Dreiseitenhof in Ichenheim wird restauriert
Ein Stück Geschichte vor dem Verfall retten
Neuried-Ichenheim (gro). Der Dreiseitenhof in Ichenheim zählt zu den größten Bauernhöfen in Neuried. Zwölf Jahre stand die Anlage leer und der Zahn der Zeit nagte an den Ökonomiegebäuden. 2015 fand sich mit der Löffler von Puxhausen Stiftung ein Käufer für die Immobilie mitten im Ort. "Wir waren auf der Suche nach einem Bauernhof, in den wir Ferienwohnungen bauen können, die von Rekonvaleszenten für Infektionskrankheiten genutzt werden können", erklärt Stiftungsvorstand Hans-Peter Restle.
Eigentlich schwebte dem Mannheimer ein echter Schwarzwaldhof vor. "Die, die angeboten wurden, lagen alle außerhalb einer Kommune", so Restle. "Sie eigneten sich nicht für unser Vorhaben." Auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Freiburg, auf der auch denkmalgeschützte Häuser vorgestellt werden, wurde er fündig. Er nahm Kontakt mit der Eigentümerin auf, schließlich wurde man sich handelseinig.
"Als wir den Hof, der 1866 gebaut wurde, das erste Mal besichtigt hatten, war noch alles in Ordnung", erinnert sich der Mannheimer Unternehmer. Bei einem späteren Termin in der Gemeinde war ein Teil des Dachs auf dem Stall eingestürzt. "Das Wohnhaus war eigentlich intakt, aber vor allen Dingen den Scheunen und Ställen hatte der Leerstand nicht gut getan", so Restle.
Noch im Jahr des Verkaufs wurden erste Sicherungsmaßnahmen eingeleitet, nun nähert sich der erste Bauabschnitt seinem Ende zu. Die ersten Ferienwohnungen im Wohnhaus ist fertig, der ehemalige Stall für den Ausbau vorbereitet. "Wir mussten die Mauer hier komplett abstützen und sichern", verrät Restle. Auf dem Gartengrundstück wurden neue Obstbäume gepflanzt, ein Teich ist im entstehen. "Die ehemalige Werkstatt ist wieder hergestellt und eingerichtet", verrät Restle. Noch im Bau befindet sich der Teil der Ökonomiegebäude, in denen sich einst der Schweinestall und darüber die Tabakscheune befand. "Hier sollen ebenfalls Ferienwohnungen entstehen", so Restle. Die Renovierungsarbeiten laufen in enger Abstimmung mit dem Denkmalsschutz des Regierungspräsidium Freiburg.
Was bereits fertig ist, können Interessierte am Sonntag, 9. September, im Rahmen des Tag des offenen Denkmals in Augenschein nehmen. Um 14 Uhr gibt es Führungen, Informationen und ein Blick in das kleine Museum, das neben der Werkstatt mit alten landwirtschaftlichen Geräten, die zu dem Hof gehören, ausgestattet wurde.
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