Baustellen in Oberharmersbach
Teure Sanierungen

Barrierefrei: Bis in der völlig entkernte Dachgeschoss wurde der Fahrstuhlschacht hochgezogen. | Foto: Lehmann-Archiv
  • Barrierefrei: Bis in der völlig entkernte Dachgeschoss wurde der Fahrstuhlschacht hochgezogen.
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Oberharmersbach (kal). Eine ganze Reihe „offener Baustellen“ muss Bürgermeister Richard Weith derzeit im Auge behalten. Vor allem die großen Projekte – Rathaussanierung und Umbauarbeiten für die Verlagerung des Feuerwehrhauses – fordern derzeit die Gemeinde.
Die schon länger geplante Sanierung der Ortsmitte von Oberharmersbach wird die Kommune auf Jahre hinaus finanziell binden. Bereits die Abrisskosten des ehemaligen Dorfer Schulhauses verdoppelten sich auf rund 100.000 Euro.

Zeitgemäße Arbeitsplätze

„Bei einem Umbau bleiben finanzielle Überraschungen nicht aus“, stellte der Oberharmersbacher Bürgermeister mit Blick auf das Rathaus nüchtern fest. Nicht nur zeitgemäße Arbeitsplätze für die Mitarbeiter in dem 1902 fertiggestellten Verwaltungsgebäude werden eingerichtet, sondern auch ein barrierefreier Zugang. Miteinbezogen ist die energetische Sanierung des Gebäudes und als Herzstück für die verstärkte Einbindung des Bürgers der künftige Sitzungssaal.

Fördermittel beantragt

Veranschlagt waren hierfür ursprünglich 1.430.000 Euro. Aktuell schlagen Mehrkosten von 160.000 Euro und zusätzliche eingeplante Leistungen von 250.000 Euro zu Buche. Den größten Batzen hier verursacht die aufwändige Sanierung der Sandsteine an den Giebelwänden und Fenstergewändern. Der zuerst kalkulierte Betrag entsprach nur einem Bruchteil der nunmehr veranschlagten Kosten. Die Gelder hierfür wurden in der ursprünglichen Kostenschätzung bewusst außen vor gelassen, da der Restaurierungsaufwand noch nicht absehbar war und sich erst nach einer umfangreichen Befunderhebung ergeben hatte. Rund eine halbe Million Euro steht im Raum. Zwar sind für die Rathausssanierung Fördermittel beantragt, aber der Eigenanteil der Gemeinde Oberharmersbach ist durch Mehrkosten und Mehrleistungen um rund eine halbe Million Euro gestiegen und belastet sie letztendlich dadurch mindestens mit 870.000 Euro.

Zusätzliche Rohbauarbeiten

Beim Feuerwehrhaus sieht es nicht viel besser aus. Die geplanten Kosten für den Umbau eines ehemaligen Schreinereigebäudes lagen im Jahre 2015 bei 1.035.000 Euro. In der Summer nicht enthalten ist der Anteil Bauhof und Baunebenkosten. Nach Fertigstellung der Rohbauarbeiten hat die neue Kostenkalkulation den ursprünglichen Planansatz bereits jetzt im 36 Prozent überschritten, unter anderem weil zusätzliche Rohbauarbeiten erforderlich waren.

Böse Überraschung

Eine weitere böse Überraschung erlebte Bürgermeister Richard Weith bei der alle sechs Jahre anstehenden Überprüfung der Brücken. Der im Jahre 2012 fällige Termin wurde ausgelassen. Die nun festgestellten Schäden sind beträchtlich. Obwohl schon der eine oder andere kleinere Schaden behoben wurde, wird im kommenden Frühjahr die Gemeinde mit der Sanierung der Riersbachbrücke beginnen müssen. Veranschlagt sind hier die Kosten auf 280.000 Euro. Trotz des zu erwartenden Zuschusses bleiben nur bei dieser einen Brücke 174.000 Euro an der Gemeinde hängen.

Und dann sind da ebenfalls die in die Jahre gekommenen Straßen in der weitläufigen Gemeinde Oberharmersbach, die auch noch auf ihre Sanierung warten.

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