75-jähriges Verbandsjubiläum
Badens Brenner stellen Weichen für Zukunft

Klaus Lindemann (v. l.), Johannes Halter, Ulrich Müller und Gastgeber Franz Benz präsentierten Festschrift und Jubiläumsbrand.
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  • Klaus Lindemann (v. l.), Johannes Halter, Ulrich Müller und Gastgeber Franz Benz präsentierten Festschrift und Jubiläumsbrand.
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Oberkirch-Bottenau (mak). Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums hat der Verband der Badischen Klein- und Obstbrenner vor eine malerische Kulisse in die "Hauptstadt der Kleinbrenner" nach Oberkirch geladen, um über Neuigkeiten, aber auch Herausforderungen für die Zukunft zu informieren.

Neu ist der Name des 1946 in Oppenau gegründeten Verbandes. Ab sofort heißt er "Badens Brenner". "Das spiegelt wider, wer wird sind", erklärt Ulrich Müller, Vorsitzender des Verbandes, am vergangenen Freitag. Eine neue Homepage samt neuem Logo mit dem Motto "Sorgfalt. Liebe. Tradition." und eine hochwertige Festschrift sollen den neuen Auftritt abrunden.
Laut Müller sind im Verband zur Zeit rund 7.000 aktive Brenner zwischen Kraichgau, Schwarzwald, Rheinebene und Bodensee organisiert. Alleine 900 davon in Oberkirch.

"Seit dem Wegfall des Brandweinmonopols 2018 haben wir allerdings drei bis vier Prozent Mitgliederschwund zu verzeichnen", konstatiert Müller. Seit dem Ende des Monopols fühle man sich von der Politik im Stich gelassen, betont Geschäftsführer Klaus Lindemann. Eine staatliche Förderung der Brenner gebe es somit nicht mehr. Auch die garantierte Alkoholabnahme seitens des Staates, mit der die Brenner zu Monopolzeiten ihre Steuern in Naturalien begleichen konnten, sei passé. Jetzt müssten die Verbandsmitglieder ihrer Brände selbst vermarkten.

Gin-Markt

Eine weitere Herausforderung sei auch der boomende Gin-Markt. Zwar werde dafür nicht das Obst der Streuobstwiesen gebraucht, "aber der Gin-Hype führt auch dazu, dass Badens Brenner wieder wahrgenommen werden", sagt Müller. Und weiter: "Auch wenn unser Fokus natürlich auf den Obstbränden liegt, begrüßen wir, dass der badische Gin oder Whisky zunehmend positiv wahrgenommen wird und so auf uns Brenner insgesamt einzahlt." Damit verbunden ist auch die Hoffnung, dass die Kulturlandschaft mit ihren typischen Streuobstwiesen erhalten bleibt. "Wer mit Obstbränden Geld verdient, pflegt und erhält somit die Kulturlandschaft", ist sich Müller sicher.

Und das Badens Brenner richtig gute Qualität abliefern, zeigt auch der kreierte Jubiläumscuvée, der die allerbesten 75 Kirschwasser der vergangenen Baden-Best-Spirits-Prämierungen vereint. Wer eine Exemplar, der auf 75 Flaschen limitierten Auflage kaufen möchte, kann sich per E-Mail an info@badens-brenner.de melden.

In Badens Brennkesseln landen jährlich rund 45.000 Tonnen Kernobst, 10.000 Tonnen Kirschen, genauso viel weiteres Steinobst und ebenfalls 10.000 Tonnen weitere Stoffe aus Beeren, Getreide oder Weinprodukten, woraus eine Menge von mehr als zwei Millionen Litern Alkohol entstehen.

Klaus Lindemann (v. l.), Johannes Halter, Ulrich Müller und Gastgeber Franz Benz präsentierten Festschrift und Jubiläumsbrand.
Badens Brenner feiern ihr 75-jähriges Bestehen. Fotos: mak

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