19 Millionen Euro werden investiert
Graf feiert Richtfest in Neuried
Neuried (st). Die Graf Gruppe wächst weiter. Erst kürzlich wurde am Unternehmenssitz in Teningen ein weiteres Bürogebäude eingeweiht, nun wurde Richtfest im Werk Neuried im interkommunalen Gewerbepark "BA-SIC" Neuried gefeiert. Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, investiert der europäische Marktführer von Umweltprodukten zur Wasserbewirtschaftung 19 Millionen Euro in den neuen Produktionsstandort. Dort werden zunächst etwa 60 Mitarbeiter Großtanks und stromlose Kleinkläranlagen produzieren.
„Wir sind sehr froh, dass wir nach einer längere Planungs- und Genehmigungsphase mit dem Bau beginnen konnten. Wir sind optimistisch, dass wir trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie wie geplant den Betrieb aufnehmen können. Dies ist vor allem der Verdienst einer guten Zusammenarbeit. Dafür möchten wir uns bei allen Beteiligten ausdrücklich bedanken“, sagte Otto P. Graf, Geschäftsführer der Graf Gruppe beim Richtfest.
„Der Zweckverband "BA-SIC" Kehl-Neuried ist sehr glücklich über die Standortentscheidung von Graf. Kehl verbindet Baden und Elsass, Deutschland und Frankreich und das neue Werk Neuried verbindet die Graf-Standorte auf beiden Seiten des Rheins“, betonte Toni Vetrano, Oberbürgermeister der Stadt Kehl.
Herbst 2021 soll Produktion starten
Auf dem zehn Hektar großen Gelände im interkommunalen Gewerbegebiet entstehen Gebäude mit einer Grundfläche von rund 26.000 Quadratmetern. Graf will im dritten Quartal 2021 die Produktion aufnehmen.
Am Standort fertigt Graf zukünftig Großtanks mit einem Fassungsvermögen von bis zu 122.000 Liter. Diese werden beispielsweise zur Regenwassernutzung, Regenrückhaltung oder Löschwasserbevorratung eingesetzt. Zudem soll in Neuried eine neu entwickelte stromlose Kläranlage für den französischen Markt hergestellt werden. Über 70 Prozent der Produkte werden aus Recyclingrohstoffen, beispielsweise aus dem Gelben Sack, hergestellt. „Die Menge entspricht etwa 1,7 Milliarden Joghurtbechern“, führt Otto P. Graf aus. Die hierfür benötigten Rohstoffe stellt Graf am Standort Herbolzheim selbst her. Aus kurzlebigen Verpackungen werden so langlebige Umweltprodukte. Das Unternehmen spart auf diesem Weg nach eigenen Angaben jährlich 100.000 Tonnen CO2-Emissionen ein – dies entspreche den Emissionen von über 60.000 PKW, so Graf.
Verkehrsgünstig gelegen
Der neue Standort liegt für das Unternehmen verkehrsgünstig direkt an der L98 zwischen Offenburg und der französischen Grenze. Dies ermöglicht einen effizienten und möglichst emissionsarmen Material- und Warenverkehr zwischen dem neuen Werk und den bestehenden Standorten Dachstein (bei Straßburg), Herbolzheim und Teningen.
Ressourcenschonende Produktion
„Unserer Strategie zur ressourcenschonenden Produktion von Umweltprodukten spiegelt sich auch am Standort Neuried wider: Wir schaffen in der Nähe zu unseren bestehenden Produktionsstandorten weitere Arbeitsplätze, minimieren dadurch die Emissionen beim Transport und produzieren aus recycelten Kunststoffen Umweltprodukte“, fasst Graf zusammen. Mit der Anwendung eben dieser Produkte am Standort Neuried, beispielsweise zur Nutzung von Regenwasser als Prozesswasser in der Produktion in Neuried, schließe sich der Kreis. Auch beim Bau des neuen Werks seien bewusst ausschließlich in der Region ansässige Unternehmen beauftragt worden. GRAF hat sich bereits frühzeitig konsequent auf Produkte zur Wasserbewirtschaftung spezialisiert und ist in vielen Marktsegmenten mittlerweile Marktführer. Die hohe Innovationskraft und vor allem die konsequente Erschließung internationaler Märkte sind wesentliche Erfolgsfaktoren des Unternehmens aus Teningen. Graf-Produkte werden weltweit in über 70 Länder exportiert. Logistikoptimierte Produkte reduzieren dabei auch beim Transport den CO2-Ausstoß. Trotz der zunehmenden Internationalisierung sind zwei Drittel der Mitarbeiter in Deutschland beschäftigt. Der Umsatz und die Anzahl der Mitarbeiter haben sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Im Geschäftsjahr 2019 hat das Unternehmen mit rund 600 Mitarbeitern einen Umsatz von 120 Millionen Euro erwirtschaftet. Auch in diesem Jahr ist das Unternehmen trotz der Corona-Pandemie weiter auf Erfolgskurs.
Unternehmen wächst
Das Wachstum des Unternehmens wurde nach außen durch zahlreichen Baumaßnahmen sichtbar. Erst dieses Jahr hat Graf sein Kompetenzzentrum Rohstoffe in Herbolzheim mit einer Gebäudefläche von 23.000 Quadratmetern feierlich eröffnet. Fast schon nebenbei entstand ebenfalls in diesem Jahr am Stammsitz Teningen ein weiteres Bürogebäude in nachhaltiger Holzbauweise. Nun folgt in Neuried der nächste bedeutende Schritt in der Entwicklung des Unternehmens – Unternehmensangaben zufolge die dritte Großinvestition innerhalb von zehn Jahren. „Wir wollen mit unseren Mitarbeitern in unserer Heimat Südbaden weiter die nächsten Kapitel in der Graf-Erfolgsgeschichte schreiben“, führt Graf weiter aus. Mit seinen Lösungen zu Herausforderungen des Klimawandels sieht sich Graf auch für die Zukunft hervorragend aufgestellt.
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