40 Jahre Burgbühne
Komödie in moderner Fassung nach Shakespeare

Tief lässt Shakespeare seine Helden in die Augen blicken: Und schon sind sie hin und weg. Da ist die kluge Rosalind (Vanessa Söllner-Kohler), die von Orlando (Johannes Frammelsberger) hingerissen ist – und doch ist zunächst kein Happy End in Sicht. | Foto: Johanna Graupe
  • Tief lässt Shakespeare seine Helden in die Augen blicken: Und schon sind sie hin und weg. Da ist die kluge Rosalind (Vanessa Söllner-Kohler), die von Orlando (Johannes Frammelsberger) hingerissen ist – und doch ist zunächst kein Happy End in Sicht.
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  • hochgeladen von Matthias Kerber

Oberkirch (st) Regisseur Rob Doornbos hat Carsten Goldbecks herrlich komische Fassung nach Shakespeares Vorlage für seine Inszenierung gewählt, die mit viel Wortwitz und Musik punktet. Verwicklungen, Verkleidungen und Liebesverwirrungen: Nichts ist mehr so, wie es scheint – die Welt steht Kopf. „Dieses Jahr geht es um das Thema Liebe, das Stück fordert komplett Anderes als das letztjährige. Wir setzen uns mit Sprache auseinander, Sprache in Körper und Mimik zu bringen und die Zuschauer damit zu fesseln.“ Rob Doornbos will Spannung aufbauen und die Suche nach der wahren Liebe als kurzweiliges Vergnügen bieten. Unterstützt wird er dabei durch eine Regieassistenz, eine wichtige Funktion, die sich im vergangenen Jahr sehr gut bewährt hat und dieses Jahr von Justine Haupt übernommen wird.

Die Liebe ist ein unberechenbar Ding. Tief lässt Shakespeare seine Helden in die Augen blicken: Und schon sind sie hin und weg. Da ist die kluge Rosalind (Vanessa Söllner-Kohler), die von Orlando (Johannes Frammelsberger) hingerissen ist, er auch von ihr, und doch haben sie zunächst schlechte Karten, kein Happy End ist in Sicht. Beide müssen den Hof verlassen. „Die Freiheit suchen wir, nicht das Exil“, ist der Schlachtruf für Rosalind und ihre Cousine Celia, die in den Wald von Arden fliehen.

Permanentes Wortspiel

Rosalind muss vor Herzog Frederick, ihrem machthungrigen Onkel, um ihr Leben fürchten und verkleidet sich deshalb als Mann. Orlando flieht ihr nach und trifft im Wald den Edelmann Ganymed, der nicht nur einiges über Frauen und die Liebe zu erzählen hat, sondern ihm auch verspricht, ihn von seinem Liebeskummer zu befreien. Rosalind alias Ganymed bringt Orlando auf sehr unkonventionelle Art bei, so zu lieben, wie sie es wünscht. Die Verkleidung als Mann gibt ihr das große Freiheitsspiel, die Möglichkeit, ihre Gefühle ohne Rollenzwang auszudrücken. Bis zum Schluss treibt sie ein ständiges Spiel mit der eigenen Identität.

Die Bösen am Hof, die Guten im Wald. Der Wald von Arden, in dem sich die Verbannten treffen, ist ein Wald der Paarfindung, er ist ein Ort des Seelenfriedens, in dem rachedürstende Diktatoren besänftigt werden, in dem das Böse der Welt im Märchen aufgehoben wird. Komik entsteht aus der Sprache, dem permanenten Wortspiel, Schauspieler können ihre Kunst voll ausleben: Wie man Rollen ablegt oder wechselt, wie man in einer Rolle drinsteckt und zugleich daneben steht, wie man selber Spaß hat am Theaterspielen und wie man anderen damit Spaß macht. Denn: „Die ganze Welt ist eine Bühne, und Männer und Frauen sind nichts als Spieler. Sieben Akte hat ihr Lebensstück.“ Aber das Stück für Liebesabenteurer und Wahrheitssucher, Irrende und Wirrende, Narren und Weise endet natürlich, wie es euch gefällt: also gut, natürlich!

Premiere der Freilichtaufführung ist am 15. Juni, weitere Termine: 21., 22., 28., 29. Juni, 5., 6., 13. Juli, jeweils 20 Uhr,
16., 23. 30. Juni, 7., 10., 14. Juli, jeweils 19 Uhr. Bei schlechtem Wetter wird im Saal gespielt (Block B). Karten gibt es unter anderem unter www.ortenaukultur.de sowie beim Bürgerbüro der Stadt Oberkirch unter Telefon 07802/82700.

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