Von der Projektidee zum Handlungskonzept
Älterwerden in Oberkirch

Am Abend der Abschlussveranstaltung des Projektes „Gemeinsam das Älterwerden in Oberkirch gestalten“ nutzten erneut zahlreiche Gäste die Gelegenheit, den Prozess kennenzulernen und weiter zu begleiten.  | Foto: Denise Burkart/Stadt Oberkirch
  • Am Abend der Abschlussveranstaltung des Projektes „Gemeinsam das Älterwerden in Oberkirch gestalten“ nutzten erneut zahlreiche Gäste die Gelegenheit, den Prozess kennenzulernen und weiter zu begleiten.
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Oberkirch (st) In einem umfangreichen Beteiligungsprozess widmete sich die Stadt Oberkirch in Kooperation mit der Katholischen Hochschule Freiburg seit nunmehr zwei Jahren dem Projekt „Gemeinsam das Älterwerden in Oberkirch gestalten”. Am Donnerstag, 24. Oktober, wurde das daraus resultierende Handlungskonzept der Öffentlichkeit vorgestellt, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Oberkirch.

Den Wunsch nach einem möglichst langen, gesunden und selbst bestimmten Leben, in dem auch die Gemeinschaft und die Begegnung mit anderen ihren Raum finden können, begleitet Menschen unterschiedlichen Alters. Mit dem über das Förderprogramm „Quartiersimpulse“ geförderten Projekt „Gemeinsam das Älterwerden in Oberkirch gestalten“ begann die Stadtverwaltung im Januar 2023, Strukturen und Angebote zu entwickeln, die ein alters- und generationengerechtes Leben in Oberkirch ermöglichen. Das Ziel war die Ausarbeitung eines umfangreichen Handlungskonzeptes, das als Grundlage für zukünftige Entwicklungen in den Bereichen Versorgung, Mobilität, Pflege und Wohnen dienen soll. „Gutes Älterwerden in Oberkirch bedeutet, alle Handlungsfelder in den Blick zu nehmen und Seniorenarbeit als Querschnittsaufgabe zu verstehen“, betonte die städtische Seniorenbeauftragte Sabrina Lusch die Bedeutung des Projektes. Zahlreiche Gäste waren der Einladung der Stadt am 24. Oktober gefolgt, um den Startschuss für die weiteren Entwicklungen zu begleiten.

Gewappnet für die Zukunft

Das Herzstück des Handlungskonzeptes ist ein Maßnahmenpaket, das für jedes der vier Handlungsfelder bis zu vier Maßnahmen definiert, die kurz-, mittel- oder langfristig zu einer altersgerechten Stadt beitragen sollen. „Diese Maßnahmen sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern individuell auf Oberkirch zugeschnitten und entlang der vielfältigen Rückmeldung aus der Gesellschaft entwickelt“, betonte Prof. Dr. Ines Himmelsbach von der Katholischen Hochschule Freiburg, die das Projekt gemeinsam mit Lusch maßgeblich begleitete.

„Anhand zahlreicher Beteiligungsprozesse gab das Projekt uns allen die Möglichkeit, gemeinsam unser Älterwerden zu gestalten. Jede und jeder Einzelne konnte sich mit einbringen“, erklärt Bürgermeister Christoph Lipps den besonderen Charakter des Projektes. Wie umfassend diese Angebote über zwei Jahre hinweg umgesetzt wurden, schilderte Lusch eindrucksvoll. Nach der Gründung einer Lenkungsgruppe im Januar 2023 starteten mit dem Expertengruppentreffen im April das erste Beteiligungsformat. Lokale Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft waren eingeladen, die Bedeutung des gemeinsamen Älterwerdens zu erörtern und an fünf Thementischen bereits bestehende, besonders vorbildliche oder innovative sowie wünschenswerte Angebote zu ermitteln.

Mit dem Workshop „Unsere Stadt – Deine Zukunft“ im Juni wurde der Prozess schließlich für die gesamte Oberkircher Bevölkerung geöffnet. Wie bereits im Expertengruppentreffen galt es auch hier, den Status Quo sowie wünschenswerte Entwicklungen zu diskutieren und präsentieren. Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde anschließend eine Haushaltsbefragung konzipiert, die im Herbst 2023 an insgesamt 9.071 Oberkircher Haushalte verschickt wurde. Gemeinsam mit Vertretern des Seniorenbeirates, des Seniorennetzwerkes "Von Mensch zu Mensch", der Stadtverwaltung und der katholischen Hochschule wurde hierfür ein Fragebogen entwickelt, der sich mit verschiedenen Aspekten des zukünftigen Lebens und Wohnens in Oberkirch befasste.

Die Ergebnisse dieser Befragung wurden im Frühjahr dieses Jahres im Rahmen der „Bürgerdialoge“ präsentiert, die erneut die Gelegenheit boten, neue Ideen einzubringen sowie die bisher zusammengetragenen Ergebnisse zu ergänzen. „Nachdem die Ergebnisse aller Bürgerbeteiligungen gebündelt, aufbereitet und differenziert wurden, können nun im Handlungskonzept Empfehlungen aufgezeigt werden, wie ein gutes Älterwerden in Oberkirch gelingen kann“, freut sich Lusch über das Ergebnis der zweijährigen Arbeit. Vielfältige Vorschläge für Wohnkonzepte, Versorgungsstrukturen, neue Mobilitätsmöglichkeiten, Unterstützungsangebote und Nachbarschaften sind das Resultat.

Starke Gemeinschaft

In seinen Abschlussworten stellte Lipps neben seinem Dank an alle Projektbeteiligten vor allem eines hervor: „Neben zahlreichen Möglichkeiten für die Zukunft zeigt das Handlungskonzept auch, dass das Älterwerden schon heute von einer starken Gemeinschaft gestaltet wird. Danke an alle, die sich seit Jahren haupt- und ehrenamtlich dafür engagieren.“ Gemeinsam könne man nun auf dieser wertvollen Basis die Angebote und Strukturen für ein gutes Altern in Oberkirch weiterentwickeln, freute sich Lipps. Im Anschluss waren alle Gäste zu einem Imbiss und weiterem Austausch eingeladen.

Das Handlungskonzept steht ab sofort auf der Homepage der Stadt Oberkirch unter www.oberkirch.de/senioren zur Verfügung.

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