Hochwasserschutz in Oberkirch
Bis 2020 stehen Kosten von 2,8 Millionen Euro an
Oberkirch (dh). Der Abschlussbericht über das Hochwasserschutzkonzept der Stadt Oberkirch wurde am Montagabend in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vorgestellt. Nach den Niederschlags- und Hochwasserereignissen vom Mai 2013 und Juli 2014 wurde die Stadtverwaltung beauftragt, ein Hochwasserschutzkonzept auszuarbeiten.
In verschiedenen Bereichen wurden die Probleme bereits angegangen, dennoch stehen von 2018 bis 2020 Maßnahmen für über 2,8 Millionen Euro an. Der Bericht geht jetzt zunächst an die Ortsteile zur Kenntnis, mit der Möglichkeit, Stellung zu beziehen. Ziel ist, nach Anhörung der Ortsteile, die Konzeption, insbesondere zur Umsetzung der einzelnen Maßnahmen, in den Gemeinderat voraussichtlich im Mai einzubringen.
Das vorliegende Hochwasserschutzkonzept soll mögliche und notwendige Schutzmaßnahmen aufzeigen, um den bestehenden Hochwasserschutz in Oberkirch zu verbessern. Es handelt sich hierbei um eine gewässerbezogene Untersuchung. Aufgrund der Erfahrungen bei den Hochwasserereignissen 2013 und 2014 wurde für die Gewässer Gaisbach, Schelzbergbächle, Sundhaldebächle, Reichenbächle und Stangenbach eine Flussgebietsmodelluntersuchung mit Hochwasserschutzkonzept erarbeitet. Für die Rench, Gewässer erster Ordnung, ist die Stadt nicht in der Planungsverantwortung. Ein weiteres Konzept wird es für das Starkregenrisikomanagement geben, dessen Kosten, 75.000 Euro, zwar eingeplant, die Ergebnisse aber in das Hochwasserschutzkonzept noch einfließen werden.
In Nußbach ist eine optimierte Hochwasserbewirtschaftung des Hochwasserrückhaltebeckens Erbmatt geplant, wobei die Unterlagen zur Genehmigung bereits seit Ende 2017 beim Ortenaukreis sind. In Zusenhofen soll eine umfangreiche Gewässerräumung des Stangenbaches eine signifikante Verbesserung, mit zusätzlicher Optimierung des Abflussquerschnitts, erreicht werden. Für den Mühlbach in der Kernstadt ist eine optimierte, ereignisabhängige Hochwasserbewirtschaftung geplant. Im Zuge einer erforderlichen Modernisierung wird der vorhandene Pegel beim Schalthaus Stadtwerke ausgetauscht und außerdem ein neuer Pegel unterhalb der Josef-Geldreich-Straße installiert. Die Messdaten werden in das vorhandene Prozessleitsystem der Firma Köhler übertragen.
Für den Gaisbach und seine Auswirkungen auf die Kernstadt muss ein dezentrales Hochwasserschutzkonzept eine entscheidende Rolle spielen. Für das Reichenbächle, südwestlich der L89, wird ein neues Gewässerentwicklungskonzept erstellt. Das Stauvolumen des Hochwasserrückhaltebeckens Reichenbächle soll jetzt doch erhalten bleiben, der Damm und das Grundablassbauwerk saniert werden. In Ringelbach ist eine gesamtheitliche Planung für Schelzbergbächle und Sundhaldebächle erforderlich.
Größter Kostenblock sind in diesem Jahr die Restkosten für die Sanierung des Hochwasserrückhaltebeckens Reichenbächle mit 800.000 Euro. Geplant ist für 2018: Der Umbau des Bachschlenker Mühlbach kostet 50.000 Euro. Für den Korgassgraben sind 25.000 Euro eingeplant, für den Neubau des Pegel Mühlbach 15.000, wobei die Gesamtkosten 160.000 Euro betragen. Auf 2018 und 2019 werden je zur Hälfte insgesamt 30.000 Euro für die Sohlräumung der Gewässer angesetzt, 16.000 Euro für die Grabenpflegepläne sowie 20.000 Euro für die Gewässerräumung Stangenbach. Die Gewässerentwicklung Weidenbach kostet 2019 27.000 Euro. Größter Kostenblock insgesamt ist der Ausbau des Schmelzbergbachs mit 1,6 Millionen Euro, wobei 100.000 Euro in 2018 und 50.000 Euro in 2019 und abschließend in 2020 1,45 Millionen Euro anfallen.
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