Mit Label FrancEducationLabel
Frankreich ehrt Hans-Furler-Gymnasium
Oberkirch (st) Große Ehre für das Gymnasium in Oberkirch. Die französische Regierung verlieh der Schule das Qualitätslabel FrancEducationLabel für herausragende Arbeit im Bereich des Französischunterrichts. Die Schulleitung des Hans-Furler-Gymnasiums um Schulleiter Ingo Kruse und dessen Stellvertreter Volker Wacker nahm die Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde im Oberdorfer Forum aus den Händen des französischen Generalkonsuls Gaël de Maisonneuve und der Kooperationsattaché des Institut Français Stuttgart, Joëlle Hecker, entgegen.
Um das Zertifikat zu erhalten, musste die Schule ein umfangreiches Dossier erstellen, das von mehreren Stellen in Frankreich geprüft wurde. Die Schule wurde insbesondere für ihre Aktivitäten und Angebote im bilingualen Zug Französisch ausgezeichnet. Der bilinguale Zug ermöglicht es besonders motivierten und sprachbegabten Schülern, nach mehreren Jahren verstärkten Französischunterrichts, der auch die Fächer Erdkunde, Geschichte und Sozialkunde in französischer Sprache umfasst, sowohl das deutsche als auch das französische Abitur (AbiBac) abzulegen. Der Unterricht in französischer Sprache in den Sachfächern ist eine wesentliche Voraussetzung für die Aufnahme in die Reihe der ausländischen Exzellenzschulen für Französisch. Auch die regelmäßige Teilnahme an externen Sprachprüfungen wie dem Delf scolaire und die Durchführung von Gruppen- und Einzelaustauschen mit Schülern aus Frankreich sind Voraussetzungen für das Label.
Französisch-Unterricht hat große Bedeutung
Während der Feierstunde berichteten aktuelle Abibac-Schülerinnen von ihren persönlichen Erfahrungen mit dem bilingualen Programm. Amelie Rendler und Marla Munz, die kurz vor ihrem AbiBac stehen, gaben Einblicke in das bilinguale Lernen und berichteten begeistert von den großartigen Möglichkeiten, die das Gymnasium Oberkirch für die sprachliche, aber auch persönliche Entwicklung junger Menschen bietet. Die ehemaligen AbiBac-Absolventinnen des HFG, Emilie Decker und Gina Wassmer, blickten auf ihre Zeit am HFG zurück und berichteten von ihren anschließenden Studiengängen in Frankreich oder im Rahmen von Auslandssemestern.
Schulleiter Ingo Kruse betonte in seiner Ansprache die große Bedeutung des Französischunterrichts und des bilingualen Zuges für das Gymnasium Oberkirch. Er erinnerte auch daran, dass die Schule den Namen eines großen Förderers der deutsch-französischen Freundschaft und eines der wichtigsten Brückenbauer für das vereinte Europa trägt: Prof. Dr. Hans Furler, Ehrenbürger der Stadt Oberkirch und erster deutscher Präsident des Europäischen Parlaments. Er wertete die interkulturelle Erziehung, die der bilinguale Zug in besonderer Weise vermittle, als wichtiges Element gegen jede Form von Intoleranz und Extremismus.
Anfänge vor 20 Jahren
Der stellvertretende Schulleiter und Verantwortliche für den bilingualen Zug, Volker Wacker, erinnerte an die Anfänge vor 20 Jahren und zeigte die Entwicklung bis heute auf. Er betonte, dass die Mehrzahl der Absolventen nicht aus französischsprachigen Familien stamme, sondern die Sprache durch den Unterricht am HFG und durch Auslandsaufenthalte erlernt habe. Sein besonderer Dank galt den Kollegen, die mit großem Engagement die ihnen anvertrauten Schüler im Französischunterricht und im Sachfachunterricht in französischer Sprache erfolgreich fördern. Wacker blickte auch auf die erfolgreiche AbiBac-Tradition des HFG seit nunmehr zehn Jahren zurück. Ohne Unterbrechung habe die Schule seit 2013 immer wieder eine Gruppe besonders motivierter und begabter Schüler zum deutsch-französischen Doppeldiplom, dem AbiBac, führen können.
Generalkonsul de Maisonneuve hob in seiner Würdigung die hervorragende Arbeit der Schule im Bereich der französischen Sprache hervor. Er erinnerte auch an die Bedeutung des Französischen als Weltsprache und als Schlüssel für Begegnungen in der großen Welt der Frankophonie. Als beispielhaft bezeichnete er die zahlreichen Partnerschaften des Gymnasiums Oberkirch mit Schulen in Frankreich und die damit verbundenen vielfältigen Begegnungen junger Menschen. Auf diese Weise fördere die Schule in besonderer Weise das Heranwachsen überzeugter junger Europäer, die heute und in Zukunft mehr denn je gebraucht würden. De Maisonneuve lobte aber auch die Unterstützung des Französischprogramms der Schule durch die politische Gemeinde, durch Stadtverwaltung und Gemeinderat. Für die Stadt Oberkirch nahm Fachbereichsleiter Matthias Benz an der Feier teil. Besonders erfreut zeigte sich der Generalkonsul auch darüber, dass die lokale Wirtschaft die Schule in ihren europäischen Bemühungen unterstützt. Er hob insbesondere das Engagement der Firma Koehler und der Familie Furler hervor. Mit ihren Stiftungen ermöglichen sie wertvolle, deutsch-französische Projekte und Begegnungen. Für die Familie Furler nahmen Wolfgang und Klaus Furler an der Veranstaltung teil.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier von einem Chor aus Unterstufenchor und Schülern des aktuellen AbiBac-Jahrgangs 2, der Mitwirkung des Schulorchesters und einem beeindruckenden Solo im Musette-Stil der Akkordeonistin und Oberstufenschülerin Céline Müller. Mit einem Stehempfang und vielen guten deutsch-französischen Gesprächen klang die stimmungsvolle Feier im Forum aus.
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