirch und Durbach einen interkommunalen Windpark planen.
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Oberkirch/Durbach (gro). Die Stadt Oberkirch und die Gemeinde Durbach setzen gemeinsam auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Am Donnerstag, 3. Februar, gaben sie in einem Pressegespräch in den Stadtwerken Oberkirch bekannt, dass sie einen interkommunalen Windpark auf der Hummelsebene planen. Laut Oberbürgermeister Matthias Braun sollen drei Windräder mit einer Gesamtleistung von 40 Millionen Kilowattstunden gebaut werden. "Wir wollen bei der Energiewende einen Schritt vorankommen", so Oberbürgermeister Matthias Braun, dem es bei dem Projekt nicht nur um die Co2-Einsparung geht. "Es soll auch eine regionale Wertschöpfung geben", stellt der OB fest. Denn die spätere Betreibergesellschaft wird mehrheitlich den Stadtwerken Oberkirch gehören. Weiterer Partner wird die Ökostromgruppe Freiburg, die auch als Projektentwickler fungiert, sein. Durch die Bürgerenergiegesellschaft können sich die Einwohner des Renchtals und die Durbacher einbringen. 

"Wir wollen unseren Strom vor unserer Haustüre erzeugen", betont Matthias Braun. Damit mache man sich unabhängig vom internationalen Strommarkt, auf dem die Preise derzeit nur nach oben gingen. "Die Investitionen werden hier getätigt, die Steuern und Umlagen bleiben bei den Kommunen", so Braun. Andreas König, Bürgermeister von Durbach: "Ich bin überzeugt davon, dass für die Energiewende die Windenergie ausgebaut werden muss. Ich habe mich überzeugen lassen. Die Energiewende entsteht dezentral." Als die Stadt Oberkirch mit ihrer Planung von Windrädern auf die Nachbargemeinde zukam, war für den Bürgermeister und den Gemeinderat klar: "Eine aktive Mitgestaltung ist der bessere Weg." Nur so habe man Einfluss darauf, wo der Standort liegt, und könne von der Wertschöpfung partizipieren. 

Erste Gespräche bereits geführt

Mit den Grundstückeigentümern wurde bereits Kontakt aufgenommen. Auch erste wichtige Ankerpunkte, wie die Entfernung zur Wohnbebauung, wurden abgeklärt. Nun geht es in die Diskussion mit den Bürgern und in den nächsten Wochen wird das vorgeschriebene Artenschutzgutachten erstellt. König stellt nüchtern fest: "Windräder bekommen keinen Schönheitspreis. Durbach lebt vom Tourismus und der Landschaft. Aber ich glaube, dass sich beides verbinden lässt und die Tatsache, dass Durbach zur energieneutralen Gemeinde wird, auch touristisch interessant ist." Im März soll es je eine Einwohnerversammlung in Oberkirch und Durbach geben, um die Bürger zu informieren und ihnen Gelegenheit zu geben, Fragen zu stellen. Allen Beteiligten ist wichtig, die Bürger mitzunehmen und möglichen Ängsten zu begegnen. 

Der Standort zeichnet sich durch seine Windhöffigkeit aus, aber auch, dass die nächsten Häuser in einer Entfernung von 600 Metern zu den Windrädern stehen. Zudem gibt es auf der Hummelsebene keine Schutzgebiete. Andreas Markowsky, Geschäftsführender Gesellschafter der Ökostromgruppe Freiburg, beschreibt das Projekt: Es sollen drei Windräder mit einer Nabenhöhe von 180 Metern errichtet werden. Mit Flügeln wird die Anlage rund 270 Meter hoch sein. Es wird mit einer Stromproduktion von 40 Millionen Kilowattstunden gerechnet, genug um rein rechnerisch den Strombedarf von Durbach und aller Privathaushalte von Oberkirch zu decken. 

Das Jahr 2022 wird für Untersuchungen und Gutachten genutzt. 2023 - sofern die Untersuchungsergebnisse positiv ausfallen - kann der Bauantrag eingereicht werden. Wenn dann die Genehmigungszeit wie durch die Politik angekündigt, tatsächlich verringert wird, könnte bereits 2024 mit dem Bau begonnen werden.

Andreas Markowsky, Ökostromgruppe Freiburg, (v. l.), Erik Füssgen, Stadtwerke Oberkirch, Oberbürgermeister Matthias Braun und Bürgermeister Andreas König geben bekannt, dass Oberkirch und Durbach einen interkommunalen Windpark planen. | Foto: gro
Blick vom Durbacher Schloss in Richtung Oberkirch und damit auf die Hummelsebene | Foto: gro

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