Cornelia Dilger ist mit dabei
Frauen für Führungsaufgaben qualifizieren
Freiburg/Oberkirch (st) In der Erzdiözese Freiburg starten am kommenden Montag, 30. September, vier Frauen aus dem Erzbistum in das Programm „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“. Eine von ihnen ist Gemeindereferentin Cornelia Dilger aus Oberkirch. Begleitet wird sie von ihrer Mentorin Marianne Gerber aus Kenzingen-Bombach, Erzbischöfliche leitende Verwaltungsdirektorin und Leiterin des Referats Verrechnungsstellen im Erzbischöflichen Ordinariat, die ihr mit Rat und Tat zur Seite steht.
Das bundesweite Programm der Deutschen Bischofskonferenz will Frauen für Leitungsaufgaben qualifizieren. Bereits zum vierten Mal bietet das Erzbistum damit Frauen die Möglichkeit, sich für Führungsaufgaben zu qualifizieren. „Die Deutsche Bischofskonferenz hat es sich zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil in den Leitungspositionen innerhalb der katholischen Kirche zu steigern. Als Arbeitgeber will das Erzbistum Freiburg mit Programmen wie beispielsweise dem Mentoring Frauen darin bestärken, Verantwortung als Führungskräfte in unserer Kirche zu übernehmen. Frauen für eine Führungsposition zu gewinnen ist ein Ziel der Bistumsleitung, auch mit Blick auf die Kirchenentwicklung 2030“, sagt Michaela Lampert, Gleichstellungsbeauftragte der Erzdiözese Freiburg. Im Rahmen des Zukunftsprozesses wurden auf Pfarreiebene neue Leitungsstellen geschaffen, die Frauen vielfältige Perspektiven für Leitungsfunktionen bieten.
Programme, die Austausch ermöglichen
„Ich erwarte, viele interessante Frauen kennenzulernen und einen ersten Eindruck vom Mentoring zu bekommen. Das Mentoring ist für mich eine gute Gelegenheit, den Blick über den Kirchturm der eigenen Diözese hinaus zu werfen,“ sagt Cornelia Dilger. Mit diesem Ziel vor Augen fährt sie zur Auftaktveranstaltung des bundesweiten Programms nach Bergisch-Gladbach. Die Gemeindereferentin stellt fest: „Ich möchte das Mentoring nutzen, mein Leitungshandeln zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Durch die bunte Zusammensetzung der Gruppe quer durch die deutschen Diözesen erhoffe ich mir fernab vom vermittelten Wissen einen Einblick in andere Strukturen sowie die Themen, die in verschiedenen Diözesen gerade oben aufliegen und wie diese bearbeitet werden.“ Ihre Mentorin Marianne Gerber hat Cornelia Dilger bereits im Vorfeld zur Auftaktveranstaltung kennen gelernt. „Wir haben uns über unsere bisherigen Werdegänge ausgetauscht, über Fügungen und Stolpersteine, die uns dabei begegnet sind, und viele kirchenpolitische Themen gestreift. Dabei haben wir schnell festgestellt, dass wir gut harmonieren und die Chemie passt,“ berichtet die Gemeindereferentin.
Marianne Gerber hat schon einmal eine Mentee im Rahmen des Mentorings betreut. Auch wenn die Verwaltungsdirektorin nun Ende September in den Ruhestand gehen wird, war es ihr wichtig, noch einmal eine Frau zu begleiten: „Das einjährige Programm hat mich vielfach beeindruckt und mir erneut aufgezeigt, dass Führen und Leiten nicht selbstverständlich und nicht gegeben ist, sondern auf vielen Ebenen erfahren und gelernt sein muss. Dass dabei Frauen sich mehr beweisen müssen als Männer, dass aber auch dieser Einstellung mit geeigneten Mitteln und Vorgehensweisen begegnet werden kann, wurde mir im Laufe meiner Dienstzeit in Leitungspositionen deutlich.“ Marianne Gerbers Wunsch während des Programms: „Ich möchte Frauen unterstützen, die sich für Führungsaufgaben in kirchlichen Einrichtungen interessieren, sich dafür qualifizieren möchten. Es braucht bei Kirche Programme, die sowohl begleiten, qualifizieren als auch Austausch ermöglichen. Ich hoffe auch, dass meine Mentee auf ihr eigenes Ich vertrauen kann und das Mentoring-Programm den Weg in eine Führungsposition unterstützt.“
Einen geschärften Blick für strukturelle Ungleichheiten entwickeln
Das Mentoring-Programm in Kooperation mit dem Hildegardis-Verein e.V. (Bonn) beinhaltet eine berufliche, aber auch persönliche Beziehung zwischen zwei Menschen. Eine erfahrene und kompetente Person in einer höheren Leitungsposition gibt ihre Erfahrungen an eine Person weiter, die eine (höhere) Leitungsposition anstrebt, und hilft ihr, das eigene Potenzial zu entwickeln.
Die Erzdiözese Freiburg finanziert insgesamt vier Plätze im Programm des Hildegardis-Vereins, um Frauen auf kirchliche Leitungsaufgaben vorzubereiten und den Anteil an qualifizierten und motivierten Bewerberinnen für Leitungsaufgaben in der Kirche zu erhöhen. Die Teilnehmerinnen bekommen Einblicke in das Feld der Leitungsverantwortung und Feedback zum eigenen Verhalten und Auftreten. Kollegiale Beratung im Mentee-Netzwerk und Erlangung von Schlüsselqualifikationen durch die Teilnahme an zentralen Seminar-Veranstaltungen ergänzen das Programm.
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