Akademie der älteren Generation
Ein überzeugter Europäer zu Gast

Minister a.D. Willi Stächele war dieser Tag Gast bei „Akademie der älteren Generation“. Sein Referat in der Oberkircher Mediathek fand aufmerksame Zuhörer.  | Foto: Stadt Oberkirch/Ulrich Reich
  • Minister a.D. Willi Stächele war dieser Tag Gast bei „Akademie der älteren Generation“. Sein Referat in der Oberkircher Mediathek fand aufmerksame Zuhörer.
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Oberkirch (st) Mit Minister a.D. Willi Stächele konnte ein hochkarätiger Referent dieser Tage bei der „Akademie der älteren Generation“ in Oberkirch begrüßt werden. Der überzeugte Europäer sprach zu dem Thema „Europa, das Friedenswerk unserer Generation, vor neuen Herausforderungen und Chancen“. Nach dem Referat entspann sich ein munteres Gespräch.

Für den Start in die zweite Kurshälfte der „Akademie der älteren Generation“ hätte Sabrina Lusch, Mitorganisatorin der achtteiligen Vortragsreihe, kaum einen besseren Referenten gewinnen können. Mit einem knapp zwanzigminütigen Impulsreferat leitete Minister a. D. Willi Stächele die Veranstaltung ein. Die Teilnehmer der Akademie merkten gleich, dass Europa kein Lippenbekenntnis für Stächele ist, sondern eine Herzensangelegenheit. Europa sei für ihn eine biographische Aufgabe. Geboren in Rheinweiler, war ihm von Kindesbeinen schon bewusst, welch blutgetränkter Boden die oberrheinische Tiefebene sei. Sein europäisches Engagement in der Landespolitik ist vielfach. Ob als zuständiger Minister in Stuttgart oder nun als Vorsitzender des Landtagsausschuss‘ für Europa und Internationales. Immer wieder flechtete Willi Stächele die hohe Bedeutung guter persönlicher Kontakte auf die andere Rheinseite ein, wen wunderts, dass er selbst über ein dichtes Netz an Kontakten zu Verantwortlichen an den unterschiedlichsten Stellen der französischen Politik seit Jahrzehnten pflegt. Daher verwundert auch seine Replik auf eine entsprechende an ihn gerichtete Frage nicht: Zweisprachigkeit mit Englisch sei gut, „aber Mehrsprachigkeit mit Französisch ist wichtig.“

Aus der Geschichte lernen

An dem Nachmittag in der Mediathek verwies Willi Stächele mehrmals auf die Geschichte. „Was kann man aus der Geschichte lernen?“ Gute Taten seien nicht selbstverständlich. Eine Aussage, die er auch mit Blick auf den russischen Angriff auf die Ukraine machte. „Die Zeitenwende muss genutzt werden, um etwas für die Sicherheit und weitere Entwicklung Europas zu tun“, unterstrich Stächele. Dabei sah er die für ihn offensichtliche Fortentwicklung Europa nicht allein im militärischen Bereich. Friede und Wohlstand seien in Europa nur dann gegeben, wenn auch die europäische Politik entsprechend stark agiere. „Aus tiefster Überzeugung sage ich: Europa ist die Zukunft, wenn man nicht Spielball der Weltgeschichte werden will.“ Klipp und klar formulierte Stächele: „Europäisches Engagement ist werteorientiertes Engagement“. Diese Werte gelte es auf der gesamten Welt zu wahren. Nach seinem Impulsreferat bestand noch die Möglichkeit des Austausches. Diese Gelegenheit wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Reihe gerne genutzt.

Hintergrund

Die „Akademie der älteren Generation“ besteht aus acht Referaten in diesem Jahr. Das überspannende Thema für alle Veranstaltungen lautet „Heimat und Geschichte“. Die in Kooperation mit der Volkshochschule – Außenstelle Oberkirch – von der Stadt Oberkirch organisierte Vortragsreihe soll auch im kommenden Jahr wieder mit interessanten Referenten und Themen stattfinden. Dazu werden noch Referenten gesucht, welche gerne einen Termin gestalten möchten. Wer selbst ein Thema vorstellen will, kann sich dazu an die städtische Seniorenbeauftragte Sabrina Lusch wenden: 07802 82-169 beziehungsweise sabrina.lusch@oberkirch.de

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