Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten an Oberkircher Röhren sind aufwändig
Der Verkehr im Tunnel rollt nur, wenn dieser sicher ist

Hanspeter Rißler ist als Tunnelwart für die Ost- und Weströhre der Umfahrung in Oberkirch zuständig. | Foto: Daniel Hengst
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Oberkirch (dh). Wenn morgens um 8 Uhr die Ampeln vor dem Oberkircher Tunnel auf Rot stehen und sich die Schranken schließen, dann beginnen kurz danach die Arbeiten zur Wartung und Instandsetzung in der Ost- und Weströhre. Seit Montag ist dies wieder der Fall und am morgigen Donnerstag sollen die Arbeiten bis spätestens 17 Uhr abgeschlossen sein. "Die Arbeiten sind aufwändig und vielseitig, zudem sind mehrere Unternehmen daran beteiligt", sagt Hanspeter Rißler, der als Tunnelwart zuständig ist.

Die Straßenmeisterei des Ortenaukreises führt zwei Mal jährlich Arbeiten im und am Oberkircher Tunnel durch. Zum einen handelt es sich um Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten wie Mäharbeiten und die Reinigung des Rückhaltebeckens, letzteres wird beispielsweise bei einem Unfall mit Öl automatisch abgeriegelt. Zum anderen müssen sämtliche elektrotechnischen und sicherheitsrelevanten Tunneleinrichtungen überprüft und gewartet werden. Die Technik für die Sicherheit darf man nicht unterschätzen.

"Alleine 33 Kameras liefern permanent Bilder aus den beiden Röhren, den jeweiligen Ein- und Ausfahrten sowie den Notausgängen", so Hanspeter Rißler von der Straßenmeisterei Haslach i. K., die für alle Tunnel im Ortenaukreis zuständig ist. Die Kameras werden auf Beschädigungen überprüft, gereinigt und die entsprechenden Kabel überprüft. Als Ende September ein Spezialfahrzeug einen LKW abschleppte, war dieses angehobene Fahrzeug zu hoch für den Tunnel und riss zwei Kameras hinunter. Dadurch bedingt musste der Tunnel in der Folge immer wieder kurzzeitig gesperrt werden, um die Schäden zu beseitigen. Denn die Sicherheitstechnik muss funktionieren, sonst dürfen die Röhren von Autos nicht befahren werden. Zudem war ein Schaden an einem Brandmeldekabel entstanden, der mehrfach vorübergehend behoben werden musste.

"Diese Schäden wurden jetzt im Zuge der Wartungsarbeiten endgültig beseitigt. Solche Arbeiten werden ebenfalls in diese Zeitfenster gelegt, wie auch eine derzeitige Bauwerks-prüfung des Hochbauamtes zur eventuellen Sicherung von Gewährleistungsansprüchen", erklärt der Tunnelwart. Aber auch Bauarbeiten werden in diese Inspektionsintervalle gepackt. "In der Praxis ist manches anders als auf einem Plan. Deshalb wird dieses Mal noch ein Schacht gebaut, um Rohre besser reinigen zu können", sagt Hanspeter Rißler. Verschiedene Spül- und Reinigungsfahrzeuge säubern die Beleuchtung, alle Röhren werden gespült. "Das ist sehr laut. In der Nachbarschaft ist Wohnbebauung und ein Hotel, deshalb können wir die Arbeiten nicht nachts machen. Das gilt auch für die Tests mit der Lautsprecheranlage." Überprüft werden zudem die acht Notruftelefone, wie die elektronische Beschilderung, die Ampeln und Schranken. Sensoren überwachen die Leuchtdichte im Tunnel. Mit deren Werten wird die Helligkeit im Tunnel automatisch gesteuert, auch im Verhältnis zum Licht im Freien. "Wenn die Sonne flach steht, dann kann die Beleuchtung im Tunnel nicht mehr gegensteuern und die Autofahrer werden geblendet. In diesem Fall wird die Geschwindigkeit, solange wie dies anhält, automatisch auf 60 Stundenkilometer begrenzt, zur Sicherheit", so Rißler. Wer einen Notausgang öffnet, löst Alarm in der Integrierten Leitstelle in Offenburg aus, die den Tunnel 24 Stunden am Tag überwacht. "Wer einen Feuerlöscher aus einer Verankerung nimmt, der löst den Alarm bei der Feuerwehr aus, denn die Tunneltechnik geht von einem Feuer aus, die Einsatzkräfte kommen und der Tunnel wird gesperrt", beschreibt der Tunnelwart ein Szenario. Überprüft wird ebenso die eigene Trafostation, das Funknetz im Tunnel für die Einsatzkräfte bei einem Notfall. "Wenn wir am Donnerstag früher fertig sind, dann öffnen wir auch sofort. Es ist noch viel zu tun", sagt der Tunnelwart.

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