Mahlbergerin in ZDf-Serie zu sehen
Von der "Blumenwerkstatt" ins Fernsehen

Bei den Dreharbeiten zur Serie „Lena Lorenz“ stand Malena Focht ein eigener Garderobenwagen zur Verfügung. | Foto: privat
  • Bei den Dreharbeiten zur Serie „Lena Lorenz“ stand Malena Focht ein eigener Garderobenwagen zur Verfügung.
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Mahlberg/Ettenheim (st). Blumen eintopfen, Pflanzen ausputzen und vieles mehr, das bestimmt überwiegend den Arbeitsalltag von Malena Focht. Die 19-Jährige arbeitet seit September in der „Blumenwerkstatt“ in Ettenheim-Altdorf. In der inklusiven Gärtnerei, einem Arbeitsbereich der Lahrer Werkstätten der Johannes-Diakonie, wird die junge Frau an gärtnerische Grundaufgaben herangeführt. Jüngst legte Malena Focht jedoch die Gartenschere und die Blumentöpfe beiseite, begab sich in die für sie noch fremde Welt von Film und Fernsehen und stand für die ZDF-Serie „Lena Lorenz“ vor der Kamera. Dabei sammelte sie ihre ersten schauspielerischen Erfahrungen.

Prompte Zusage

„Wir waren selbst überrascht, dass Malena genommen wurde, denn es gibt sehr viele Schauspieler mit Down-Syndrom“, berichtet Vater Lorenz Focht von dem Moment, als die Castingagentur mitteilte, dass seine Tochter ausgewählt wurde. Sie spielt nun in einer Folge der Serie die Rolle der „Donna Mohrbutter“, einem 16-jährigen Mädchen mit Down-Syndrom. Offenbar hatte Malena Focht die Fernsehschaffenden schnell überzeugt, denn nach einer ersten Kontaktaufnahme per E-Mail, dem Ausfüllen eines Fragebogens, einem Vorstellungsvideo und dem Dreh eines Castingclips erfolgte prompt die Zusage.

Drehtage

Gedreht wurde kürzlich an mehreren Tagen im Berchtesgadener Land. Nicht nur landschaftlich eine andere Welt, standen doch für die 19-Jährige nach der Anreise zunächst ungewohnte Kostüm- und Maskenproben auf dem Programm, an den Folgetagen jeweils einige Stunden hochkonzentrierter Dreh. Doch Malena Focht bewältigte dies „mit Bravour“, wie ihr Vater berichtet. „Es war toll, dass immer so viele Leute um mich rum waren“, erzählt die junge Mahlbergerin selbst von ihrem Abenteuer. Sie habe sich sofort im Team wohlgefühlt, alle seien sehr nett gewesen, Nervosität hatte dadurch keine Chance. Und: „Ich hatte sogar einen eigenen Wagen zum Umziehen und jedes Mal hat mir die Maskenbildnerin die Haare frisiert.“ Alles in allem habe ihr der Ausflug in die Schauspielerei gut gefallen, sagt sie weiter.

"Lena Lorenz"

Bei „Lena Lorenz“ dreht sich alles um eine junge Hebamme, die aus Berlin in ihre bayerische Heimat zurückkehrt und dort eine eigene Praxis eröffnet. In den jeweiligen Folgen werden abgeschlossene Geschichten um eine Schwangerschaft erzählt, die Lena Lorenz als Hebamme betreut. In der Episode mit dem Arbeitstitel „Alles außergewöhnlich" bringt eine junge Musikerin ein Kind mit Down-Syndrom zur Welt. Sie fürchtet, dass dadurch ihre Musikkarriere gefährdet sein könnte. Die junge Mutter und ihr Baby lernen schließlich Donna Mohrbutter kennen, ein glückliches und selbstbewusstes Mädchen auf dem Weg in eine selbstbestimmte Zukunft, das sich und ihre Familie von einer „Behinderung“ nicht aufhalten lässt, sondern allenfalls behindert wird. Ein wichtiges gesellschaftliches Thema also.

Wann die Folge mit Malena Focht im Fernsehen zu sehen sein wird, steht noch nicht abschließend fest. Wahrscheinlich wird es bis Oktober 2020 dauern. Bis dahin stehen für die 19-Jährige wieder die Blumen und Grünpflanzen in der „Blumenwerkstatt“ beruflich im Mittelpunkt. Auch hier ist sie mit voller Konzentration dabei. Und wer weiß: Vielleicht folgen nach der Premiere vor der Kamera auch bald weitere Rollen. Die Grundlage dafür ist nach diesen ersten Erfahrungen gelegt.

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